Ein eigener Hobbyraum ist der Traum eines jeden DIY-Heimwerkers. In kaum einem anderen Zimmer des Hauses ist der Kreativität mehr Freiraum geboten, als hier. Keine Lichtkonzept, kein Möbelstück und kein Spielgerät ist verrückt genug, als dass es im Hobbyraum keinen Platz findet. Von einer schnell montierten Dartscheibe bis zum aufwendig konstruierten Roulettetisch ist vieles möglich. Ein bisschen Casino, ein bisschen Kneipe, ein bisschen Sport, den Fokus setzt jeder Heimwerker anders und am Ende kommt ein Zimmer heraus, in dem man sich pudelwohl fühlt.
Dartscheibe
Der Kneipensport wird dank der Dart-WM in Deutschland immer beliebter und darf in keinem Spielzimmer fehlen. Praktisch ist der Präzisionssport auch, weil er kaum Platz einnimmt und wenig kostet. Die Dartscheiben der Profis gibt es bereits für unter hundert Euro zu kaufen und hängen in kurzer Zeit an der Wand. Das gilt zumindest dann, wenn man sich stilecht für eine Scheibe aus Silalfasern und Steeldarts entscheidet. Damit das Spiel noch mehr Spaß macht und die Scheibe ihr Dasein nicht seelenlos und allein an der Wand fristet, bauen Heimwerker zusätzlich einen kleinen Schrank, der nicht nur schick aussieht, sondern auch praktisch ist. In dem kleinen Möbelstück verschwindet die Scheibe elegant und bietet Platz für weiteres Zubehör. Dazu zählen insbesondere die Pfeile und Ersatzteile. Ideen, wie so ein Schrank aussieht, gibt es viele, und langjährige Heimwerker setzen am liebsten ihre eigenen Vorstellungen um. Einige Elemente sind allerdings besonders praktisch. Eine interne Beleuchtung macht beispielsweise nicht nur optisch einen guten Eindruck, sondern hilft auch beim Spielen in dunkleren Räumen. Auch eine kleine Tafel, um die Ergebnisse aufzuschreiben, ist ein schönes Detail. Wichtig zu beachten: Wer es mit dem Spiel ernst meint, beachtet die offiziellen Angaben zur Höhe und Entfernung der Scheibe. Das Bull’s Eye, also der Mittelpunkt, befindet sich 1,73 m über dem Boden. Der Abstand des Spielers beträgt 2,37 m. Eine Markierung in diesem Abstand ist daher ebenso Pflicht, wenn der Dartsabend gelingen soll. Wer sich das Gefühl der Profispieler während der WM in die eigenen vier Wände holen möchte, kommt diesem mit einem Podest noch näher.
Einarmiger Bandit
Es gibt grundsätzlich drei Möglichkeiten, sich das Las-Vegas-Gefühl nach Hause zu holen. Für Profi-Heimwerker am interessantesten ist sicherlich ein einarmiger Bandit Marke Eigenbau, der den großen Slotmaschinen der großen Glücksspielmetropole aus den USA nachempfunden ist. Dafür ist allerdings sehr viel Wissen, Erfahrung und Zeit nötig. Einfacher ist da natürlich der Kauf eines solchen Spielgerätes. Kleine Modelle gibt es bereits für unter hundert Euro. Die großen Maschinen kosten allerdings mehrere hundert bis tausend Euro. Ein kleines Problem hat das Ganze dann doch. Im Gegensatz zu den Geräten in der Spielbank geht der Reiz des Glücksspiels verloren, weil kein echtes Geld gesetzt werden kann. Eine schöne Alternative für Glücksritter könnte ein selbstgebauter Slot sein, indem ein Tablet integriert wird. Wahlweise baut man sich dafür eine eigene Holzkonstruktion, die entsprechend lackiert wird oder montiert das Tablet in ein Originalgerät. Mit Casinos ab 1 Euro Einzahlung beginnt der Spielspaß schon bei kleinen Summen und dürfte ein echter Blickfang in jede Hobbyraum sein.
