Eine Werkbank selber bauen – einfache Anleitung

Die eigene kleine Werkstatt im Keller oder im Gartenhaus – der Traum Vieler, die gern ein wenig selbst werkeln und basteln wollen, und immer wieder das Problem haben, Werkzeug und Material unterbringen zu müssen bzw. dort wegzuräumen, wo der Tisch oder das Zimmer auch noch anders genutzt werden müssen.

Hast du nun also eine Möglichkeit, dir eine kleine Werkstatt einzurichten, ist das Herzstück eine Werkbank, die viel mehr sein sollte als ein ausrangierter Tisch. Doch du brauchst dafür nicht große Summen in die Hand zu nehmen, du kannst dir eine Werkbank auch selbst bauen. Wir zeigen dir hier, wie du das beispielsweise in Angriff nehmen kannst, auch wenn noch viele weitere Varianten dafür gibt.

  • Welche Dinge sind an einer Werkbank unverzichtbar?
  • Welche Ausstattung in der Werkstatt braucht jeder, welche in verzichtbar?
  • Benutzt nur du die Werkbank oder soll sie für Mehrere sein?

So planst du richtig

Wirst in der Regel nur du die Werkbank benutzen, solltest du dich mit der Höhe nach deinen Bedürfnissen richtigen. Sollen aber Mehrere daran arbeiten, sollte die Höhe entsprechend ausgerichtet werden, eventuell sogar eine Höhenverstellung eingeplant werden.

Aber bleiben wir bei der klassischen Arbeitshöhe, wie wir sie aus der Küche kennen. Eventuell werden sogar ausrangierte Küchenschränke in der Werkstatt weiterverwendet und diese mit einer Werkbank verbunden. Dann kannst du die Höhe gut übernehmen.

Bei der Planung außerdem wichtig ist, dass du problemlos herantreten kannst und auch die Lichtverhältnisse gut sind. Vor einem Fenster steht die Werkbank perfekt oder unter einer hellen Beleuchtung.

Wichtig ist bei deinem Plan außerdem, dass es eine stabile Unterkonstruktion geben muss und eine Arbeitsplatte, die viel aushält.

Hinweis: Eine Arbeitsplatte aus dem Baumarkt, die dünner als eine Küchenarbeitsplatte ist, ist für eine Werkbank nur bedingt geeignet.

Heimwerker baut seine eigene Werkbank
Heimwerker baut seine eigene Werkbank | Foto: mavoimages / Depositphotos.com

Unterkonstruktion aus massivem Holz

Für die Unterkonstruktion ist massives Holz unerlässlich. Dafür kommt verschiedenes Holz in Frage, das du entweder noch hast oder im Baumarkt erwerben kannst. Das kann beispielsweise Fichte sein oder auch Eiche oder ähnliche Hölzer.

Mit Winkeln und Schrauben baust du nun also eine Konstruktion aus Längs-und Querhölzern, die nach allen Richtungen Verstrebungen hat. Für den Querschnitt der Hölzer solltest du mindestens 8 mal 8 cm einplanen. Für eine gute Stabilität ist es ratsam, nicht nur mit langen Schrauben zu arbeiten, sondern sogenannte Schwerlastwinkel mit einer Sicke einzuarbeiten, die mit verhältnismäßig kleineren Schrauben fixiert werden.

Die Verstrebungen in Längs-und Querrichtung sollten an der Außenseite der Pfosten so bündig angebracht sein, dass die Arbeitsplatte später viel Auflagefläche hat.

Da meist in der Werkstatt ein Schraubstock an der Arbeitsplatte angebracht wird, muss diese fest und dick sowie stabil sein. Eine Arbeitsplatte aus Bohlen ist daher ratsam, wenn du auch gröbere Arbeiten erledigen willst. Hast du allerdings eher feine Arbeiten im Sinn, kann es auch eine Küchenarbeitsplatte sein.

Als Stabilität kannst du zur Verbindung der Beine einen Zwischenboden einbauen, der sich etwa im unteren Drittel befindet. Er ist eine prima Ablage für größere Werkzeuge.

Tipp: Eventuell kannst du die Arbeitsplatte von einer ausrangierten Küche nachnutzen, da diese neu recht teuer sind. Eine Dicke von mindestens 5-8 cm sollte die Arbeitsplatte für die Werkbank auf alle Fälle haben.

Einen Schraubstock installieren

Soll ein Schraubstock an der Werkbank befestigt werden, muss dieser einen Platz haben, wo er nicht nur auf der Arbeitsplatte steht, sondern auch auf einer der Querstreben. Er wird dort mit durchgehenden Schrauben und Muttern angebracht, da auf diesen Teil der Arbeitsplatte große Kräfte wirken, wenn der Schraubstock für schwerere Arbeiten verwendet wird.

Tipp: Kaufe den Schraubstock, ehe du die Werkbank baust, dann kannst du abschätzen, in welchen Abständen die Halterungen angebracht werden müssen und einen Gegenhalt benötigen.

Einen Schraubstock beim Selbstbau einer Werkstatt einzuplanen ist eine gute Idee
Einen Schraubstock beim Selbstbau einer Werkstatt einzuplanen ist eine gute Idee! | Foto: HandmadePicture / Depositphotos.com

Sitzplatz einplanen

Für kleinere, filigrane Arbeiten oder einen Modellbau beispielsweise, Reparaturarbeiten an kleinen Teilen oder Küchenmaschinen etc. kann es hilfreich sein, sich in Ruhe hinsetzen zu können. Hast du in der Werkstatt neben der Werkbank noch einen Tisch mit einem Stuhl stehen, ist das ideal. Doch besteht diese Möglichkeit nicht, solltest du an der Werkbank die Möglichkeit einräumen, sich daran setzen zu können. Mit einem ausrangierten Bürostuhl kannst du deine Sitzgelegenheit in der Höhe verstellen, sodass man auch an einer höheren Werkbank sitzen kann.

