Der Aufbau einer Bodenplatte

Jedes Haus, Gebäude oder Wohnung kommt nicht ohne einen festen Stand aus. Ohne eine Bodenplatte läuft beim Bau eines Gebäudes nichts. Denn die besagte Bodenplatte bietet nicht nur eine ebene Fläche, sondern schützt die schwere Last die auf dem Untergrund ruht zudem vor dem Absinken. Dabei wird die Bodenplatte von vielen eher weniger beachtet. Doch ohne diese geht nichts.

Aber wie genau ist eine Bodenplatte eigentlich aufgebaut und was macht diese so besonders, beziehungsweise wichtig? In diesem Ratgeber widmen wir uns speziell dem Aufbau und dem Nutzen der besagten Bodenplatte, um ihr die Anerkennung zuteil werden zu lassen, welche sie auch verdient.

Darum geht es:

  • Erfahren Sie hier was genau eigentlich eine Bodenplatte ist und wofür diese wichtig ist
  • Was die unterschiedlichen Arten sind sowie deren Eigenschaften
  • Konventionelle Variante oder lieber Schwedenplatte?
  • Wie die Bodenplatte aufgebaut ist und was es zu beachten gilt
  • Zudem wieder ein ausführlicher FAQ Bereich zum Thema
Aufbau einer Bodenplatte
Unser Thema heute: der Aufbau einer Bodenplatte | Foto: sframe / Depositphotos.com

Das steckt hinter der Bodenplatte

Wenn Sie nicht unbedingt über das Bauen nachdenken ist es auch nicht unbedingt erforderlich, dass Sie viel über eine Bodenplatte wissen. Doch wenn Sie zum Bauherr werden, müssen Sie sich früher oder später mit diesem Thema befassen. Egal ob es sich um ein Mehrfamilienhaus oder einen kleinen Bungalow handelt, um die Bodenplatte kommen Sie nicht umhin. In erster Linie stellt die Bodenplatte nämlich einen sicheren Übergang zwischen Erdreich und Gebäude her.

Im Grunde bezeichnet die Bodenplatte im Bauwesen jedoch nichts anderes, als eine ebene und starre Fläche, welche am Ende das gesamte Gebäude stützt, beziehungsweise dessen Gewicht trägt. Hier wird nun schon ersichtlich, weshalb diese Platte so wichtig und unabdingbar ist.

Zudem kann nicht eine beliebige Platte für dieses Vorhaben verwendet werden. Nicht zuletzt deshalb ist bereits die besagte Bodenplatte beim Bau bereits preislich höher angesiedelt. Hinzu kommt noch, dass man grundsätzlich zwischen zwei Arten an Bodenplatten unterscheidet. Darauf gehen wir im nächsten Abschnitt ein.

Unterschiedliche Arten an Bodenplatten

Bodenplatte ist nicht gleich Bodenplatte. Denn unterschiedliche Ansprüche erfordern unterschiedliche Eigenschaften. Deshalb gibt es nicht nur die herkömmliche Bodenplatte, welche sozusagen als Basis für das jeweilige Gebäude steht. Denn die herkömmliche Bodenplatte welche als Übergang zwischen dem Erdreich und dem Bau an sich steht, hat andere Eigenschaften als jene Bodenplatte, welche auch als Kellerbodenplatte bezeichnet wird.

Zweitere Platte hat neben der Vorgabe besonders robust sein zu müssen auch die Eigenschaft Widerstandsfähig gegenüber dauerhafter Feuchtigkeit sein zu müssen (mehr dazu auf Den Kellerboden abdichten). Die Erdgeschoss Bodenplatten sind hingegen bei der Statik ein besonders wichtiger Punkt.

So kommt die Bodenplatte an ihren Bestimmungsort

Wer sich nun denkt das die Bodenplatte am Stück an ihren Bestimmungsort transportiert wird, der irrt leider. Zwar gibt es hin und wieder auch bereits vorgefertigte Bodenplatten, in der Regel wird diese jedoch an Ort und Stelle gefertigt. Denn nicht jeder Untergrund ist gleich und nicht jede Fläche ist eben. Die Bodenplatte muss nämlich an den entsprechenden Untergrund angepasst werden. Inklusive eventuellen Gefälle und mehr. Zusammengefasst erfolgt der Aufbau, also das Errichten der Bodenplatte im Schnitt in insgesamt 5 Schritten.