Billardtisch
Eines der beliebtesten Spiele eines Hobbyraums ist sicherlich Billard. Vor allem die Poolbillard-Variante steht nicht selten im Mittelpunkt des Geschehens. Das liegt nicht nur daran, dass so ein Tisch besonders mächtig und elegant wirkt, sondern auch einfach Spaß macht. Ein selbstgebautes Exemplar sorgt daher oft für großes Staunen. Zur Umsetzung benötigt es jedoch naturgemäß neben viel Zeit auch eine gute Planung. Die offiziellen deutschen Verbände sehen eine Spielfeldgröße von wahlweise 2,24 m x 1,12 m oder 2,54 m x 1,27 m vor. Bei der ersten Variante handelt es sich um einen 8-Fuß-Tisch, bei der zweiten um einen 9-Fuß-Tisch. Die Höhe liegt zwischen 0,75 m und 0,85 m. Der durchaus komplexe Aufbau mit den Banden und den sechs Taschen erfordert ein geschicktes Händchen und am besten einen ausgefeilten Plan, damit die Umsetzung klappt. Üblicherweise reichen einfache Taschen für den Hausgebrauch aus. Mit noch mehr Einsatz wird zusätzlich ein Rückführungssystem eingebaut, das die Kugeln zu einer Sammelstelle am Kopfende führt. Ein Billardtisch sollte aus hochwertigen Materialien bestehen und möglichst präzise gebaut werden. Ungenaue Bauweisen beeinträchtigen den Spielspaß sehr. Während der Pokertisch den ein oder anderen Fehler noch verzeiht, so ist der Bau eines Billardtischs etwas für echte Profi-Heimwerker.
Der Pokertisch
Sicherlich ließe sich auch an einem gewöhnlichen Tisch der Leidenschaft des Pokerns nachgehen. Doch der DIY-Heimwerker und Pokerliebhaber weiß, dass die richtige Casino-Atmosphäre erst am klassisch-ovalen Pokertisch aufkommt und baut sich sein eigenes Modell. Als Grundlage dienen etwa zwei MDF-Platten in ausreichender Größe, die natürlich davon abhängt, wie viele Spieler am Tisch Platz haben sollen. Gut 200 cm x 100 cm x 2 cm dürfen es aber mindestens sein, schließlich geht an den beiden Enden beim Abrunden für die passende Form noch ordentlich Spielfläche verloren. Das Abrunden funktioniert am besten mit einer Stichsäge. Die charakteristische Erhöhung am Rande des Spielfelds entsteht dadurch, dass eine zurechtgeschnittene Platte auf eine weitere montiert wird. Erstere Platte ist sozusagen die grundlegende Spielfläche, zweitere die charakteristische Armstütze, auch Rail genannt, die durch zusätzlichen Schaumstoff an Bequemlichkeit gewinnt. Das Rail sieht mit einem Lederüberzug besonders schick aus. Der grüne Überzug eines professionellen Pokertischs besteht aus sogenanntem ”Unsuited Speed Cloth”, auf dem die Karten gut drüberrutschen können, Kunstleder oder zur Not Filz funktioniert aber auch. Wer Lust hat, sorgt mit speziellen Stoffmarkern für die passende Bemalung. Unter die selbstgebaute Spielfläche noch der passende Unterbau montiert und fertig ist der DIY-Pokertisch.
Der Roulettetisch
Noch charakteristischer als die Spielfläche eines Pokertischs ist die des Spiels Roulette. Der Tisch lässt sich im Grunde ähnlich konstruieren wie der Pokertisch, erfordert allerdings deutlich mehr Aufwand. Insbesondere bei der Bemalung der Oberfläche ist äußerst viel Präzision gefragt. Einfacher wäre es in diesem Fall, den passenden Überzug zu kaufen und den Rest des Tisches selbst zu bauen. Selbstverständlich können fortgeschrittene Heimwerker sich auch an einem selbstgebauten Roulette-Rad probieren. Sicherlich funktioniert das ganze schon ganz gut, wenn man ein Kugellager mit einer Holzkonstruktion kombiniert, doch ob sich der Aufwand lohnt, ist wohl eine Frage der Leidenschaft und des handwerklichen Geschicks.
