Fliesen überkleben mit Vinyl

Wenn sich in einer Wohnung oder in einem Haus alter Fliesenboden befindet, entspricht dieser in den seltensten Fällen dem Geschmack der Bewohner. Aus diesem Grund stellen sich Haus- und/oder Wohnungsbesitzer oft die Frage danach, wie sie ihren alten Fliesenboden optisch verschönern und die Atmosphäre des Raumes somit an die persönlichen Wünsche und Bedürfnisse anpassen können.

Sicherlich besteht durchaus die Möglichkeit, den alten Fliesenboden zu entfernen und anschließend durch einen neuen Bodenbelag zu ersetzen. Allerdings geht dieser Vorgang mit viel Aufwand, Kraft, Zeit und durchaus auch Kosten einher. Deshalb entscheiden sich viele Haus- und Wohnungsbewohner dazu, die Fliesen mit Vinyl zu überkleben und ihnen somit die Optik zu verleihen, die den persönlichen Wünschen und Vorstellungen am besten entspricht.

Was für das Überkleben von Fliesen mit Vinyl jedoch alles eine Rolle spielt und worauf Haus- und Wohnungsbesitzer in diesem Zusammenhang achten sollten, zeigt dieser Ratgeber etwas genauer und detaillierter auf.

Fliesen überkleben mit Vinyl
Fliesen überkleben mit Vinyl | Foto: kuprin33 / Depositphotos.com

Vorbereitung ist alles – der Untergrund spielt eine wichtige Rolle

Bei der Aussage „Vorsorge ist besser als Nachsorge“ handelt es sich nicht einfach nur um einen Spruch. In der Tat spielt es für das Überkleben der Fliesen mit Vinyl eine fundamentale Rolle, im Voraus sicherzustellen, dass der Untergrund eine entsprechende Vorbehandlung erhält und das Vinyl somit gut und zuverlässig halten kann.

Nur, wer den Untergrund vor dem Überkleben der Fliesen entsprechend vorbereitet, freut sich im Anschluss daran darüber, dass das Vinyl lange hält und auch mit der gewünschten Optik voll und ganz überzeugt.

Damit (Hobby-)Handwerker Vinyl auf Fliesen verlegen können, achten sie in dem Bezug auf den Untergrund am besten auf die folgenden Aspekte:

  • Der Untergrund muss eben sein.
  • Schutz und Dreck müssen vor dem Verlegen des Vinyls vom Untergrund entfernt werden.
  • Risse sollten sich nicht in den Fliesen wiederfinden und vor dem Überkleben ausgebessert werden. Für diese Zwecke bietet sich beispielsweise Spachtelmasse bestens an.
  • Vor dem Überkleben der Fliesen mit Vinyl stellen Anwender am besten sicher, dass die Fliesen tragfähig sind. am besten
  • Die Breite der Fugen zwischen den Fliesen darf nicht über 4 mm liegen und bezüglich der Tiefe sollte diese bei nicht mehr als 2 mm liegen. Sollten die Fugen diese Maße überschreiten, gleichen Haus- oder Wohnungsbesitzer die Fugen am besten aus, bevor sie Vinyl auf sie kleben.
  • In vielen Fällen ist es sinnvoll, eine Grundierung auf den Fliesen aufzutragen, bevor es schließlich an das Verkleben mit Vinyl geht.

Unter der Voraussetzung, dass der Boden diese Vorbereitung erhält, können (Hobby-)Handwerker Vinyl bestens und ohne größere Probleme auf dem Untergrund verkleben.

Die Art der Verlegung – schwimmend oder vollflächig verkleben?

Wer sich die oben genannten Aspekte und Hinweise bezüglich des Untergrundes und dessen Vorbereitung zu Herzen nimmt, kann Vinyl in der Regel ohne große Probleme auf die Fliesen kleben und sich anschließend an der Optik erfreuen. Allerdings stellt sich bezüglich des Überklebens der Fliesen mit Vinyl auch die fundamentale Frage danach, ob die Verlegung schwimmend erfolgen soll, oder ob sich Haus- oder Wohnungsbesitzer für eine vollflächige Verklebung entscheiden. Beide dieser Verklebungen bringen Vorteile mit sich, weshalb es für (Hobby-)Handwerker eine wichtige Rolle spielt, sich im Voraus mit den einzelnen Möglichkeiten auseinanderzusetzen, bevor sie sich am Ende für eine der beiden entscheiden.