  1. Im ersten Schritt wird die Beschaffenheit des Untergrunds berücksichtigt. Danach richtet sich die sogenannte Gründung der Bodenplatte. In diesem Schritt wird zudem festgelegt, wie die flache Fläche aber auch Tiefe ausfallen wird. Zudem muss auch eine Frostsicherheit bis 80 cm in die Tiefe gewährleistet sein. Dadurch können bereits später entstehende Schäden vorgebeugt werden.
  2. Im zweiten Schritt vor dem Setzen der Bodenplatte erfolgt ein ebenfalls wichtiger Arbeitsschritt. Hier geht es um das Entwässern sowie die wichtige Versorgung mit sauberem Wasser. Dabei werden Rohre aus Hartkunststoff verlegt, welche die besagten Faktoren sicherstellen. Diese Rohre werden in entsprechender Tiefe im Erdreich verlegt. Wenn dies erfolgt ist, wird die Fläche mit reichlich Kies aufgefüllt. Eine folgende Lage mit Folie bildet hier eine notwendige Trennschicht.
  3. Wurde die Trennlage aus einer besonders robusten PE-Folie eingebracht, erfolgt die Verlegung der Einschalung in den Maßen der Größe der späteren Bodenplatte. Mit entsprechenden Abstandshaltern wird die Einhaltung der Betondeckung gewährleistet. Das stellt zudem auch die anhaltende Gebrauchstauglichkeit der Betonplatte sicher, die schließlich später das gesamte Gewicht des Gebäudes zu tragen hat.
  4. Der vierte Schritt beim Aufbau der Bodenplatte ist die Vorbereitung für den folgenden Beton. Damit die Stabilität gegeben ist, erfolgt für die Armierung die Auslage von Stahlmatten mit groben Maschen. Doch nicht allein das ist für die Stabilität des Fundament wichtig. Ein Fundamenterder ist ebenfalls erforderlich, welcher in die Bodenplatte, beziehungsweise die Frostschürze eingearbeitet wird.
  5. Zu guter letzt erfolgt die eigentliche Bodenplatte. Dieser Schritt wird auch als Betonage bezeichnet. Als Beton wird nur hochwertiges und besonders dichtes Material verwendet, welches eine Güteklasse von C20/25 aufweist. Wenn die gesamte Fläche mit dem frischen Beton gefüllt wurde, muss dieser mittels einer Rüttelmaschine noch verdichtet werden. Im Anschluss daran, wird die gesamte Fläche noch akribisch geglättet. Der Beton muss natürlich noch austrocknen. Die Dauer der Trocknungsphase ist dabei abhängig von der Außentemperatur, sowie dem gegebenen Luftdruck. Im Durchschnitt kann aber mit rund 28 Tagen gerechnet werden. Besonders ist dabei aber, das mit dem Hausbau begonnen werden kann, sobald eine gewisse Mindestdrucktiefe erreicht ist.

Konventionelle Bodenplatte gegen Schwedenplatte

In dem vorherigen Abschnitt wurde der Aufbau einer konventionellen Bodenplatte beschrieben. Doch es gibt nicht nur diese Art Bodenplatte. Eine weitere gängige Variante ist die Thermobodenplatte, oder auch Schwedenplatte genannt. Diese Variante zeichnet sich unter anderem durch ihre guten Eigenschaften in der Wärmedämmung aus. Dadurch lassen sich problemlos Heizkosten einsparen. Zudem gilt die Schwedenplatte als umweltfreundlich.

Im Vergleich zur konventionellen Ausführung ist die Schwedenplatte zwar etwas teurer, dafür lohnt sich die Investition allemal. Das nicht zuletzt weil hier energieeffizient gebaut wird, was ein vielfaches an Heizkosten einspart. Doch nicht immer ist die Schwedenplatte auch immer sinnvoll. Sie bietet sich vor allem dann an, wenn beim Bau des Hauses kein Keller gewünscht ist, da die Thermobodenplatte dann ihr ganzes Potenzial nutzen kann.