Wenn‘s den Nachbarn stört
Das Hobbyzimmer steht, alle haben Spaß und plötzlich steht der uneingeladene Nachbar vor der Tür. Das Problem? Es ist zu laut! Vor dem Einrichten sollten sich Heimwerker also dringend überlegen, ob es sich lohnt, für schallgedämmte Wände zu sorgen. Darüber freut sich eventuell auch das ein oder andere Familienmitglied, wenn es am anderen Tag nicht ausschlafen kann. Eine Möglichkeit, um außerhalb des Hobbyraums niemanden zu stören, sind Akustikpaneele aus speziellem Schaumstoff, die schnell moniert werden können und optisch einiges hermachen. Bei Massivwänden sind Vorsatzschalen notwendig, um die Schallübertragung zu unterbinden, ansonsten helfen auch die besten Schalldämpfer aus Steinwolle, Glaswolle oder Kork nicht. Neben der Schalldämmung an den Wänden sollte auch eine Trittschalldämmung in Betracht gezogen werden. Möglicherweise reicht ein einfacher Teppichboden bereits aus, wer auf Nummer sicher gehen möchte, setzt auf Akustikschwerschaum oder spezielle PE-Folien. Achtung bei der Dartscheibe: diese ist berühmt-berüchtigt für hervorragende Weiterleitung von Schall. Wenn bei jedem einschlagenden Pfeil im ganzen Haus ein lautes ”Pock” zu vernehmen ist, dürfte das eigentlich spaßige Spiel schnell zum hitzigen Diskussionsgegenstand verkommen.
Was sonst noch in einen Hobbyraum gehört
Ein Spielzimmer für Erwachsene ist auch für erfahrene Heimwerker eine ordentliche Herausforderung. Welche Spiele am Ende tatsächlich einen Platz finden, ist sicherlich Geschmackssache. Einige weitere Utensilien passen jedoch in fast jeden Raum. Um sich zwischendurch etwa Ruhe zu gönnen, macht sich etwa eine kleine Sofaecke gut. Fehlt der Platz, reichen durchaus auch ein paar Stühle mit einem kleinen Tisch. Besonders schick sehen auch zwei Ledersessel in der Ecke aus. Eine kleine Bar sorgt für echtes Kneipenfeeling. Fehlen darf auf jeden Fall kein Kühlschrank. Der muss nicht die Ausmaße eines großen Küchenmodells annehmen, ein kleines Gerät sorgt gleichfalls für eine erfrischende Abkühlung. Sportfans legen sich einen Fernseher zu, um die wichtigsten Spiele der Lieblingsmannschaft gemeinsam mit Freunden zu verfolgen. Für die musikalische Untermalung ist eine kleine Anlage sinnvoll, die zudem die Schalldämmung erst wirklich nützlich macht. Fast genauso wichtig wie passendes Mobiliar und spannende Spiele ist eine wohlige Atmosphäre. Die gelingt mit vielen kleinen Accessoires und vor allem einer schicken Beleuchtung. Warmes und gedimmtes Licht, dazu einige Spots, die für Highlights sorgen – die richtige Lichtstimmung macht einen enormen Unterschied. Hängende Lampen über dem Billardtisch bieten ein optisches Highlight und helfen, die Kugeln in die kleinen Taschen zu befördern.
Ein gutes Konzept ist die halbe Miete
Vor jeder handwerklichen Arbeit ist eine gute Planung notwendig, insbesondere bei Großprojekten wie einem eigenen Hobbyraum. Wenn alles seinen Platz gefunden hat, sind nachträgliche Arbeiten oftmals sehr mühsam und mit unnötig viel Aufwand verbunden. Auch die Größe der Einrichtungsgegenstände ist entscheidend. Ein Poker- oder Roulettetisch nimmt viel Platz weg und passt nicht in jeden Raum. Dann sind Dartscheibe oder Slotmaschine womöglich die bessere Wahl, denn kaum etwas trübt den Spaß mehr als knapp bemessener Freiraum. Ein ausgeklügeltes Lichtkonzept sorgt für eine tolle Atmosphäre, kleine Gimmicks für das besondere Etwas. Steht erst einmal die Basis, bietet der Hobbyraum unzählige Möglichkeiten für DIY-Heimwerker, noch etwas hinzuzufügen, an neuen Ideen zu arbeiten und bereits vorhandene Möbelstücke zu verbessern.