Kabel angebohrt – was tun?

Immer wieder kommt es, zum Beispiel beim Anbringen von Regalen oder auch bei dem Versuch, Löcher für die Dübel für Bilderhaken in die Wände bohren zu wollen, dazu, dass Stromleitungen beschädigt werden, weil sie versehentlich von der spitze des Bohrers getroffen worden sind. Die beste Möglichkeit, um angebohrte und dadurch beschädigte Kabel vermeiden zu können, besteht jedoch in einer gewissenhaften Vorbereitung des Bohrens. Man sollte sich zunächst erst einmal vergewissern, wo in der Wand möglicherweise entsprechende Kabel verlaufen könnten.

Hat man die Kabel selbst verlegt und kann man sich an die Durchführung dieser Arbeiten noch erinnern, so ist dies in der Regel auch kein Problem. Ganz anders sieht die Situation dann allerdings bei Mietwohnungen aus. Hier helfen jedoch Kabeldetektoren weiter, die es im Prinzip in jedem Baumarkt zu kaufen gibt. Mit diesen Geräten sollte man die betreffende Wand zunächst erst einmal sehr gründlich absuchen und sondieren und dann das Bohren an den entsprechenden Stellen, unter denen Kabelverläufe detektiert und festgestellt worden sind, tunlichst vermeiden.

Kabel angebohrt. Was kann man tun?
Kabel angebohrt. Was kann man tun? | Foto: VadK213 / bigstock.com

Wenn ein Stromkabel jedoch erst einmal angebohrt ist?

Kabel angebohrt – was tun? Ist nun ein Kabel jedoch erst einmal angebohrt worden, was, wie bereits auch schon festgestellt worden ist, vor allem bei Renovierungsarbeiten in Haus oder Wohnung vergleichsweise oft eintreten kann, so ist es grundsätzlich erst einmal ein Fehler des betreffenden Bewohners, gar nichts zu tun und das Kabel in diesem Zustand zu belassen. Wurde ein Kabel durch den Bohrer nämlich nur beschädigt oder perforiert und nicht vollständig durchtrennt, so kann es grundsätzlich auch nach der entsprechenden Beschädigung noch Strom leiten und führen.

Allerdings wurde für jeden Stromdurchfluss stets durch die betreffende Installationsfirma, beziehungsweise dann auch durch die jeweils relevanten Normen und Vorschriften, ein möglichst exakt einzuhaltender Leitungsquerschnitt errechnet und ermittelt. Ist dieser Querschnitt nun durch entsprechende Perforationen oder Beschädigungen seitens des Bohrers minimiert worden, so drohen bei weiterer Nutzung der betreffenden elektrische Leitung eine zu starke Erhitzung infolge des Stromdurchflusses und im aller schlimmsten denkbaren Fall dann der gefürchtete Kabelbrand.

Es gilt also die eiserne Regel: Auch dann, wenn der Strom in einem durch den Bohrer beschädigt worden ist, ist es grundfalsch, gar nichts zu tun und die Leitung weiter zu benutzen, als wäre nichts geschehen! Selbst dann, wenn zum Beispiel nur die Isolierung der betreffenden Leitung versehentlich durch den Bohrer beschädigt oder perforiert worden ist, sollten durch den Bewohner entsprechende Sicherheitsmaßnahmen getroffen werden.

Frau hat Wand mit Spanunngssuchgerät überprüft
Bevor man ein Loch in die Wand bohrt, sollte man die Wand auf Leitungen mit einem Spanunngssuchgerät überprüfen. | Foto: IgorVetushko / Depositphotos.com

Kabel angebohrt – was tun? Sicherheit geht vor!

Hat der Handwerker den Verdacht, dass er bei Renovierungsarbeiten möglicherweise ein Stromkabel in de Wand angebohrt und beschädigt hat, weil eventuell Funkenflug oder anderes mehr zu beobachten waren, so sollte zunächst erst einmal die Sicherung aus dem Sicherungskasten entfernt werden, um generell die Spannungsfreiheit des möglicherweise beschädigten Leiters in de Wand garantieren und ermöglichen zu können.

