Fenster sind besonders wichtig und ermöglichen, einem Raum Licht hereinzulassen. Doch ebenso wichtig ist es auch, diese Fenster bei Bedarf zu verdunkeln oder den Blick in den Raum hinein zu verwehren. Während früher nahezu an jedem Fenster Klappläden zu finden waren, sind diese heute kaum mehr anzutreffen. Dennoch scheinen die klassischen Fensterläden oder Klappläden allmählich wieder im Kommen zu sein.
Um einen dieser Fensterläden selbst bauen zu können, muss man sicherlich kein großer Meister sein. Es gibt unterschiedliche Ausführungen, welche sich bereits sehr einfach umsetzen lassen. Andere sind wiederum etwas aufwendiger, wie etwa die Fensterläden mit Lamellen. Wie man einen solchen Fensterladen selbst bauen kann, wollen wir in diesem Artikel näher erläutern.
Darum geht es:
- Was genau einen klassischen Fensterladen ausmacht
- Aus welchen Materialien er besteht und wie er optisch aussehen kann
- Warum der Fensterladen wieder im Kommen ist
- Wie man die klassischen Fensterläden selbst bauen kann
- Weitere Antworten zu Fragen aus dem FAQ Bereich
Was genau der Fensterladen ist und was die klassische Variante ausmacht
Heute kennt man kaum noch die klassischen Fensterläden, welche früher zu Hauf an den Fenstern der Häuser prangten. Durch die Modernisierung und Fortschritt wichen die hölzernen Klappläden nach und nach den heutigen Rollläden. Diese sind im Vergleich zu den Klappläden auch effizienter, da Sie lichtdicht geschlossen werden können und zudem einfacher zu öffnen beziehungsweise schließen sind.
Nichtsdestotrotz haben die Fensterläden immer noch einen gewissen Charme und sind nicht zuletzt deswegen immer mehr im Kommen. Doch wie sieht ein solcher Fensterladen genau aus? Meist ist dieser aus Holz gefertigt und kann in unterschiedlichen Designs hergestellt werden.
Diese umfassen zum Beispiel die einfachen Basisvarianten, welche ganz ohne Lamellen oder dergleichen gefertigt wurden, wie auch Modelle mit besagten Lamellen oder anders geformten Lichtschlitzen und Öffnungen.
Eines haben aber alle Modelle gemeinsam, sie bestehen aus zwei Flügeln, welche von außen her geschlossen und geöffnet werden können. Befestigt werden diese Klappläden im geöffneten Zustand dann an der Hausfassade mittels einem Haken oder einer Klemme. Ist der Fensterladen geschlossen, befindet sich eine einfache Einhängevorrichtung auf der Innenseite, mit welcher die Fensterläden geschlossen bleiben können.
Materialien welche beim Fensterladen verwendet werden
Die ersten und somit klassischen Fensterläden wurden natürlich aus Holz gefertigt. Dieser Werkstoff war zu damaligen Verhältnissen günstig und ebenfalls leicht zu bearbeiten. Zwar verläuft die Wiederkehr der Fensterläden eher etwas schleppend, dennoch werden die heutigen klassischen Fensterläden nicht mehr allein aus Holz hergestellt. Mittlerweile können diese auch aus Kunststoff oder sogar einem Materialmix bestehen.
Kunststoff hat dabei den Vorteil, das dieses sehr leicht und günstiger als Holz ist. Dadurch lässt sich dieses Material noch einfacher bearbeiten, als es bei Holz der Fall ist. Durch die maschinelle Fertigung können zudem die verschiedensten Designs hergestellt werden, ohne erheblich zeitlichen Mehraufwand. Selbst Aluminium ist mittlerweile bei den Fensterläden eine Denkbare Option.
Es ist deshalb nicht weiter verwunderlich, dass der Fensterladen langsam aber sicher wieder im Kommen ist. Mittlerweile liegt dies aber nicht an dessen Funktionalität als vielmehr an dessen optischen Aspekt. Ein schön gestalteter Fensterladen in einer passenden Farbe kann einen echten Akzent setzen.
Da der Fensterladen aus unterschiedlichen Materialien und den verschiedenen Preisklassen bestehen kann, kann sich nahezu jeder diesen leisten. Besonders beliebt sind jene Ausführungen, welchen mit Lamellen versehen sind, durch welche das Licht scheinen kann. Viele dieser Modelle haben zudem bewegliche Lamellen, welche sich bei Bedarf auch dicht schließen lassen.
So können Sie einen klassischen Fensterladen selber bauen
Der klassische Fensterladen ist nicht nur ein echter Hingucker, sondern vor allem im Sommer ein idealer Schattenspender, der den Raum dahinter auch bei hohen Temperaturen konstant kühl hält. Mit dem passenden Werkzeug und etwas Geschick und Zeit können auch Sie solche Fensterläden selbst bauen.
Werkzeuge die Sie für den Bau benötigen, sind unter anderem
- Handkreissäge
- Oberfräse
- Gliedermaßstab
- Klemmzwingen
- Akkuschrauber
- Schwingschleifer
- Ratsche
- Gabelschlüssel
- (Elektro-)Schlagschrauber
- Winkel und Bleistift
So gehen Sie vor
- Zunächst einmal beginnt alles mit dem exakten ausmessen, da ein ungenaues Ausmessen zu ungenauen Maßen führt. Dieser Fehler lässt sich später nur noch schwerlich korrigieren. Hier messen Sie sowohl die Fensterbreite sowie die Höhe zwischen Fensterbrett und Fenstersturz.
