Besonders in älteren Häusern gibt es mitunter Probleme mit Feuchtigkeit in den Wänden bzw. den Kellern. Häufig tritt dabei der sogenannte Salpeter in Augenschein – eine weiße Ausblühung, die viele Eigentümer in Angst und Schrecken versetzt.
Wir wollen in diesem Artikel näher darauf eingehen was dies überhaupt ist, ob es tatsächlich gefährlich für Mensch und Gebäude ist, und wie man dagegen vorgehen kann.
- Was ist Salpeter?
- Wie gefährlich ist diese Ausblühung an den Wänden?
- Was kann man dagegen tun?
- Muss Salpeter entfernt werden?
Was ist Salpeter?
Als Salpeter werden Nitrat-Salze bezeichnet. Diese treten an feuchtem Mauerwerk auf. Die Folge ist meist abgeplatzter Putz, da sich der Salpeter zwischen Putz und Mauerwerk befindet. Dazu gezählt werden Chloride, Sulfate und Nitrate. Im Außenbereich sind Chloride häufig an Sockeln zu finden, weil dies aufgrund von Spritzwasser entsteht.
Sulfate kommen im Regen vor, sind aber auch weniger schädlich, da sie nur in hoher Konzentration zu Problemen führen. Nitrate dagegen sind auch schon bei niedriger Konzentration für Schäden verantwortlich. Sie werden häufig durch tierische Harnstoffe verursacht und treten deshalb besonders dort auf, wo früher Stallungen waren oder sich ein landwirtschaftlicher Betrieb in der Nähe befindet.
Ein weiterer Grund für Salpeterbefall kann Feuchtigkeit sein, die im Mauerwerk nach oben gestiegen ist. Denn dadurch geraten Salze aus der Erde in die Mauer und verdunsten.
Wichtig: Salpeter stellt – im Gegensatz zu Schimmel – kein Gesundheitsrisiko dar.
Was passiert mit befallenem Mauerwerk?
Wie die verschiedenen Arten von Salpeter das Mauerwerk schädigen, hängt von deren Konzentration ab. Der sogenannte Versalzungsgrad hängt davon ab, wie stark die Schäden zu erwarten sind. Er wird daher in gering, mittel und hoch unterteilt.
Bei Chloriden wird ab 0,5% von einer hohen Belastung gesprochen, bei Nitraten ab ca. 0,3% und bei Sulfaten erst über 1,5%.
Der Grad der Versalzung kann von einem Fachmann direkt vor Ort festgestellt werden, da dieser einen Schnelltest durchführen kann.
Grundsätzlich ist vorhandener Salpeter noch kein Schaden – aber nimmt der Salpeter Feuchtigkeit auf, kommt es zur Ausdehnung und damit zu Feuchtigkeitsschäden. Bei der sogenannten Auskristallisation vergrößert der Salpeter sein Volumen und lässt den Putz abplatzen. Zu sehen ist dann ein weißer Flaum, der mitunter von Betroffenen in ihren Häusern als Schimmelpilz angesehen wird und daher Panik auslöst.
Tipp: Durch einen Fachmann kann schnell herausgefunden werden, ob es sich um Schimmel oder Salpeter handelt.
Wie kann man Salpeter entfernen?
Salpeter ist zwar nicht gesundheitsschädlich, aber dennoch eine Gefahr für die Bausubstanz. Aus diesem Grund sollte die Ausblühung verhindert bzw. zurückgedrängt und beseitigt werden.
Kleine Mengen von Salpeter kann man relativ einfach abkratzen; dafür benutzt du einfach eine Spachtel. Auch eine Drahtbürste geht, um die Mauer zu befreien. Bei größeren, befallenen Flächen kann auch ein chemisches Mittel zum Einsatz kommen, welches speziell für die Entfernung von Salpeter geeignet ist. Dieses benutzt du entsprechend der Herstellerangaben. Dabei sollte gründlich gelüftet werden.
Ein Hausmittel, welches helfen soll, ist Cola. Allerdings bleiben hier klebrige Reste zurück, die es dann gilt, abzuwaschen.
Allerdings ist es wichtig, die Ursachen zu beseitigen. Diese können ein kaputtes Regenfallrohr sein oder eine undichte Stelle im Putz, durch die immer wieder Feuchtigkeit eindringen kann. Oft ist der Schaden nur klein, weitet sich aber zu einem größeren Problem aus.
Bei älteren Häusern, die häufig von Salpeter befallen sind, kann davon ausgegangen werden, dass es im Mauerwerk keine Horizontalsperre gibt. Häufig wurde früher einfach mit den Mauern auf Sandsteinen oder direkt auf der Erde begonnen. Dann hat die Mauer dauerhaften Erdkontakt und zieht immer wieder Feuchtigkeit nach oben.
Dann kann es helfen, nachträglich von außen sogenannte Vertikalsperren anzubringen. Aber dauerhaft und bei großem Befall helfen nur nachträgliche Horizontalsperren.
Tipp: Lass dich von einem Bauexperten beraten, was in deinem speziellen Fall nötig und möglich ist, und zu welchem Preis.
