Die beliebte und unter Gartenfreunden stets ganz besonders belebte und begehrte Humuserde wird oft auch schlicht nur als Humus bezeichnet. Ins Deutsche übertragen bedeutet der Begriff Humuserde oder Humus in etwa soviel, wie Erdreich. Der Bodenkundler und professionelle Gärtner erfasst unter dem Begriff der Humuserde die ganze tote organische Substanz, die sich in einer bestimmten Erdschicht befinden kann. Humuserde ist also immer und überall ein kleiner Auszug der organischen Substanz eines Bodens.
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Die Bodenorganismen in der Humuserde
Es wurde zwar schon eingangs auf den Umstand hin gewiesen, wonach die Humuserde stets selbst die tote organische Substanz eines ganz bestimmten Bodenhorizontes repräsentiert. Dennoch ist die Humuserde stets auch voller Leben. Dieses Leben wird durch die unterschiedlichsten Arten von Bakterien oder auch von Bodenorganismen repräsentiert, die sich jeweils innerhalb der Humuserde aufhalten und bewegen.
Aus rein stofflicher Sicht heraus betrachtet, ist die Zusammensetzung von Humuserde aufgrund der vielfältigen unterschiedlichen Aktivitäten der Bodenorganismen und der Bakterien niemals starr oder gar statisch. Dies rührt nämlich aus der nur zu gut bekannten Tatsache und Erkenntnis her, dass die Bodenorganismen und Bakterien in der Humuserde ihren eigenen Stoffwechsel praktisch unausgesetzt vollführen. Dadurch wird die Humuserde, die die Wohnstatt für die Bakterien und die Bodenorganismen bildet, praktisch unmittelbar in deren Stoffwechselprozess einbezogen und dann natürlich auch mit den entsprechenden Stoffwechselprodukten dieser Organismen kontinuierlich immer weiter angereichert.
Der Stoffwechselprozess der zahlreichen Mikroorganismen und Bakterien, die unmittelbar in der Humuserde leben, trägt also zu deren praktisch kontinuierlich ablaufendem Auf- und letztendlich auch Abbau bei.
Humus und Detrius als Bestandteile der Humuserde
Es wurde eingangs schon auf den Umstand hin gewiesen, wonach in der Humuserde durch die unermüdlich ablaufenden Stoffwechselprozesse ständig Auf- und auch Abbauprozesse stattfinden müssen, die praktisch nebeneinander ablaufen können.
Im Zuge dieser Auf- und Abbauprozesse gibt es in der Humuserde dann stets zersetztes und unzersetztes Substrat, welche beide praktisch zeitgleich nebeneinander im selben Bodenhorizont vorkommen können. Um die Zugehörigkeit oder Nicht-Zugehörigkeit dieser beiden Substrat-Bestandteile entspann sich schon bald ein regelrechter akademischer Streit unter den Wissenschaftlern.
Die eine wissenschaftliche Richtung tendiert nämlich kurz und bündig zu der Aussage, wonach grundsätzlich nur die durch die Stoffwechselbestandteile der Mikroorganismen und Bakterien im Boden entsprechend zersetzten Substrate die eigentliche Humuserde bilden.
Demgegenüber steht nun allerdings eine zweite Gruppe von Wissenschaftlern, die den sogenannten Detrius als unzersetzten Substratbestandteil ebenso dem Humus zurechnen möchten. Für den Profi und letztendlich dann auch für den rein hobbymäßigen Gärtner ist es jedoch lediglich wichtig, zu wissen, dass Humuserde, so, wie man sie heute praktisch schon überall im Handel und auch im Internet bei Bedarf zu kaufen bekommen kann, stets zeitgleich aus Substratbestandteilen besteht, die schon durch die Stoffwechselaktivitäten der Mikroorganismen und der Bakterien zersetzt worden sind und auch aus solchen Substratbestandteilen, die sich noch im unzersetzten Zustand befinden. Erstere Substratbestandteile nennt man Humus, letztere Substratbestandteile werden als sogenannter Detrius bezeichnet und charakterisiert. Beide Elemente, also sowohl der eigentliche Humus, wie aber auch der Detrius, bilden letztendlich in ihrer Gesamtheit die jeweilige Humuserde. Allerdings ist eine völlig starre und schematische Abgrenzung zwischen Humus und Detrius nicht immer innerhalb der Humuserde möglich. Es gibt nämlich keine klare Trennungsmöglichkeit zwischen zersetzten und unzersetzten Substratbestandteilen, sondern stattdessen zahlreiche fließende Übergänge und Zwischenstufen, die außerdem auch noch ineinander übergehen können.
