Eine Gartenbank selber bauen

Gartenbänke sind nicht einfach nur Sitzgelegenheiten im Freien. Sie sind ein Gestaltungselement und können dem Ambiente gut angepasst werden. Die meisten Gartenbänke sind aus Holz gefertigt, aber es gibt ebenso Exemplare aus Metall oder Kunststoff.

Wer ein wenig handwerkliches Geschick hat und Lust an Kreativität, kann sich seine Gartenbank selbst bauen, wobei hier der bevorzugte Werkstoff ebenfalls Holz sein dürfte. Die Möglichkeiten sind dabei schier endlos, bis hin zur Verwendung von vorhandenen Gegenständen, wie etwa alten Wagenrädern und dergleichen als Füße oder Seitenlehnen.

Aber schauen wir uns hier einmal den Bau einer Gartenbank genauer an, die man aus den Mitteln herstellt, die einfach zu erwerben sind und für jedermann zugänglich.

Natürlich sollte die Entscheidung über die Art der Gartenbank dem Ambiente angepasst sein. Geht es um einen rustikalen, naturnahen Garten, oder einen eher kleinen Sitzplatz in einem akkuraten, modern angelegten Gartenstück? Wie groß soll bzw. darf die Bank werden? Diese Entscheidungen müssen im Vorfeld getroffen werden.

Eine Gartenbank selber bauen
Eine Gartenbank selber bauen | Foto: montana / Depositphotos.com

Das richtige Holz

Grundsätzlich eignet sich natürlich jedes Holz zum Bau einer Gartenbank. Allerdings müssen die spezifischen Eigenschaften des Holzes beachtet werden. So sehen verarbeitet Birkenstämme- und Äste zwar immer toll aus wegen ihrer besonderen Rinde, aber im Freien halten diese nicht besonders lang.

Kiefer und Fichte sind hierzulande am einfachsten und preiswertesten zu bekommen, aber gerade die Kiefer kann bei Hitze im Sommer schnell harzen, was für eine Bank nicht so schön wäre. Außerdem müssen Hölzer wie Kiefer und Fichte unbedingt behandelt werden, da sie einen Schutz gegen Witterung und Schädlingsbefall benötigen.

Daher kommt es auch darauf an, ob die Bank vollkommen im Freien steht oder eventuell unter einem Dach, und ob sie im Winter eingeräumt wird oder die ganze Zeit dem Schnee trotzen muss.

Ideal sind Esche, Lärche oder Buche. Grundsätzlich kann man sagen: je trockner das Holz ist, welches verarbeitet wird, umso besser ist das für die Haltbarkeit der Bank.

Übrigens: Wer eine Gartenbank selbst baut, kann sich natürlich die Sitzhöhe selbst wählen. Vorher ausprobieren kann man dies mit einer anderen Bank, Garten- oder Esszimmerstühlen.

Und wenn man Holz mag… hier haben wir ein Tutorial über wie man ein Holztor selber bauen kann!

Eine rustikale Bank

Eine rustikale Bank, die sich im Freien sehr gut macht, kann dann gebaut werden, wenn man Zugang zu Stamm- bzw. Astholz hat, welches noch nicht weiterverarbeitet wurde, und zudem mit einer Kettensäge arbeiten kann.

Dann wären folgende Dinge nötig:

  • Zwei Pfosten in der gewünschten Dicke, die auf die richtige Länge zugeschnitten werden, die der Höhe der Rückenlehne entspricht
  • Ein Brett von ca. 120 bis 150 cm Länge, mindestens 20 cm breit, möglichst ab 25 mm dick
  • Für die Sitzfläche ein gerader Baumstamm mit ca. 30 cm Durchmesser
  • Für die Füße zwei Stammstücken mit etwa 30 cm Durchmesser, etwa 30 cm lang

Der einzig etwa schwierige Schnitt, der vielleicht eher von jemanden ausgeführt werden sollte, der schon etwas Erfahrung im Umgang mit einer Kettensäge hat, ist das längs Auftrennen des Stammes für die Sitzfläche. Denn dieser muss halbiert werden. Dadurch entstehen zwei Stammhälften (zwei Sitzflächen), sodass noch eine weitere Bank gebaut werden kann.

Die Stammstücke für die Füße sind bereits auf Länge geschnitten, oder dies muss nun erfolgen. Dann werden sie so gedreht, dass sie gut liegen können. Hat man die richtige Position gefunden, und es ist damit klar, wo die oberen Seiten sind, werden in diese zwei v-förmige Schnitte in der Mitte angebracht, die so ausgeführt werden, dass der Sitzflächen-Halbstamm gut darauf aufliegen kann.