- Stecken Sie nun die Fensterbretter, also Nut- und Federbrett zusammen und fixieren diese mit der Klemmzwinge.
- Zeichnen Sie die ermittelten Maße an und Sägen die Bretter mit der Handkreissäge zurecht.
- Zeichnen Sie nach dem Sägen nun an der Unterseite des Fensterladens eine gerade Linie mit dem Bleistift. Diese dient als Orientierung. Messen Sie nun von dieser Linie aus nach oben hin 20 cm. Von hier wiederum muss die Breite des Querfries gemessen werden. Zeichnen Sie hier dann 10 cm ein.
- Nehmen Sie nun die Oberfräse zur Hand und stellen diese auf eine Tiefe ein, welche etwa einem Drittel der Materialstärke entspricht. Fräsen Sie nun mit dem Gerät die Maße des Querfries komplett und sauber aus.
- Legen Sie nun den Querfries mittig an der Aussparung des Fensterladens an und zeichnen die Fräskante für den Schwalbenschwanz Einsatz an.
- Fräsen Sie nun die Schwalbenschwanzverbindung am Querfries. Achten Sie jedoch darauf, dass Sie eine gerade Führungsschiene verwenden, um später eine exakt passende Verbindung zu erhalten.
- Die Querfriese sollten sich fest einschieben lassen. Fixieren Sie diese später mit entsprechenden Holzschrauben. Die Schnittkanten können nun mit dem Schleifgerät bearbeitet werden, damit es keine scharfen Kanten mehr gibt.
- Für die Befestigung des Ladenbandes zeichnen Sie nun auf der Außenseite des Klappladens die Mitte des Querfries ein. Ebenso markieren Sie auf der Außenseite die Länge des Ladenbandes mittig.
- Bohren Sie nun die Löcher zur Befestigung der Ladenbänder vor und verschrauben diese mit dem Fensterladen. Sägen Sie nun die überstehende Nut mit der Kreissäge sauber ab.
- Nun können Sie alle Elemente der Fensterläden mit der gewünschten Farbe streichen. Nach Trocknung der Farbe können die einzelnen Elemente miteinander verbunden werden. Dadurch lässt sich der Fensterladen einfacher befestigen.
- Mit dem Schlagschrauber werden nun die Löcher in die Fassade für die Kloben gebohrt. Bevor diese in die Löcher eingeführt werden, müssen diese mit Baumörtel gefüllt werden. Dann können die Kloben eingesetzt werden.
- Die Fensterläden erst dann einhängen, wenn der Baumörtel getrocknet ist. Nur so kann ein fester und sicherer Halt gewährleistet werden.
Nun ist der Fensterladen fertiggestellt. So können Sie mit allen gewünschten Fensterläden verfahren.
FAQ
✅ Was ist günstiger? Selber bauen oder kaufen?
Es kommt ganz darauf an, wie gut man selbst im Heimwerken ist. Je größer das Geschick, desto einfacher gestaltet sich die Arbeit. So kann zum Beispiel der Eigenbau um einiges günstiger sein, wenn man den Materialbedarf genau berechnet. Ist die Berechnung und das Ausmessen der Fenster nicht exakt, kann es unter Umständen kaum einen finanziellen Unterschied zu den gekauften Fensterläden geben. Deshalb ist also im Vorfeld abzuwägen, welche Variante sich im Einzelfall am ehesten anbietet.
✅ Welches Holz sollte für den Bau eines Fensterladens verwendet werden?
Da es sich um ein Bauteil handelt, welches das ganze Jahr über Wind und Wetter ausgesetzt ist, sollten Sie natürlich ein Holz verwenden, welches robust und langlebig ist. Dazu bieten sich in erster Linie natürlich die Harthölzer an. Werden diese vor dem Bau und dem streichen noch mit einem Öl eingelassen, können diese besonders lange unbeschadet bleiben. Streicht man zudem alle zwei Jahre die Läden neu, so kann die Lebensdauer erheblich verlängert werden. Besonders gut geht es mit einer Holzlasur. Verwenden Sie also für den Bau eines Fensterladens am besten Hölzer wie Esche, Buche, Eiche oder Birke.
✅ Gibt es auch andere Formen?
Natürlich ist nicht jedes Fenster immer rechteckig. Es gibt auch in diesem Bereich die unterschiedlichsten Formen. Deshalb lassen sich natürlich auch die Fensterläden an solche Fenster anpassen. Wenn Sie hier jedoch den Bau selbst durchführen möchten, so sollten Sie einige Erfahrung als Handwerker haben, da es vor allem Rundungen sind, welche ein großes Problem darstellen und nicht so ohne Weiteres gemessen und gesägt werden können. In diesem Fall sollten Sie sich also am besten an einen Fachbetrieb wenden. Dieser wird Sie dann bei der Umsetzung unterstützen.
✅ Gibt es zudem elektrische Varianten?
Es gibt viele unterschiedliche Modelle, was die Fensterläden angeht. Selbst elektrisch betriebene Modelle sind längst keine Seltenheit mehr. Diese unterscheiden sich optisch kaum von den klassischen Modellen. Selbst der elektrische Mechanismus, welcher für das automatisierte Öffnen und schließen der Läden verantwortlich ist, fällt optisch kaum auf. Jedoch sollte bei der Wahl berücksichtigt werden, dass elektrische Modelle um einiges teurer in der Anschaffung sein können als die klassischen Modelle. Dabei spielt es dann auch keine Rolle, ob diese aus Holz, Aluminium oder Kunststoff gefertigt sind. In der elektrischen Ausführung kosten auch diese um einiges mehr Geld.