Im zweiten Schritt wird der Handwerker dann leider nicht umhin kommen und die beschädigte Leitung um die betreffende Stelle herum vorsichtig frei legen müssen, um sie gründlich untersuchen zu können. Hierzu müssen Putz und Mörtel soweit abgeklopft, beziehungsweise entfernt werden, bis das Kabel um die beschädigte Stelle herum vollständig frei gelegt und in Augenschein genommen werden konnte.

Hammer und Meißel leisten hierbei erfahrungsgemäß recht gut Dienste und man sollte damit dann auch letztendlich nicht nur ein winziges Loch in de Wand produzieren und erzeugen, sondern es ist sinnvoll und notwendig, den gesamten Putz und Mörtel bis zu einer Handbreit rund um das möglicherweise beschädigte Kabel zu entfernen und behutsam abzutragen. Mit Mineralputz oder alternativ dann auch mit Spachtelmasse, können die Schäden dann anschließend durch den Handwerker schnell wieder behoben und instand gesetzt werden.

Da beschädigte Kabel reparieren, aber wie?

Kabel angebohrt – was tun? Ist das Kabel frei gelegt und eine Beschädigung, selbst auch nur der Isolierung, sicher festgestellt und ermittelt worden, so geht es nun im dritten und entscheidenden Schritt jeweils darum, das beschädigte Kabel wieder zu reparieren und instand zu setzen.

Der Elektriker unterscheidet dabei zwischen den normalen Strom führenden Kabeln in der Wand und den sogenannten Steigleitungen. Ist das jeweils beschädigte Kabel keine Steigleitung, so kann der Schaden dabei durch den Handwerker auch dazu genutzt werden, um hier gleich eine Steckdose, einen Schalter oder auch alternativ eine sogenannte konventionelle Unterputzdose einzubauen und zu installieren. Hierzu muss dann zunächst erst einmal das Loch in der Wand entsprechend vergrößert und ausgeweitet werden, bis das dazu vorgesehene elektrische Bauteil darin vollständig Platz finden kann.

Zum Schluss müssen die Leitungsenden, passend zur jeweiligen farblichen Ummantlung und Kennzeichnung, dann mit sogenannten Steckklemmen wieder miteinander verbunden werden, um dergestalt den unterbrochenen Stromfluss wieder herstellen und in Gang setzen zu können.

Ebenfalls ist es bei solchen Arten von Schäden dann letztendlich auch optional möglich, den entstandenen Schaden oder Defekt im Kabel gleich mit Steckklemmen zu überbrücken. Allerdings muss diese Steckklemme dann auch entsprechend nach dem Abschluss der Arbeiten wieder professionell isoliert werden. Dies geschieht am aller besten mit der Hilfe von einem sogenannten Schrumpfschlauch, der dann abschließend mit einer Heißluftpistole rund um den durch den Bohrer verursachten Defekt sicher und fest fixiert werden kann. Nun ist die Verbindung der beiden Kabelenden rund um den früheren Defekt herum wieder hergestellt worden und der Strom kann sicher wieder fließen.

Der letzte Schritt: Das Loch in der Wand wieder verschließen

Im aller letzten Schritt nach einem solchen Kabeldefekt infolge versehentlichen Anbohrens des Strom führenden Leiters in der Wand, geht es nun jedoch stets auch darum, den Schaden, beziehungsweise das Loch in der Wand, wieder sicher und optisch einwandfrei verschließen zu können.

Am besten eignen sich hierzu der handelsübliche Mineralputz, den es heute praktisch in jedem beliebigen Baumarkt zu kaufen gibt oder dann alternativ auch die entsprechende Spachtelmasse, die vielfach eigens für solche Arten der Schnellreparatur von Defekten in Wand oder Decke durch ihren jeweiligen Hersteller ausgelegt und bestimmt worden ist. Viele Hand- oder auch Heimwerker neigen hingegen dazu, solche Arten der Defekte mit ganz normalem Gips verschließen zu wollen. Hiervon ist jedoch zunächst erst einmal dingend abzuraten. Gips ist nämlich extrem feucht und es dauert dann auch erfahrungsgemäß entsprechend lange, bis der feuchte Gips in der Wand vollständig ausgehärtet ist.

Sind die Spachtelmasse oder der Mineralputz in der Wand dann jedoch erst einmal vollständig ausgehärtet, so ist es ohne jegliche Probleme grundsätzlich möglich, die betreffende Stelle mit Innenfarbe überstreichen oder auch bei entsprechendem Bedarf mit Tapete überkleben zu können. Vom vorherigen Schaden ist dann generell auch schon rein optisch nichts mehr zu sehen.

