Wer zuhause Bad und Küche hat, wir natürlich zumindest in diesem Bereichen Fliesen an Boden und Wänden angebracht haben, beziehungsweise anbringen lassen. Diese können mitunter nahezu ein Leben lang halten. Doch wie sieht es aus, wenn sich der Geschmack plötzlich ändert? Einfach so die Fliesen zu entfernen ist nicht wirklich einfach. Zudem kann dies auch hohe Kosten verursachen. Alternativ lassen sich die alten FLiesen aber auch formschön mit Farbe gestalten.
Am besten geht das natürlich mit einem speziellen Fliesenlack, welcher bei der Gestaltung zum Einsatz- kommen sollte, um ein gutes Ergebnis erzielen zu können. Wie man dabei am besten vorgeht und was noch zu beachten ist bei der Verarbeitung des Fliesenlack, wollen wir in dem folgenden Ratgeber genauer erklären.
Darum geht es hier:
- Was ein Fliesenlack ist und wie er sich von anderen Lacken unterscheidet
- Welche Farben in diesem Bereich möglich sind
- Wie man den Lack am besten verarbeitet und aufbringt
- Was es vor und nach der Arbeit zu beachten gilt
- FAQ Bereich mit allen wichtigen Antworten zum Thema
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Der Unterschied zwischen herkömmlichen und Fliesenlack
Zum Großteil sind Lacke in ihrem Aufbau immer gleich. Dennoch gibt es bei jeder Variante einen kleinen, aber feinen Unterschied. Sei es in der Farbe, Trocknung oder einen anderen der vielen Bereiche. Der Fliesenlack zählt ebenfalls zu den besonderen Lacken. Denn auch wenn dieser bei der Verarbeitung sich kaum von anderen Lacken unterscheidet, so hat auch dieser seine Besonderheiten.
Im Gegensatz zu anderen Lacken ist der Fliesenlack unter anderem Dickflüssiger, womit man ihn besser streichen oder rollen kann. Denn müssen zum Beispiel Fliesen an der Wand gestrichen werden, dann darf der Lack natürlich nicht zu dünn sein, da dieser ansonsten von der Wand fließen würde und sich somit unschöne Läufer und Nasen bilden würden.
Des weiteren ist der Fliesenlack um einiges Widerstandsfähiger als die meisten anderen Lacke. Das schützt nicht nur ihn sondern auch den Untergrund vor Oberflächlichen Beschädigungen wie Kratzer oder ähnlichem. Nach der Trocknung bildet der Fliesenlack eine gummiähnliche Haut, welche zwar in gewissem Rahmen elastisch ist, aber dennoch robust ist. Dadurch bietet der Fliesenlack ausreichend Schutz für die Fliesen, damit diese nicht durch Stöße oder ähnliches beschädigt werden.
Welche Farbtöne sind möglich?
Der Fliesenlack wurde zwar spezielle für die Verwendung auf Fliesen entwickelt, doch unterscheidet sich dieser in der Basis her nur wenig von herkömmlichen Acryllacken. Der Aufbau ist hier im Grunde derselbe. Lediglich die Feinheiten sind hier etwas anders als bei den herkömmlichen Lacken. Farblich unterscheidet sich der Fliesenlack in keinster Weise von anderen Lacken. Selbst bei den Fliesenlacken sind viele unterschiedliche Farbtöne möglich. Nicht nur Weiß ist hierbei also möglich.
Egal um welche Farbe es geht, alle Töne sind denkbar. In manchen Fällen kann es natürlich sein das die gewünschte Farbe im Handel nicht verfügbar ist. In diesem Fall kann man sich seinen Wunschton natürlich an Ort und Stelle nachmischen lassen. In der Regel ist dies auch ohne Aufpreis möglich. Das mischen lassen von Farben und Lacken ist nicht nur im speziellen Fachhandel möglich, sondern kann auch in den meisten Baumärkten erfolgen.
Den Fliesenlack verarbeiten
Was die eigentliche Verarbeitung eines Fliesenlack angeht, so ist diese vergleichbar mit anderen Lacken. Um eine optimale Verarbeitung gewährleisten zu können, sollte zunächst die Vorbereitung stimmen. In der Regel ist es notwendig die Fliesen welche gestrichen werden sollen, mit einem Schleifpapier anzurauen. Dadurch kann der Lack später noch besser auf dem Untergrund haften.
Wenn die gesamte Fliesenfläche geschliffen ist, muss diese Fläche natürlich noch gesäubert werden. Es darf sich kein Staub oder Schmutz auf der zu streichenden Fläche befinden. Ansonsten kann man nach dem streichen jedes einzelne Staubkorn auf der lackierten Fläche erkennen. Den Schmutz kann man am besten mit einem speziellen Staubtuch für zu lackierende Flächen entfernen. Ein solches Tuch können Sie unter anderem im Baumarkt erwerben.
