Decken in Feuchträumen – Auf die Schattenfuge achten!

Decke in FeuchtraeumenZwar gilt in Feuchträumen ein Streichen der Decke im Allgemeinen als sinnvoller als die Herstellung einer Deckenverkleidung, doch erfreut sich die Deckenverkleidung auch hier weitaus größerer Beliebtheit als der einfache Anstrich. Grundsätzlich erweist sich die Herstellung einer Deckenverkleidung in Feuchträumen stets als problematisch. Da bereits kleine und unscheinbare Fehler genügen, um das Schimmeln über den an der Feuchtraumdecke angebrachten Paneelen zu bewirken, werden an die fachmännische Ausführung einer solchen Deckenverkleidung besonders hohe Ansprüche gestellt.

Die Besonderheit der Decke in Feuchträumen

Soll die Decke in Feuchträumen mit Paneelen verkleidet werden, so ist dabei zu beachten, dass die gesamte Deckenkonstruktion dadurch praktisch vollständig von der zirkulierenden Raumluft abgeschnitten wird. Wird die Feuchtraumdecke dennoch einmal nass, so kann sie unter den Paneelen nicht mehr trocknen. Und falls die Schimmelbildung einsetzt, so wird diese unter den Paneelen nicht sichtbar.

Was bei der Deckenverkleidung von Feuchträumen unbedingt beachtet werden sollte

Grundsätzlich ist es als sinnvoller zu bezeichnen, wenn die Feuchtraumdecke mit einer guten Badfarbe gestrichen wird. Dennoch mag mancher Bauherr aus optischen Gründen nicht auf die vollständige Verkleidung seiner Feuchtraumdecke verzichten.  Hierzu muss zunächst erst einmal auf solche Materialien zur Deckenverkleidung zurückgegriffen werden, welche explizit als feuchtraumgeeignet deklariert und ausgewiesen sind. Auf die berühmte mitteldichte Faserplatte oder MDF-Platte sollte man dabei jedoch tunlichst verzichten. Diese neigt bei Feuchtigkeit nämlich schnell zum Verquellen. Entsprechende Paneele sollten stattdessen vollständig mit Kunststoff überzogen sein und sich auch für Bäder eignen. Auch imprägniertes Echtholz, Kunststoffpaneele oder feuchtraumgeeignete Gipskartonplatten haben sich gut bewährt.

Die kritische Rolle der Schattenfuge

Als Schattenfuge bezeichnet man im Bauwesen eine Fuge zwischen zwei Bauteilen unterschiedlicher Funktion. Eine Schattenfuge existiert in einem Feuchtraum zwischen der Seitenwand und der abgehängten Holz- oder Gipskarton-Unterdecke. Mit Hilfe einer Schattenfugensäge gelingt dies.

Da die Deckenverkleidung auch im Feuchtraum nie auf der Decke unmittelbar aufsitzt, sondern stattdessen meist auf einer Lattenkonstruktion ruht, kann sich oberhalb der Beplankung Kondenswasser sammeln, was zum Schimmel führt. Um dies zu vermeiden, muss entweder eine hinterlüftete oder eine dampfdichte Decke im Feuchtraum hergestellt werden. In beiden Fällen ist die Schattenfuge dabei von entscheidender Bedeutung.

Die Schattenfuge bei der hinterlüfteten Feuchtraumdecke

Bei der hinterlüfteten Decke im Feuchtraum ist eine Konterlattung sinnvoll. Diese sorgt bei der Deckenverkleidung stets dafür, dass ein möglichst großer Abstand zwischen den angebrachten Paneelen und der eigentlichen Feuchtraumdecke vorherrscht. Die Luft muss kontinuierlich zwischen den jeweils im rechten Winkel zueinander angebrachten Latten hindurch strömen können, um die gefürchtete Schimmelbildung vermeiden zu können. Damit die Luft jedoch strömen kann, ist zur Wand eine ausreichend breit dimensionierte Schattenfuge erforderlich, welche die Optik der Decke und des gesamten Raumes möglicherweise erheblich beeinträchtigen kann.

Die Schattenfuge bei der dampfdichten Feuchtraumdecke

Die zweite Möglichkeit der Deckengestaltung beim Feuchtraum besteht ganz einfach darin, den Hohlraum über den angebrachten Platten oder Paneelen vollständig vom Luftvolumen des Feuchtraums zu isolieren. Hierzu müssen sämtliche Stoßfugen zwischen den Paneelen oder Platten, vor allem jedoch auch die umlaufenden Schattenfugen, vollständig mit Dichtspachtel verschmiert und versiegelt werden. Erst wenn die Schattenfuge hierbei völlig luftdicht verspachtelt wurde und somit undurchdringlich ist, bietet diese Methode letztendlich ein Maximum an Sicherheit gegen das Auftreten von Schimmel an der Feuchtraumdecke. Es empfiehlt sich, entweder einen Fachbetrieb zur Abdichtung der Schattenfuge heran zu ziehen oder diese zusätzlich durch eine Folie abzusichern, um sie auf diese Art und Weise vollkommen luftdicht gestalten zu können.

Die Schattenfuge als Indikator der Schimmelbildung

Da man nicht durch die angebrachten Platten oder Paneele hindurch sehen kann, bleibt Schimmelbildung an einer abgehängten Feuchtraumdecke oft lange Zeit unbemerkt und kann dabei sogar zu gesundheitlichen Problemen der Bewohner führen. Die Schattenfuge ist hierbei ein möglicher Indikator, welcher eine Schimmelbildung im hinter den Paneelen verborgenen Hohlraum offenbart. Sie sollte daher stets gründlich beobachtet werden.

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