Horizontalsperren für die Mauer nachträglich einbauen
Damit dein Haus nachträglich „trockene Füße“ bekommt, gibt es ein paar Maßnahmen, auch wenn diese in der Regel recht aufwändig sind. Doch auf die Dauer tust du dem gesamten Bauwerk damit etwas Gutes, und der Salpeterbefall gehört für immer der Vergangenheit an.
Damit von unten keine Feuchtigkeit mehr in der Mauer nach oben ziehen kann, muss eine Horizontalsperre angebracht werden. Dies ist meist nur von außen möglich. Aber was in deinem speziellen Fall machbar ist, wird ein Experte herausfinden.
Ist es nur möglich, die sogenannte Mauerwerkssanierung von innen durchzuführen, kann es auch hilfreich sein, die Horizontalsperre im Bereich der oberen Kellerwände einzufügen. So sind die oberen Stockwerke geschützt, auch wenn der Kellerboden feucht bleibt.
Eine „kleine“ Sanierung ist möglich, indem du von einem entsprechenden Unternehmen Bohrungen in zwei horizontalen Reihen einfügen lässt, in die eine abdichtende Flüssigkeit eingespritzt wird. Diese füllt die feinen Poren und Hohlräume im Gestein und dichtet es so ab. Damit sind keine statisch problematischen Eingriffe ins Mauerwerk nötig und es ist ein preisgünstiges und schnelles Verfahren. Nachteilig ist, dass die Abdichtung nur zu etwa 80% Erfolg bringt, das heißt, geringe Wassermengen können immer noch nach oben steigen.
Erfolgversprechender sind bauliche Maßnahmen, die allerdings auch aufwändiger und teurer sind. Dabei wird entweder stückweise das Mauerwerk entnommen und gegen modernes, nach unten abgedichtetes Mauerwerk getauscht. Eine andere Methode ist es, mit einer Spezialsäge eine Fuge ins Mauerwerk zu schneiden, in die dann eine Sperrbahn eingefügt wird. Außerdem gibt es das Blecheinschlagverfahren, bei dem mit Presslufthämmern sich überlappende Chromstahlbleche in die Mauerwerksfuge eingeschlagen werden.
Hinweis: Welche der Methoden in deinem Fall am ehesten in Frage kommt, ist nicht nur eine Frage des Preises (siehe nächster Absatz), sondern auch der Gegebenheiten. Frage daher am besten einen Experten.
Die Kosten nachträglicher Horizontalsperren
Zu viele Bedingungen sind zu beachten, als dass man wirklich eine Zahl angeben könnte, wie teuer die Sanierung mit Horizontalsperren kommt. Aber wir wollen versuchen, grobe Richtwerte anzugeben.
Die Möglichkeit, Mauerwerk auszutauschen, ist natürlich die beste, aber auch teuerste, weil aufwändigste Methode der Genannten. Bei 40cm Wandstärke kann man von ca. 300 Euro pro laufendem Meter Wand ausgehen. Je nach verwendetem Mauerwerk und Gegebenheiten kann aber der tatsächliche Preis auch noch höher liegen.
Tipp: Lass dir bei Interesse von einem Fachbetrieb einen Kostenvoranschlag machen, der alle nötigen Maßnahmen enthält und entscheide dann.
Fazit
Salpeter ist eine Erscheinung, die meist auf eindringende Feuchtigkeit hinweist und der nachgegangen werden sollte. Allerdings ist bei der Beseitigung nicht besondere Eile geboten, da Salpeter nicht gesundheitsschädigend ist.
Es sollte von Experten geprüft werden, welche Art der Sanierung am erfolgversprechendsten ist und welche Kosten dabei anfallen werden.
FAQ
✅ Was ist Salpeter?
Salpeter wird eine weiße Ausblühung im Mauerwerk genannt, die aus Chloriden, Nitraten oder Sulfaten bestehen kann, je nach ihrem Ursprung. Sie ist besonders in alten Häusern zu finden, und besonders im Bereich der Keller und unteren Mauern, da sie häufig darauf zurückzuführen ist, dass die Mauerwerke Feuchtigkeit von unten anziehen.
✅ Ist Salpeter gesundheitsschädlich?
Nein, im Gegensatz zu Schimmel ist Salpeter zwar für das Mauerwerk schädlich, aber nicht für die Gesundheit von Mensch und Tier.
✅ Kann man Salpeter beseitigen?
Ja, es gibt einige Hausmittel, wie abkratzen der weißen Ausblühungen oder die Behandlung mit Cola. Allerdings ist damit das Problem nur oberflächlich beseitigt. Außerdem gibt es in Baumärkten sogenannten Salpeterentferner, ein chemisches Mittel, welches ebenfalls hilft, die weißen Flocken von der Wand zu entfernen.
✅ Kann man die Ursache von Salpeterbefall beseitigen?
Ja, auch das ist möglich, allerdings meist nur recht aufwändig, indem das Mauerwerk nachträglich gegen eindringende bzw. aufsteigende Feuchtigkeit geschützt wird.