Natürlich ist es aber auch möglich die Schwedenplatte bei einem Haus als Fundament zu setzen, wenn ein Keller benötigt wird. Zudem können bis zu 2,5 Geschosse auf diese Variante des Fundaments ohne Nachteile gebaut werden. Im Gegensatz zu der herkömmlichen Variante, bietet die Schwedenplatte einen besonders großen Vorteil. Denn diese ist Estrich, Sohle und Heizung in einem einzigen Bauteil. Mit der integrierten Flächenheizung ist die Schwedenplatte also nicht nur eine gute Wärmedämmung, sondern kann zudem selbst Wärme erzeugen und diese an die angrenzenden Räume abgeben. Besonders ist dabei, da kein separater Wärme Estrich aufgebracht werden muss und auch die Gefahr von Kälte- oder Wärmebrücken besteht hierbei nicht.

FAQ

✅ Was muss bei der Bodenplatte beachtet werden?

Die Bodenplatte welche auf dem Erdreich aufliegt, ist der wichtigste Teil eines Gebäudes. Im Gegensatz zu den anderen Bauteilen, kann die besagte Bodenplatte nicht frostfrei gegründet werden. Denn durch Feuchtigkeit und Frost kann die Platte ansonsten Schaden nehmen. Neben diesen Aspekten ist zudem noch eine sogenannte Sauberkeitsschicht wichtig, auch Rollierung genannt. Hier sollte dann die Schichtdicke des verwendeten Kies mindestens 15 cm betragen. Anders sieht es wiederum aus wenn Magerbeton für die Bodenplatte verwendet wird. Hier genügt es wiederum wenn die Kiesschicht rund 5 cm hoch ist.

✅ Was ist eine Randdämmung?

Da es sich bei der Bodenplatte um ein spezielles Bauteil beim Hausbau handelt, sind hier auch besondere Maßnahmen erforderlich. Dazu gehören auch unterschiedliche Dämmungen. Eine davon ist der Schutz vor Feuchtigkeit und Frost. Eine Zusatzdämmung ist die Randdämmung. Diese schützt die Bodenplatte vor zusätzlichen Umwelteinflüssen. Die Randdämmung kann im vereinfachten Verfahren erfolgen. Dazu kommen Temperaturkorrekturfaktoren zur Anwendung. Mit Hilfe einer entsprechenden Tabelle können die benötigten F-Werte dafür bestimmt werden.

✅ Welche Hausanschlüsse müssen in die Bodenplatte?

Damit das gesamte Haus mit allen wichtigen versorgt werden kann, müssen entsprechende Leitungen in die Bodenplatte verlegt werden. Zuerst sind das natürlich die Wasseranschlüsse. Die versorgen das Haus zum einen mit Frischwasser, führt aber auch das Abwasser ab. Hinzu kommen noch die Anschlüsse für Telefonie und Internet. Des weiteren kommen noch hinzu die Anschlüsse für Strom und Gas. Diese Leitungen müssen zwingend vor dem Aufbringen der Bodenplatte verlegt werden.

✅ Was kostet eine Bodenplatte?

Die Bodenplatte ist wie bereits erwähnt ein wichtiger Bestandteil für den Hausbau. Zudem ist sie einer der größeren Kostenfaktoren beim Bau von Gebäuden. Wie die Kosten ausfallen liegt unter anderem an der Dicke des Plattenfundament wie auch der Größe. Handelt es sich zum Beispiel um ein 20 cm dickes Fundament können Sie mit rund 70 € pro Quadratmeter rechnen. Benötigen Sie beispielsweise eine Grundfläche von etwa 100 Quadratmeter, können Sie mit Kosten zwischen 7.000 und 10.000 € rechnen. Diese Preise können je nach Bodenbeschaffenheit und Kosten für Architekt und Statiker natürlich stark variieren.

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