Bosch digitales Ortungsgerät

Heimwerker kennen das Problem, wenn Bohrungen anstehen und man sich nie wirklich sicher sein kann, ob sich an genau dieser Stelle eine Strom- oder Rohrleitung befindet. Das Risiko dass ein Loch in eine der beiden Leitungen gebohrt wird ist dann groß. Vor allem da es sich dann um eine teure Angelegenheit handeln kann. Damit dies nicht vorkommt, gibt es zum Beispiel das digitale Ortungsgerät aus dem Hause Bosch. Das Unternehmen bietet ein leicht zu bedienendes Gerät in gewohnter Profiqualität, das aber auch von Heimwerkern ohne Vorkenntnisse verwendet werden kann. Mit dem Ortungsgerät lassen sich alle möglichen Metalle hinter der Wand finden, wobei das Gerät mit maximaler Ortungstiefe arbeitet und somit sicher nach allerlei spannungsführenden Leitungen, Eisenmetallen sowie Nichteisenmetallen und sogar Holz gesucht werden kann.

Das Ortungsgerät verfügt über drei wählbare Einstellungen mit denen sich die optimale Option verwenden lässt. Über die Funktion “Metall” können alle metallischen Bereiche hinter der Wand geortet werden, während die Funktion “Trockenbauwand” zur Ortung für Balken verwendet wird, damit Schrauben immer einen sicheren Halt bekommen.Mit “spannungsführenden Leitungen” können alle elektrischen Leistungen gefunden und umgangen werden. Das Bosch digitale Ortungsgerät liefert immer zuverlässige Messergebnisse und dank der farbigen Anzeige im Display sind Irrtümer nahezu ausgeschlossen. Über die automatische Abschaltung nach maximal 5 Minuten, wird auch der Akku des Geräts über längeren Zeitraum geschont.

Bosch Ortungsgerät Truvo

Ebenfalls von der Marke Bosch kommt das Ortungsgerät Truvo, welches zwar ein eher kleineres Gerät mit weniger Funktionen darstellt, dennoch aber alle notwendigen Bereiche abdeckt, welche für Heimwerker wichtig sind. So lassen sich sowohl spannungsführende Leitungen, wie auch Metalle schnell und zuverlässig erkennen. Die Erfassungstiefe liegt bei dem Truvo von Bosch bei etwa 75 mm, was bei den meisten Haushalten vollkommen ausreichend ist. Im Gegensatz zu den größeren Brüdern aus dem Hause Bosch, verfügt der Truvo über keine digitale Anzeige. Dafür werden geortete Leitungen durch einen Signalton angezeigt. Dadurch kann zuverlässig angezeigt werden, wo sich die Leitungen oder Metalle befinden, bevor gebohrt wird.

Im Lieferumfang enthalten sind zudem die benötigten 3 AAA Batterien, welche für die Nutzung des Truvo unerlässlich sind. Neben dem akustischen Signalton welcher bei Ortung von Eisen- und Nichteisenmetallen wie auch spannungsführenden Leitungen zu hören ist, wird zusätzlich noch eine farbige LED sichtbar, welche zusätzlich für eine sichere erkennung von Leitungen der erwähnten Arten verwendet wird. Das Bosch Ortungsgerät Truvo ist dafür für den Bruchteil des Preises anderer Profigeräte aus dem Hause Bosch erhältlich und mit etwas mehr als 30 Euro recht günstig.

Merece Leitungssucher und Detektor

Eine Alternative zu den großen Marken stellt das Unternehmen Merece dar. Mit dem einfachen gestalteten und simpel zu bedienendem Gerät lassen sich nahezu alle Arten von Materialien hinter der Wand finden. Nicht nur spannungsführende Leitungen lassen sich mit dem Detektor von Merece finden. Nichtmetallische und metallische Leitungen lassen sich ebenso problemlos orten, wie Holzbalken in welche Bohrungen erfolgen sollen. Das Gerät arbeitet mit einem digitalen HD-LCD Display, auf welchem die Ergebnisse eindeutig angezeigt werden. Der Leitungssucher von Merece eignet sich somit auch bestens für Heimwerker welche mit dem Umgang eines Detektor nicht gewohnt sind.