Die schwimmende Verlegung

Bei der schwimmenden Verlegung des Vinyls handelt es sich – im Vergleich zu der vollflächigen Verklebung – um die einfachere Variante, auf die Haus- und Wohnungsbesitzer zurückgreifen können. Denn in diesem Fall fällt die Vorbereitung des Untergrundes sehr viel weniger umfangreich aus, als dies bei der vollflächigen Verklebung der Fall ist.

Allerdings sollten Anwender dabei immer im Hinterkopf behalten, dass sich die schwimmende Verlegung nicht für alle Räume einer Wohnung oder eines Hauses anbieten, weshalb es durchaus sinnvoll sein kann, für einige Räume auf die schwimmende Verlegung und für andere Räume auf die vollflächige Verklebung zurückzugreifen.

Die vollflächige Verklebung

Vor allem, wenn es um die Bodengestaltung in Feuchträumen geht, entscheiden sich (Hobby-)Handwerker am besten für die vollflächige Verklebung der Fliesen mit Vinyl. Nur unter dieser Voraussetzung können sie verhindern, dass Feuchtigkeit unter den Boden gelangt und somit Schaden anrichtet.

Am besten greifen Anwender für diese Zwecke auch auf eine besondere Art der Vinylböden zurück. Für die Feuchträume bieten sich so vor allem Hartvinyl-Böden oder auch massive Vinylböden an. Das liegt an der Tatsache, dass diese nicht aufquellen.

Nicht nur für Feuchträume, wie das Bad oder auch die Küche bietet sich die vollflächige Verklebung der Fliesen an. Auch in Räumen, die mit einer Fußbodenheizung unter den Fliesen versehen sind, greifen (Hobby-)Handwerker am besten auf die vollflächige Verklebung der Fliesen zurück. Unter dieser Voraussetzung profitieren die Anwender von einer deutlich besseren Weiterleitung der Wärme, als dies bei einer schwimmenden Verlegung der Fall ist.

Die unterschiedlichen Arten der Vinylböden

Der Abschnitt weiter oben hat bereits einige Arten von Vinylböden erwähnt, die sich für die Überklebung der Fliesen anbieten. Da sich auf dem Markt jedoch viele weitere andere Arten der Vinylböden wiederfinden und interessierte Käufer somit ein großes und umfangreiches Angebot genießen, geht dieser Abschnitt etwas genauer auf die einzelnen Arten der Vinylböden ein, die sich auf dem Markt wiederfinden können.

Ein Hinweis, den sich alle Haus- und Wohnungsbewohner diesbezüglich zu Herzen nehmen sollten, besteht darin, auf die Aufbauhöhe des jeweiligen Vinylbodens zu achten. Sollte der Aufbau zu hoch ausfallen, besteht nämlich die Gefahr, dass sich Türen nicht mehr richtig schließen lassen oder dass die Türen gekürzt werden müssen.

Ein weiterer Hinweis, den sich Haus- und Wohnungsbewohner zu Herzen nehmen sollten, ist der Umstand des Abstandes zwischen dem Boden und den Heizkörpern. Zwischen dem Boden und den Heizkörpern sollte sich ein Abstand von mindestens 10 bis 15 cm befinden. Andernfalls besteht die Gefahr, dass der Boden aufgrund einer Überhitzung Schaden nimmt.

Auch zwischen zwei Räumen sollte bezüglich der Bodenbeläge kein allzu großer Unterschied in der Höhe bestehen. Andernfalls besteht eine nicht zu unterschätzende Stolpergefahr.

Doch, welche Vinylböden gibt es nun, um die Fliesen mit ihnen überkleben und somit optisch deutlich ansprechender gestalten zu können?

Hartvinylboden

Eine Variante des Vinylbodens stellt der sogenannte Hartvinylboden dar. Er zeichnet sich unter anderem durch die Tatsache aus, sich sowohl für die schwimmende Verlegung als auch für die vollflächige Verklebung zu eignen.

