Teppichfliesen – Tipps für eine einfache Verlegung

Textile Bodenbeläge erfreuen sich insbesondere in Wohnzimmer und Schlafzimmer großer Beliebtheit. Mittlerweile wurde mit alten Vorurteilen aufgeräumt und Teppichböden ziehen wieder in unseren Wohnräumen ein. Doch erweisen sich Teppichfliesen als die praktischere Alternative, geht es um die moderne Wohnraumgestaltung. Besonderer Vorteil: insbesondere selbstliegende Teppichfliesen sind schnell und einfach verlegt und bieten überhaupt ein hohes Maß an Flexibilität.

Wie man die selbstliegenden Textilmodule verlegt, wird in diesem Beitrag erklärt. Da die Verlegemethode je nach Hersteller und Produkttyp variiert, kann unser Ratgeber nur als grober Leitfaden für Ihre Renovierung dienen. Ein Blick in die Verlegeanleitung des Herstellers ist immer empfehlenswert.

Was sind Teppichfliesen?

Bei Teppichfliesen handelt es sich um einen textilen Bodenbelag in modularer Form, der normalerweise als selbstliegende und selbstklebende Variante erhältlich ist. Wir fokussieren uns hier auf Teppichfliesen für eine selbstliegende Verlegung.

Die textilen Module verfügen grundsätzlich über ähnliche Eigenschaften wie die Auslegware, aus der Modularität ergeben sich aber zahlreiche Vorteile. Meist werden textile Bodenbeläge vor allem wegen ihrer komfortablen Eigenschaften geschätzt. So steigt durch die Verlegung von Teppichfliesen die gefühlte Temperatur im Raum, Geräusche werden abgedämmt und der Raum wird als sehr wohnlich und einladend wahrgenommen. Im Gegensatz zur Auslegware bieten Teppichfliesen jedoch weitere Vorteile.

Teppichfliesen können zum Beispiel wieder aufgenommen werden. Bei Bedarf können die Fliesen also aus dem Verbund entnommen, gründlich gereinigt oder ausgetauscht werden. Auch die Mitnahme bei Umzügen ist möglich. Selbstliegende Teppichfliesen sind zudem deutlich handlicher und einfacher im Handling als die sperrige Meterware, weshalb auch Laien die Verlegung in der Regel gut gelingt. Ein Vorteil in puncto Optik ist die Gestaltungsvielfalt, denn verschiedene Teppichfliesen einer Kollektion können individuell kombiniert werden. Da die Module zudem nach und nach verlegt werden, können kleinere Möbel während der Verlegung oft im Raum bleiben und versetzt werden.

verschiedene Teppichfliesen einer Kollektion können individuell kombiniert werden
Verschiedene Teppichfliesen einer Kollektion können individuell kombiniert werden | © bricoflor

Teppichfliesen an die Raumtemperatur anpassen

Wie viele andere Bodenbeläge sollten auch selbstliegende Teppichfliesen nach dem Kauf nicht umgehend verlegt werden. Wichtig ist, dass die Textilmodule an die im Raum herrschende Temperatur angepasst werden. Meist wird empfohlen, die Teppichfliesen aus der Verpackung zu nehmen und flach liegend für mindestens 24 Stunden lang im Raum zu lagern. Beachtet werden sollte außerdem, dass die Untergrundtemperatur 15 °C nicht unterschreiten sollte. 18 °C wird häufig als Mindesttemperatur zur Akklimatisierung und Verlegung von Teppichfliesen angegeben.

Selbstliegende Teppichfliesen verlegen – was wird benötigt?