Tipp: Ein Tisch in der Werkstatt, der für diverse Arbeiten zur Verfügung steht, sollte ebenfalls stabil sein, damit man gut daran arbeiten kann.

Steckdosen in der Werkbank

Hast du eine oder mehrere Steckdosen über der Arbeitsplatte zur Verfügung, ist das ideal. Dann kannst du mittels einer Steckdosenleiste diese vervielfachen. Andererseits musst du beachten, dass einige elektrische Werkzeuge hohe Leistungen haben und eventuell die Sicherungen diesen nicht standhalten. Dann solltest du einen Elektriker beauftragen, der dir für die Werkstatt die Elektrik anpasst.

Geht es aber nur um ein paar kleinere Werkzeuge, die du problemlos an einer Steckdose anschließen kannst, dann solltest du dir in die Steckdose eine Steckdosenleiste einstecken und diese auf oder über der Arbeitsplatte anschrauben. Es gibt speziell solche, die rechts und links ein Schraubenloch für solche Zwecke haben.

Auch eine Lampe, die man genau auf die Arbeit ausrichten kann, ist hilfreich. Dies gibt es im Baumarkt zu kaufen und sie können mit einem Stecker einfach über eine Steckdose dort betrieben werden, wo man sie gerade benötigt.

Tipp: Außerdem ist es ratsam, eine Steckdosenleiste zu erwerben, die durch einen extra Schalter abgeschaltet werden kann. Das ist sicherer.

Nachnutzung der alten Wohnungseinrichtung

Für Viele ist die Einrichtung der eigenen Werkstatt dann fällig, wenn sie ins eigene Haus ziehen. Dann wird die Junggesellenbude ausgeräumt oder die erste Wohnung, und das meiste davon kommt auf den Sperrmüll. Doch wer nachhaltig sein will, nutzt einen großen Teil davon im Hobbykeller und wird staunen, wie viel davon noch verwendet werden kann.

So sind beispielsweise die Küchenschränke samt Arbeitsplatte ein guter Grundstock für die Werkstatt, oder auch ein stabiler Schreibtisch. Für mehr Stabilität kannst du rechts und links einen Unterschrank weglassen und dafür stabile Kanthölzer als Füße montieren.

Sollte die Arbeitsplatte nicht stabil genug sein, kannst du diese durch Auflage einer Weiteren verstärken. Auch ein Küchen/bzw. Esstisch, der kräftig und aus stabilem Material ist, kann in der Werkstatt gute Dienste tun, ebenso wie entsprechende Stühle oder ein Schreibtischstuhl. Lampen, die mit hellen LEDs ausgerüstet werden können, tun im Hobbyraum ebenfalls noch gute Dienste, und so musst du nicht alles neu kaufen, sondern kannst beim Bau der eigenen Werkbank so Einiges weiterverwenden.

Fazit

Eine Werkbank selbst zu bauen, unter Umständen sogar unter Verwendung von ausrangierten Einrichtungsgegenständen, ist durchaus möglich und für einen Heimwerker relativ einfach machbar. Damit lässt sich viel Geld sparen und die Bank den eigenen Bedürfnissen anpassen, wie Größe oder Art der Arbeiten, die daran erfolgen sollen. Dabei solltest du immer bedenken, dass Stabilität wichtig ist, da es sonst gefährlich werden kann, daran zu arbeiten. Einige Einrichtungsgegenstände, wie ein Schraubstock beispielsweise, werden an einer Werkbank befestigt und müssen deshalb einen besonders stabilen Unterbau haben.

FAQ

✅ Kann eine Werkbank selbst gebaut werden?

Ja, wer handwerklich ein wenig geschickt ist, kann das gut selbst erledigen. Besonders einfach ist dies möglich, wenn man ausrangierte Möbel als Grundstock nutzen kann. Aber auch ganz frei geplant ist der Bau einer solcher Werkbank möglich, wobei es zahlreiche Varianten und Größen gibt. Wichtig ist nur, dass stabile Kanthölzer Verwendung finden, und dann die Arbeitsplatte ebenfalls besonders stabil gehalten wird.

✅ Welche Größe sollte die Werkbank haben?

Die Werkbank muss keine bestimmte Größe haben – dabei gilt: man muss sich mit der Planung danach richten, wie groß der Raum der Werkstatt ist. Je größer sie werden kann, desto besser ist es natürlich.

✅ Wie werden die Teile einer Werkbank zusammengefügt?

Neben stabilen Schrauben, die durch die Kanthölzer gedreht werden können, sollten wegen der Stabilität Eisenwinkel verarbeitet werden, die durch eine Sicke verstärkt sind. Prinzipiell gilt: Es müssen in jede Richtung Hölzer zur Stabilisierung eingearbeitet werden.

✅ Können alte Schränke und Einrichtungsgegenstände Verwendung finden?

Einige alte Einrichtungsgegenstände, wie beispielsweise Küchenschränke mit Schüben, können durchaus als Grundstock verwendet werden. Dabei sollte man immer darauf achten, dass neben den Schränken entsprechende Verstärkungen eingearbeitet werden. Auch ein stabiler Esstisch oder ein Schreibtischstuhl sind hervorragend für die Verwendung in einer Hobbywerkstatt geeignet.

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