Des weiteren zeichnet sich der Hartvinylboden durch die folgenden Aspekte und Merkmale aus:

  • Unter den Vinylböden der robusteste Bodenbelag.
  • In der Mittellage besteht er aus einem Gemisch, das sich aus Steinmehl und Kunststoff zusammensetzt.
  • Äußerst widerstandsfähig.
  • Für die schwimmende Verlegung muss sich eine Dämmung unter dem Hartvinylboden befinden – nur auf diese Weise zeichnen sich die Fugen der Fliesen nicht auf dem Vinyl ab. Zur selben Zeit minimiert die Dämmung den Trittschall.
  • Geringe Aufbauhöhe, die sich – je nach Modell – auf zwischen 3,5 und 6 mm beläuft.

Voll-Vinylboden/massiver Vinylboden

Die zweite Variante, die sich bezüglich der Vinylböden auf dem Markt wiederfindet, stellt der Voll-Vinylboden bzw. der massive Vinylboden dar. Auch in diesem Fall achten Anwender am besten darauf, auf eine passende Dämmung zurückzugreifen. Weitere Merkmale stellen die Folgenden dar:

  • Geringe Aufbauhöhe
  • Sowohl für die schwimmende Verlegung als auch die vollflächige Verklebung geeignet

Klick-Vinyl

Es besteht für Haus- und Wohnungsbewohner durchaus die Möglichkeit, auf Klick-Vinyl mit einer HDF-Trägerplatte zurückzugreifen. Allerdings spielt in diesem Fall die Aufbauhöhe eine besonders wichtige Rolle.

Wer sich für diese Art des Vinylbodens entscheidet, behält in diesem Zusammenhang am besten immer im Hinterkopf, dass sich dieser nicht für die Verlegung in Feuchträumen eignet.

Somit besteht auf dem Markt der Vinylböden eine große Auswahl, zumal sich in den einzelnen Varianten wiederum zahlreiche verschiedene Designs wiederfinden, aus welchen die interessierten Käufer wählen können. Es spielt dabei eine wichtige Rolle, dass die Optik des Vinylbodens zum Rest des Raumes passt und somit ein angenehmes und rundum harmonisches Gesamtbild entsteht.

Häufige Fehler beim Verlegen

Fehler sind da, um aus ihnen zu lernen. Allerdings ist es durchaus ärgerlich, diese Fehler selbst zu machen. Vor allem dann, wenn sie sich vermeiden lassen. Aus diesem Grund betrachtet dieser Abschnitt die Fehler, die Anwender beim Verlegen von Vinyl machen können, etwas genauer und beleuchtet sie intensiver, um zu verhindern, dass (Hobby-)Handwerker genau dieselben Fehler machen.

Das Unterschätzen der Aufbauhöhe

Wie bereits erwähnt, spielt die Aufbauhöhe beim Verlegen des Vinyls eine fundamentale Rolle – unabhängig davon, ob sich Anwender für die schwimmende Verlegung oder für die vollflächige Verklebung des Vinyls entscheiden. Aus diesem Grund achten Haus- und Wohnungsbewohner am besten vor dem Kauf des Vinylbodens und vor dem Verlegen auf die Aufbauhöhe und berechnen diese genau, um sicherzustellen, dass es diesbezüglich nicht zu unerwarteten Problemen kommt.

Lockere Fliesen

An der zweiten Stelle der häufigsten Fehler, die sich jedoch gut vermeiden lassen, stehen lockere Fliesen, die vor dem Verlegen des Vinylbodens nicht fixiert werden. Allerdings können Haus- und Wohnungsbewohner auf klackenden Untergründen, die nicht nur lästige Geräusche von sich geben, sondern zudem auch noch wackeln, nicht sonderlich gut laufen. Aus diesem Grund prüfen (Hobby-)Handwerker am besten vor dem Verlegen der Vinylböden, ob einige Fliesen möglicherweise locker oder instabil sind.

So können diese Fliesen befestigt oder ausgetauscht werden und somit einen guten und vor allem tragfähigen Untergrund bieten.

Unebener Untergrund

Es kommt durchaus vor, dass Fliesen mit der Zeit absacken und der Boden somit nicht mehr vollkommen eben ist. Verlegen (Hobby-)Handwerker den Vinylboden auf einem unebenen Untergrund, bilden sich in diesem Fall Hohlräume zwischen den Fliesen und dem Vinyl. Früher oder später können sich auf diese Weise unschöne Fugen bilden oder es kommt vor, dass der Vinylboden bricht, wenn Anwender über ihn drüber laufen.