Um selbstliegende Teppichfliesen zu verlegen, wird nur wenig Werkzeug benötigt. Wie bei allen anderen Bodenbelägen erfordert lediglich die Untergrundvorbereitung gegebenenfalls etwas mehr Arbeitsaufwand und Gerät. Für die Verlegung werden insbesondere Messgeräte wie Maßband, Schnurschlag, Laser und Lineal sowie Kreide benötigt. Der Zuschnitt der Randfliesen kann mit einem Teppichmesser erfolgen. Da selbstliegende Teppichfliesen über einen verhältnismäßig schweren Rücken verfügen, sollte die Klinge möglichst hart sein. Ein Klingenmesser für kompliziertere Zuschnitte ist ebenfalls ratsam. Doppelseitiges Klebeband kann beschafft werden, um einige Fliesen zusätzlich zu fixieren.

Untergrundvorbereitung  

Wie bei allen anderen Bodenbelägen ist die Untergrundvorbereitung das A und O, will man Teppichfliesen verlegen. Denn nicht jeder Untergrund ist geeignet. Textile Beläge sollten samt Kleberesten grundsätzlich entfernt werden. Generell muss der Untergrund möglichst trocken, eben, sauber und tragfest sein. Ein leichtes Gefälle ist normalerweise jedoch kein Problem. Beschädigungen, die mehr als 2 mm tief sind, sollte man jedoch mit Spachtelmasse ausgleichen. Je nach Saugfähigkeit des Untergrunds ist das Auftragen einer Grundierung ratsam.

Ist mit aufsteigender Feuchtigkeit zum Beispiel bei Betonböden über Kellerräumen zu rechnen, müssen Schutzmaßnahmen wie die Verlegung einer Dampfsperre ergriffen werden. Werden die Teppichfliesen auf einer Fußbodenheizung verlegt, sollte diese etwa zwei Tage vor der Verlegung abgeschaltet werden.

Fliesenteppiche in vielen verschiedenen Farben
Fliesenteppiche in vielen verschiedenen Farben | © bricoflor

Welche Untergründe eignen sich für die Verlegung von Teppichfliesen?

Da sich selbstliegende Teppichfliesen im Produktaufbau unterscheiden und auch Untergründe variieren, sollte man immer einen Blick in die Verlegeanleitung des Herstellers werfen, in der mögliche Untergründe in der Regel aufgelistet werden.

Möglich ist oftmals die Verlegung auf PVC- beziehungsweise vinylhaltigen Böden, sofern diese entsprechend ausgeglichen wurden und in einem guten Zustand sind. Da es zu einer chemischen Reaktion zwischen Rückenkonstruktion der Teppichfliese und dem PVC kommen kann, sollte gegebenenfalls eine Sperrschicht aufgetragen werden. Welche Spachtelmasse geeignet ist, hängt vom Altbelag ab, auf dem die Teppichfliesen verlegt werden sollen.

Bedingung für die Verlegung auf Holzböden ist ein guter Zustand der einzelnen Dielen. Nur auf einem wirklich festen Holzboden können Teppichfliesen verlegt werden. Höhenunterschiede können oft mit dünnen Holz- und Spanplatten ausgeglichen werden. Auch bei der Verlegung auf Asphalt sollte eine Sperrschicht aufgetragen werden, um das Aufsteigen von Feuchtigkeit einzudämmen. Ein absolut trockener Untergrund ist besonders wichtig für die Verlegung von selbstliegenden Teppichfliesen.

Beim Verlegen des Fliesenteppichs muss der Untergrund perfekt trocken sein
Beim Verlegen des Fliesenteppichs muss der Untergrund perfekt trocken sein | © bricoflor

Den Ausgangspunkt bestimmen

Um selbstliegende Teppichfliesen zu verlegen, sollte zunächst der Ausgangspunkt bestimmt werden. Je nach Hersteller werden verschiedene Methoden genannt. Meist wird hier mit Kreide und Schlagschnur gearbeitet. Zum Teil empfehlen die Hersteller den Start in der Raummitte, oft wird jedoch auch eine Verlegung von Wand oder Tür aus empfohlen. In den allermeisten Fällen findet man in den Verlegeanleitungen einen Hinweis darauf, sich zunächst eine gerade Linie quer durch den Raum zu markieren. Wir betrachten hier vornehmlich die Verlegung von der Raummitte aus.

