Beim Sägen von dünnen Vollholz- oder auch Sperrholzplatten tritt immer wieder ein ärgerliches Phänomen auf: das Reißen des Werkstoffs. Um das gefürchtete Reißen und Splittern der Holzplatten zu vermeiden, kommt es vor allem auf das richtige Werkzeug an.
Der Einsatz der Tischkreissäge
Das traditionelle Werkzeug zum professionellen und schnellen Sägen dünner Vollholz- und Sperrholzplatten ist die Tischkreissäge. Doch auch bei diesem hoch entwickelten technischen Gerät sind heute besonders bei Querschnitten hässliche Ausrisse durchaus keine Seltenheit. Der Grund hierfür liegt meist im zu weit geöffneten Sägeschlitz der Arbeitsplatte begründet, aus welchem das Sägeblatt heraus schaut.
Findet sich zwischen der Schlitzkante und dem rotierenden Sägeblatt nämlich zu viel Luft, so finden die Holzfasern hier keinen ausreichenden Halt mehr. Sie werden deshalb auch neben der eigentlichen Schnittlinie von den rotierenden Sägezähnen des Sägeblatts mit- und aus ihrem Verband heraus gerissen.
Auch Verschleiß der Schlitzplatte infolge langen Arbeitseinsatzes kann zu den soeben beschriebenen Erscheinungen beim Sägen von dünnen Vollholz- und Sperrholzplatten mit der Tischkreissäge führen.
Auf Nummer sicher gehen sollte man jedoch beim Sägen besonders teurer und daher wertvoller Holzplatten. Hier legt man bei den empfindlichen Hölzern grundsätzlich immer zuerst eine Platte aus dünnem Sperrholz oder aus Hartfaser unter das zu sägende Werkstück. Diese Unterlage wird durch das Sägeblatt mit durchtrennt und reicht daher unmittelbar bis an das rotierende Werkzeug heran. Sie bietet beim Arbeitsgang ausreichend Gegendruck, um die zu durchtrennenden Holzfasern in ihrer Position zu halten.
Ein weiterer Kniff, um beim Einsatz der Tischkreissäge die stets unerwünschte Splitterbildung am Werkstück zu vermeiden, besteht schließlich auch darin, die Höhe des Sägeblattes immer so einzustellen, dass die obersten Zähne nur 2 Millimeter oberhalb der Oberkante des zu sägenden Holzes heraus stehen. Dadurch wird derjenige Winkel ganz entscheidend verkleinert, mit welchem die Sägezähne jeweils auf die Unterkante des zu sägenden Werkstückes auftreffen. Somit kann auch die Wahrscheinlichkeit entscheidend minimiert werden, dass diese Unterkante des zu sägenden Werkstückes von Ausrissen und Splittern betroffen wird.
Das Laserschneiden von Voll- und Sperrholz
Zu den besonderen Tipps und Kniffen für das erfolgreiche und präzise Sägen dünner Vollholz- und Sperrholzplatten gehört auch das sogenannte Laserschneiden. Obwohl sich das Verfahren durchaus exotisch anhört, ist es heutzutage durchaus weit verbreitet.
Das Laserschneiden von dünnem Voll- und auch Sperrholz ist dabei letztendlich nicht nur äußerst wirtschaftlich, sondern bringt für den betreffenden Handwerker auch zahlreiche Vorteile mit sich. Die moderne CNC-Steuerung garantiert nämlich beim Laserschneiden dünner Vollholz- und Sperrholzplatten eine unerreichte Präzision.
Welche Holzarten eignen sich jedoch überhaupt zum Laserschneiden? Hierzu lässt sich feststellen, dass heute praktisch alle vorkommenden Holzarten mit dem Laser geschnitten werden können. Besonders gut zum Laserschneiden geeignet sind erfahrungsgemäß jedoch Pappelsperrholz, Birkensperrholz, Flugzeugsperrholz, Buchensperrholz, HDF und auch MDF. Grundsätzlich lässt sich Holz mit einer geringen Dichte und auch mit einem geringen Harzgehalt besonders gut lasern. Hier ist insbesondere wiederum das Pappelholz zu nennen.
Bis zu welcher Größe und Dicke kann Holz gelasert werden? Holz kann meist bis zu einer Stärke von 30 mm und bis zu einer Fläche von 3.000 x 1.300 mm gelasert werden. Je dünner das Holz letztendlich ist, desto besser und präziser kann es auch gelasert werden.
Gelasertes Holz hat dabei für den Kunden den entscheidenden Vorteil, dass die gelaserten Kanten nicht mehr nachbearbeitet werden müssen. Das Laserschneidverfahren von dünnem Voll- oder auch Sperrholz sollte daher überall dort zum Einsatz kommen, wo stets aller höchste Präzision der Werkstücke gefragt ist. Anwendungsgebiete ergeben sich daher beispielsweise im Modul- und Modellbau, aber auch im Fassaden- und im Innenausbau sowie bei der Herstellung von Schablonen.
Das Laserschneidverfahren von dünnem Voll- und Sperrholz ist inzwischen weltweit auf dem Vormarsch und zählt im internationalen Maßstab längst zu den führenden Technologien der Holzbearbeitung und der Holzverarbeitung.