Die Verwendung des Detektor von Merece ist sehr simpel. Das Gerät über den entsprechenden Knopf einschalten. Schmuck und Handschuhe aus Gummi oder Latex ablegen. Den Detektor Flach auf die Fläche die geortet werden soll legen. Bei Bedarf mit dem Geräte flach an der Wand aufliegend, über die gewünschte Fläche bewegen. Erfolgt kein Signalton und auch keine Anzeige im Display, so kann an diesen Stellen ohne bedenken gebohrt werden. So einfach die Bedienung mit dem Merece Leitungssucher ist, so günstig ist auch der Preis, denn das Gerät kostet gerade einmal 19,99 Euro.

Tavool Ortungsgerät

Tavool bietet nach jahrelanger Forschung ein gut durchdachtes Ortungsgerät für allerlei unterschiedliche Leitungen. Denn mit dem Tavool Ortungsgerät lassen sich nicht einfach nur elektrische Leitungen genau definieren. Selbst magnetische und nichtmagnetische Metalle können mit diesem Detektor sicher und schnell gefunden werden. ermöglicht wird die genaue Ortung durch einen fein abgestimmten Chip, der die Ergebnisse nicht nur sicher sondern auch genauer liefert. Dazu wird auf dem Display nicht nur die Anzeige eingeblendet, sondern durch einen Warnton noch zusätzlich gekennzeichnet.

Die Tiefe in die gescannt werden kann beträgt beim Tavool Ortungsgerät bis zu 80 mm. Der Vorteil bei diesem Gerät ist auch, dass der genaue Abstand zwischen Wand und Metall Material auf dem LCD Display gut leserlich angezeigt. Stromkabel wiederum können bis zu einer Tiefe von 5 mm genau geortet werden. Zusätzlich können ebenfalls Holzbalken exakt bestimmt werden, wie auch der Abstand und die Abmessungen der Balken, so dass immer die richtige Stelle für Bohrungen sicher gefunden werden kann.

FAQ

✅ Wie prüfe ich ob ich ein Kabel angebohrt habe?

Ob ein Kabel angebohrt wurde wird meist sehr schnell klar, je nachdem um welches Kabel es sich eben handelt. Sollte im schlimmsten Fall eine Hauptleitung angebohrt werden kann es durchaus sein dass im gesamten Bereich kein Strom mehr verfügbar ist. Werden andere Leitungen angebohrt können beispielsweise bestimmte Steckdosen oder Bereiche nicht mehr mit Strom versorgt werden. Um aber ganz sicher zu gehen ob nun eine Leitung angebohrt wurde oder nicht, sollte ein Ortungsgerät verwendet werden. Manche davon können nämlich auch erkennen ob ein Schaden an der Leitung vorliegt. Die ist die sicherste Methoden um zu erkennen, ob eine Leitung angebohrt wurde oder nicht.

✅ Was passiert wenn man in die Leitung bohrt?

Wie bereits erwähnt kann sich dies auf unterschiedliche Art und Weise bemerkbar machen. Ein ganz eindeutiges Zeichen das in eine Leitung gebohrt wurde ist, dass kein Strom mehr in der Wohnung oder bestimmten Bereichen verfügbar ist. Zudem kann es sein dass zum Beispiel nur eine Steckdose nicht mehr geht. Deshalb am besten im Zweifelsfall alle Bereiche testen, welche mit Strom versorgt werden. So kann festgestellt werden was die Auswirkungen einer angebohrten Leitung sind. In diesem Fall sollte ein Fachmann zu Hilfe geholt werden.

✅ Wie tief muss ein Elektrokabel verlegt werden?

Es kommt immer darauf an, wie sicher man hierbei gehen möchte. Natürlich gibt es bestimmte Vorschriften wie tief eine Leitung mindestens sein sollte, jedoch liegt es immer noch im Ermessen eines jeden selbst, wie tief die Stromleitung nun genau gelegt wird. In der Regel liegen die meisten Stromleitungen zwischen 70 und 75 mm tief unter der Wand. Im Zweifelsfall kann auch ein Elektriker dabei behilflich sein, die Leitungen ordentlich zu verlegen und zu sichern.

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