Wenn der Hersteller eine Verlegung von der Raummitte aus empfiehlt, sollte jedoch nicht einfach in der Mitte des Raums gestartet werden. Der Mittelpunkt des Raums sollte so weit verschoben beziehungsweise angepasst werden, dass Randfliesen nicht zu schmal, im Idealfall mindestens halb so groß sind wie eine ganze Fliese, und die sich gegenüberliegenden Randfliesen etwa gleich groß sind. Mittels Schnurschlag und Kreide werden schließlich zwei sich überschneidende, orthogonale Linien auf den Boden gezeichnet.

Verlegerichtung von Teppichfliesen

Je nach Florhöhe, Design und gewünschtem Erscheinungsbild unterscheidet sich auch die Richtung, in der die Teppichfliesen verlegt werden. In der Regel verweisen Hersteller mit Pfeilen auf der Rückseite der Teppichfliesen auf die empfohlene Verlegerichtung. Klassischerweise werden die Module im sogenannten monolithischen Verband verlegt. Hierbei zeigen die Pfeile alle in die gleiche Richtung.

Wird ein etwas lebhafteres Bodenbild gewünscht, können die Fliesen auch jeweils um ein Viertel gedreht werden. Werden verschiedenfarbige Teppichfliesen miteinander kombiniert, kann die Anfertigung eines Verlegeplans ratsam sein. Insbesondere dann, wenn die Fliesen in komplizierteren Mustern als im Schachbrettmuster verlegt werden.

schöne Pflanzen auf Fliesenteppich
Schöne Pflanzen auf Fliesenteppich – eine tolle Kombination! | © bricoflor

Die ersten selbstliegenden Teppichfliesen verlegen

Wurde als Ausgangspunkt die Raummitte bestimmt, können die Teppichfliesen nun im Zentrum des markierten Kreuzes beginnend verlegt werden. Die ersten Fliesen sollten im Idealfall mit doppelseitigem Klebeband am Untergrund fixiert werden. Die nächsten Fliesen werden entlang der markierten Linien verlegt.

Bei Langflor- und Hochflor-Teppichfliesen sollte darauf geachtet werden, dass keine Fasern zwischen die Fliesen gelangen. Grundsätzlich können selbstliegende Teppichfliesen ohne weitere Befestigungsmaßnahmen verlegt werden. Die Module werden dabei Stoß-an-Stoß verlegt. Gerade bei der Verlegung der ersten Teppichfliesen-Linie sollte sehr exakt gearbeitet werden, da frühe Ungenauigkeiten sich hintenraus bemerkbar machen. Nachdem die sich in der Raummitte schneidenden Hilfslinien mit Teppichfliesen ausgestattet wurden, können die nun entstandenen freien Flächen mit Fliesen pyramidenförmig aufgefüllt werden.

Randfliesen verlegen

Die Randfliesen können normalerweise sehr einfach mit einem Teppichmesser und einem Lineal zugeschnitten werden. Um die Fliesen zuzuschneiden, kann die betreffende Fliese auf der zuletzt verlegten ganzen Fliese umgedreht exakt aufgelegt werden. Eine weitere Teppichfliese wird als Schablone an der Wand liegend aufgelegt. Der Überstand auf der mittleren Fliese kann nun abgetrennt werden. Für schwierige Zuschnitte an Heizungsrohren oder Türzargen empfiehlt sich der Einsatz eines Klingenmessers.

Die Schnittkante sollte immer zur Wand zeigen. Häufig empfehlen Hersteller, die am Rand und in stark frequentierten Bereichen wie Türen liegenden Module zusätzlich mit doppelseitigem Klebeband zu fixieren. An sich halten die SL-Teppichfliesen jedoch dank der speziellen Rückenkonstruktion mit hohem Eigengewicht wie von selbst am Boden.

Und wenn es um die Reinigung des Teppichs gehen soll: wir haben Artikel über den Teppichkehrer und die Teppichreinigungsmaschine veröffentlicht!

Bilder: © bricoflor

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