Umso wichtiger gestaltet sich also der Umstand, Höhenunterschiede zwischen Fliesen auszugleichen, um so einen ebenen Untergrund zu erhalten.

Das Durchscheinen des Fliesenbodens durch den Vinylboden

Es kann vorkommen, dass sich breite Fugen der Fliesen nach und nach durch den Vinylboden drücken und somit immer sichtbarer werden. Vor allem, wenn Anwender auf Klebe-Vinyl, Voll-Vinyl oder auf Klick-Vinyl mit HDF-Trägerplatten zurückgreifen, besteht diese Gefahr. Es bietet sich also in einigen Fällen durchaus an, die Fliesen mit ihren Fugen vollkommen zu verspachteln, bevor (Hobby-)Handwerker anschließend Vinyl auf sie kleben.

Dehnungsfugen im Vinylboden

Der letzte Fehler, den (Hobby-)Handwerker nicht selten machen, wenn es darum geht, Fliesen mit Vinyl zu überkleben, besteht darin, dass sie die Dehnungsfugen im Vinylboden nicht beachten.

In diesem Zusammenhang spielt es eine wichtige Rolle, dass Haus- und Wohnungsbewohner Dehnungsfugen im Vinyl übernommen werden. Denn Dehnungsfugen gleichen das unterschiedliche Verhalten bezüglich der Dehnung und des Schrumpfens im Bodenbelag aus.

Wer die Dehnungsfugen im Vinylboden nicht beachtet, riskiert, dass sich früher oder später Risse und auch Aufwölbungen im Boden bilden.

unschöne fliesen
Eine Möglichkeit, alte Fliesen schnell und einfach zu renovieren, besteht darin, sie mit Vinyl zu überkleben. | Foto: AnkevanWyk / Depositphotos.com

FAQ

✅ Kann man Vinyl über Fliesen kleben?

Vinyl bietet sich bestens an, um auf alte Fliesen geklebt zu werden. Für diese Zwecke stehen interessierten Käufern viele unterschiedliche Arten von Vinylböden zur Verfügung, aus welchen sie wählen können. Es bietet sich für diese Zwecke an, sich zwischen der schwimmenden Verlegung und der vollflächigen Verklebung zu entscheiden. Alles, was interessierte Haus- und Wohnungsbesitzer rund um das Überkleben der Fliesen mit Vinyl wissen sollten, erfahren Sie in den entsprechenden Abschnitten des Ratgebers weiter oben.

✅ Kann man Vinyl auf Wandfliesen verlegen?

Vinyl bietet sich nicht nur an, um Bodenfliesen zu verschönern, sondern nach Bedarf können Haus- und Wohnungsbesitzer auch die Wandfliesen mit Vinyl verschönern und ihnen somit eine sehr viel ansprechendere Optik verleihen.

✅ Welchen Bodenbelag kann man auf Fliesen kleben?

Wie der Ratgeber weiter oben bereits darstellt, bietet sich Vinyl bestens an, um auf alte Fliesen geklebt zu werden und diese somit optisch zu verschönern. Allerdings können Haus- und Wohnungsbewohner nicht nur auf Vinyl zurückgreifen, sondern sie haben die Möglichkeit, auf weitere andere Bodenbeläge zurückzugreifen, um alte Fliesen zu überkleben und somit zu verschönern. Neben den unterschiedlichen Arten der Vinylböden bieten sich also auch die folgenden Bodenbeläge für das Überkleben der Fliesen an: Parkett, Laminat und Kork-Parkett.

✅ Was kann man über alte Fliesen kleben?

Um alte Fliesen optisch ansprechend zu gestalten und somit die Atmosphäre im Raum an die persönlichen Wünsche und Vorstellungen anpassen zu können, greifen viele (Hobby-)Handwerker auf Vinyl zurück. Vinyl bietet sich mit seiner Vielfalt und seiner Beschaffenheit bestens für das Überkleben der Fliesen an, wobei auch die Möglichkeit besteht, auf andere Beläge, wie zum Beispiel Parkett oder Laminat zurück zu greifen. Es kommt dabei immer darauf an, was sich die Haus- und Wohnungsbesitzer wünschen und auf welchen Bodenbelag sie in diesem Zusammenhang zurückgreifen wollen.

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