Wie Humuserde entsteht
Auch die Humuserde, die wir heute ganz bequem entweder im Einzelhandel oder alternativ auch im Internet bei entsprechendem Bedarf einkaufen können, ist an entsprechende natürliche Vorgänge und Prozesse gebunden. Immer setzt die Entstehung von Humuserde nämlich zunächst erst einmal die Zersetzung von organischer Materie innerhalb des jeweiligen Bodenareals zwingend voraus.
Ist solche organische Materie nämlich erst einmal effektiv zersetzt worden und befindet sie sich dabei im Boden, so kann durch die entsprechenden Zersetzungsprozesse stets ein äußerst vielfältiges und völlig zu Recht komplex anmutendes Gemisch unterschiedlichster Arten von Substanzen entstehen, die dann letztendlich in ihrer Gesamtheit die eigentliche Humuserde bilden und repräsentieren, für die sich der Gärtner so interessiert.
Die Zersetzungsprozesse de enthaltenen organischen Materie werden dabei sowohl auf rein chemische, wie letztendlich dann aber auch auf enzymatische Art und Weise realisiert und auch gesteuert. Die enthaltenen organischen Verbindungen und Moleküle sind durch die Stoffwechselaktivitäten der Mikroorganismen und de Bakterien in unterschiedlicher Vollständigkeit und letztendlich dann auch wiederum in ganz unterschiedlichen Geschwindigkeiten abbaubar.
Sogenannte niedermolekulare Kohlenhydrate und natürlich auch die Proteine können durch die Stoffwechselaktivitäten der Bakterien und de Mikroorganismen recht schnell und wirksam vollständig zersetzt werden und sie werden dabei dann zu Humus.
Im Bodenhorizont enthaltene Elemente wie sie zum Beispiel auch Lignin oder die klassische Cellulose darstellen können, werden jedoch grundsätzlich nur sehr langsam und teilweise auch recht unvollständig durch die Stoffwechselaktivitäten der Bakterien und der Mikroorganismen abgebaut und zersetzt.
Kurzlebige Bodensubstrate, die stets nur für einen signifikant kurzen Zeitraum innerhalb der Humuserde verweilen können, ehe sie dann schließlich vollständig durch die Stoffwechselprozesse aufgelöst werden, lassen sich heute meist als sogenannter Nährhumus bezeichnen und charakterisieren. Diesem Nährhumus innerhalb der Humuserde steht dann wiederum alternativ der sogenannte Dauerhumus gegenüber. Hierbei handelt es sich dann jedoch regelmäßig um solche Bestandteile der Humuserde, die über einen langen Zeitraum, welcher im Extremfall sogar mehrere Jahrhunderte oder gar Jahrtausende umfassen kann, nachweisbar sind.
Was macht den biologischen Wert der Humuserde aus?
Durch die eingangs bereits schon mehrfach dargestellten Vorgänge der Stoffwechselaktivitäten der innerhalb der Humuserde enthaltenen Bakterien und Mikroorganismen können regelmäßig solche Stoffe entstehen, die sich für das Wachstum von Pflanzen als wertvoll und als entscheidend erweisen.
Hierzu werden heute vor allem jedoch der Stickstoff und der Kohlenstoff gerechnet. Ein weiteres Kennzeichen und Charakteristikum von Humuserde ist ihre interessante Porigkeit. Durch diese Struktur ist es der Humuserde generell möglich, auch Wasser in einem größeren Umfang in sich aufnehmen und dann natürlich auch über einen längeren Zeitraum hinweg wirksam speichern zu können.
Schließlich stellt auch der eingangs dargestellte charakteristische und signifikant hohe Gehalt der Humuserde an Mikroorganismen ein weiteres Indiz für ihren hohen biologischen Wert dar. Diese Mikroorganismen werden nämlich wiederum durch den hohen Gehalt an Stickstoff und an Kohlenstoff angezogen, welcher so typisch für die Humuserde ist.
Ebenfalls ist Humuserde ein ganz hervorragender Speicher des chemischen Elements Kohlenstoff. Dieses Element wird durch de Humuserde ganz hervorragend gut aufgenommen und kann dann auch für einen recht langen Zeitraum im Bodenhorizont gespeichert werden.