Dann wird die Sitzfläche auf die Füße aufgelegt und angeschraubt, wobei beim Anschrauben ein Vorbohren erforderlich ist.

Dann folgt das Anschrauben der Lehnenpfosten. Sie werden von hinten so angebracht, dass sie seitlich die Füße berühren, und unmittelbar von hinten an der Sitzfläche anliegen. So können Schrauben in Richtung vorn in die Sitzfläche, und außerdem seitlich in die Füße eingeschraubt werden.

Nun braucht nur noch das Brett für die Rückenlehne an die Pfosten montiert zu werden. Je nach Breite des Brettes empfiehlt es sich, zwei oder drei Schrauben übereinander zu setzen, um ein Verziehen des Brettes zu vermeiden.

Wer keinen Zugang zu einem solch großen Stamm hat, dass sich dieser halbiert für die Sitzfläche eignet, kann diesen natürlich auch aus einer stabilen Bohle fertigen.

Eine einfache Holzbank

Wer es wenige rustikal mag, kann sich eine Gartenbank auch aus vorgefertigten Hölzern aus dem Baumarkt bauen. Dort gibt es Kanthölzer, Bretter und Bohlen in verschiedenen Größen, die verschieden behandelt sind: also sägerau oder gehobelt, eventuell sogar mit einem Wetterschutz imprägniert.

An erster Stelle steht also wieder die Überlegung, welches Holz es sein soll und wie es behandelt werden soll. Das Holz kann am besten erst zugeschnitten, und dann gegen die Witterung geschützt werden. Lasuren eignen sich für den Außenbereich sehr gut und haben dazu noch den Vorteil, dass sie die natürliche Holzmaserung sehen lassen.

Wird gehobeltes Holz gekauft, sollte dies eine gute Qualität aufweisen. Dann braucht es nur noch geschliffen werden, damit es keine Splitter in der Gartenbank gibt.

Schauen wir uns zunächst eine einfache Bank an ohne Rückenlehne.

Dafür kauft man einen Balken, etwa 8 mal 8 cm dick, der aber auch einen rechteckigen statt quadratischen Querschnitt haben darf. Dieser Balken muss so lang sein, dass die vier Beine daraus entstehen können. Er wird also auf die richtigen Längen zugeschnitten, beispielsweise etwa 40 cm.

Ein weiteres Kantholz, etwa eine Bohle mit den Maßen ca. 3 cm dick und 20 cm breit, wird viermal benötigt, und zwar in der Tiefe, die die Bank später haben soll. Eines diese Stücke verbindet nun zwei Beine der Bank, indem von oben durch die Bohle in die Schnittfläche der Beine geschraubt wird. Dies machen wir mit der zweiten Bohle und dem 3. und 4. Bein ebenso. Zwei der Bohlenstücke legen wir bei Seite.

Nun kommen die Sitzhölzer. Dabei kauft man am besten Latten mit einem Querschnitt von mindestens 5 cm Breite und 4 cm Dicke. Die Länge wird so gekauft oder zugeschnitten, wie die Länge der Bank sein soll.

Damit verbindet man nun die beiden entstandenen Beine mit Verbindungsbohle zur Sitzfläche. Im Anschluss werden die beiden noch verbliebenen Bohlenstücke im gleichmäßigen Abstand unter die Latten geschraubt, um Stabilität zu erhalten.

Soll die Bank länger als zwei Sitze werden, empfiehlt es sich, das Konstrukt aus Beinen und darüber liegender Bohle noch ein drittes Mal zu bauen für die Mitte der Latten, da diese sonst durchhängen.

Eine Rückenlehne dazu

Soll diese einfache Bank noch eine Rückenlehne bekommen, kann sie einfach nachträglich angebaut werden. Dazu werden zwei Kanthölzer so zurechtgeschnitten, dass sie in der passenden Schräge seitlich an die Unterteile der Bank angebracht werden können. Diese Lehnenpfosten verschraubt man mit den Kanthölzern der Füße, indem man sie von außen oder innen an diese unmittelbar anlegt.

Anschließend müssen sie nur noch mit einem Brett oder mehreren Latten (wie die Sitzfläche) verbunden werden. Das kann vollflächig geschehen oder nur mit zwei bis drei Latten, je nach Wunsch.

Soll das Ganze besonders stabil werden, kann ein Eisenwinkel von hinten die Latten der Lehne verbinden und gleichzeitig (dafür den richtigen Winkel biegen) unter die Latten der Sitzfläche führen.

Weitere Möglichkeiten

Es gibt aber noch zahlreiche weitere Varianten, Gartenbänke zu bauen. Prinzipiell eignet sich jedes stabile Teil dazu, als Fuß zu fungieren, der dann nur, zweimal vorhanden, mit Latten verbunden werden muss.

Das können großen Steine sein, die so mit Holzlatten verbunden werden, dass sie als Sitzfläche geeignet sind, oder auch ausrangierte, große Blumenkübel aus Beton. Eine ganz besondere Idee hierzu noch:

Es sind drei Blumenkübel vorhanden, vielleicht älteren Datums, die aus Beton und nicht mehr ansehnlich sind. Stellt man diese im Abstand von ca. ein bis zwei Metern auf, kann man sie als Unterlage für Holzlatten verwenden, die als Sitzfläche dienen. Beim mittleren Kübel schneidet man die Holzlatten rund aus und setzt in diesen Kübel einen Baum. Ist dieser dann gewachsen, ist die Bank ein Platz mit Schattenspender.

Sämtliche Dinge, die stabil genug sind, und nicht mehr benötigt werden oder unansehnlich sind, von Betonpflanzringen über Mauervorsprünge bis hin zu Gusseisernen Füßen – alles kann benutzt werden, um eine Gartenbank daraus zu bauen, wenn es in der richtigen Sitzhöhe ist oder in diese gebracht werden, und dann mit Holzlatten überbrückt werden kann.

Die Hölzer müssen lediglich gegen die Witterung geschützt und daher behandelt werden. Lasuren und Lacke können aufgestrichen werden, und geben der Bank sogar noch die gewünschte Farbe.

moderne selbst gebaut gartenbank
Eine selbst gebaute Gartenbank kann natürlich auch sehr modern wirken, wenn man es will. | Foto: shippee / Depositphotos.com

Fazit

Eine Gartenbank zu bauen gibt es unendlich viele Möglichkeiten. Mit etwas Fantasie findet sich sicher etwas, was an Unterlage dienen kann und ohnehin nicht mehr benötigt wird. Auch eine alte Gartenbank kann wieder aufgemöbelt werden, wenn die Holzteile schlecht sind, aber die Unterkonstruktion aus Metall etc. noch aufgearbeitet werden kann.

Ausprobieren kann man alles – mit Kreativität und handwerklichem Geschick lassen sich Unikate bauen, die jeden Nachbarn neidisch werden lassen.

FAQ

✅ Welches Holz eignet sich für eine Gartenbank?

Prinzipiell kann aus allen Hölzern eine Gartenbank gebaut werden. Für eine lange Haltbarkeit sind Harthölzer wie Eiche und Buche gut geeignet, aber auch Douglasie und Lärche sind haltbar, und lassen sich gut bearbeiten. Soll die Bank dauerhaft im Freien stehen, sollte sie unbedingt behandelt werden, etwa mit einer Holzschutzlasur, die auch regelmäßig neu aufgetragen wird.

✅ Müssen bestimmte Maße eingehalten werden?

Nein, erlaubt ist, was gefällt. Bei der Sitzhöhe sollte zuvor ausprobiert werden, was als bequem empfunden wird. Die Länge der Bank ist ebenfalls vom persönlichen Geschmack abhängig. Ist sie aber länger als zwei Sitzbreiten, sollten die – wie auch immer gearteten Füße – ein drittes Mal in der Mitte angebracht werden, damit sich die Sitzfläche nicht durchbiegt.

✅ Wie muss das Holz behandelt sein?

Es muss lediglich gewährleistet werden, dass das Holz nicht splittert oder harzt. Ansonsten reicht es, die Sitzfläche zu hobeln bzw. zu schleifen, und eine eventuelle Rückenlehne. Ansonsten kann es sich sogar um Stammholz mit Rinde handeln, das tut der Gartenbank keinen Abbruch.

✅ Kann die Bank nach dem Bau ortsverändert werden?

Eine üblicherweise aus Kanthölzern gebaute Bank kann im fertigen Zustand an ihren Standort gebracht werden. Anders sieht es aus, wenn eine massive, rustikale Bank aus Stammhölzern gefertigt wird. Diese ist am Ende so schwer, dass sie nicht mehr bewegt werden kann. Deshalb muss eine solche Bank an Ort und Stelle montiert werden.

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