Nun kann der Lack vorbereitet werden. Nach öffnen der Dose muss der Lack zunächst richtig durchgerührt werden. Nur so können sich dann alle Bestandteile des Lacks miteinander verbinden. Nach dem ordentlichen Verrühren des Lacks sollten Sie prüfen, ob dieser nicht zu dick ist. Sollte dies der Fall sein, können Sie den Lack mit etwas Verdünnung in die richtige Viskosität bringen.
Auch hier muss ordentlich gerührt werden. Füllen Sie den Lack dann in eine passende Lackierwanne. Mit einem Pinsel streichen Sie dann die Ränder der Fliesenfläche vor. Die Fläche sollte dann mit einer speziellen Lackierwalze gestrichen, beziehungsweise gerollt werden. Nun muss die Fläche nur noch einige Stunden trocknen. Sollte die Farbe beim ersten Mal nicht decken, kann natürlich nach der Trocknung ein weiterer Anstrich erfolgen.
Was es vor und nach dem Lackieren zu beachten gibt
Bevor es überhaupt zum Lackieren kommt, müssen Sie natürlich ein paar Dinge wissen und beachten, damit das Ergebnis später stimmt. Das gleiche gilt dann auch für alles was nach der Lackierung kommt. Darum wollen wir nun auf diese ebenfalls wichtigen Punkte etwas näher eingehen. Damit beim Lackieren nachher alles passt, müssen Sie alle wichtigen Vorarbeiten erledigen.
Die Fliesen müssen angeschliffen werden, wobei eine leichte raue Oberfläche vollkommen ausreichend ist. Nach dem Anschliff muss die gesamte Fläche gereinigt werden, damit der Lack gut haften kann, aber auch kein Schmutz sich im Lack ab- und festsetzt.
Dafür können Sie zum einen ein spezielles Staubtuch verwenden, welches bereits mit einer dünnen Schicht Wachs getränkt ist. Daran haftet der Schmutz dann besonders gut. Zusätzlich kann es auch ratsam sein, die Fläche noch mit einem Lappen getränkt mit Universalverdünnung zu reinigen.
Nachdem die Lackierung abgeschlossen ist, darf die Oberfläche mindestens 6 Stunden nicht berührt werden. Ansonsten können Fingerabdrücke und dergleichen nicht mehr aus dem Lack entfernt werden. Erst nach etwa 6 Stunden ist die Farbe soweit getrocknet, dass es keine Abdrücke mehr auf der Oberfläche bei Berührungen geben kann. In dieser Zeit sollten Sie ebenfalls darauf achten, das auch kein Schmutz auf die lackierte Oberfläche kommt. Beherzigen Sie diese Hinweise kann im Grunde kaum mehr etwas schief gehen.
FAQ
✅ Kann ich den Fliesenlack auch aufsprühen?
Oberflächlich bezeichnet ist der Fliesenlack wie jeder andere Lack auch. Er kann entweder verdünnt werden, oder unverdünnt zur Verarbeitung kommen. Deshalb ist es im Grunde genommen auch möglich, den Fliesenlack mit einer Sprühpistole auf die Fliesen zu sprühen. Doch sollten Sie dabei sehr vorsichtig sein. Da die Fliesen schließlich an Ort und Stelle verbleiben, sollten Sie alles in der näheren Umgebung sorgfältig abdecken. Das erfordert je nach Größe des Raumes, oftmals einiges an Zeit. Zudem kostet auch das Abdeckmaterial einiges an Geld. Deshalb ist es in jedem Fall mehr als nur sinnvoll, die Fliesen mit Pinsel und einer Lackierrolle zu streichen. Das erspart das Abdecken und ebenso unnötige Kosten, wie auch Zeit.
✅ Gibt es auch Fliesenlack auf Wasserbasis?
Unter den Lacken sind viele unterschiedliche Ausführungen und Zusammensetzungen verfügbar. Was aber die Basis angeht, so sind es nur zwei Varianten welche auf dem Markt verfügbar sind. Das sind dann entweder Nitrolacke, oder Lacke welche mit herkömmlichen Wasser verdünnt werden können. Dabei sind jene Lacke welche lediglich mit Wasser verdünnt werden zwar umweltfreundlicher, jedoch ist die Verarbeitung wie die Deckkraft oft nicht besonders gut. Selbst in unverdünntem Zustand sind die Wasserlacke oftmals einfach zu dünn, um eine hohe oder gute Deckkraft auf der Oberfläche erfüllen zu können. Deshalb ist das Angebot an Lacken auf Wasserbasis eher gering. Zwar gibt es diese auch beim Fliesenlack, was aber eher selten zu finden ist.
✅ Welche Farbe deckt am besten?
Einmal davon abgesehen welche Ausgangsfarbe die zu streichenden Fliesen haben, sind es vor allem dunkle Töne oder Weiß welche die beste Deckkraft aufweisen. Schwarz hat im Gegensatz zu der weit verbreiteten Meinung nicht die beste Deckkraft, außer sie wird auf dunkle Untergründe aufgebracht. Farben welche besonders schlecht auf jeglichen Ausgangsfarben decken sind vor allem gelb und grün. Hier sind mehrere Anstriche erforderlich bis das der Untergrund nicht mehr durchscheint. Gestrichen werden Lacke egal welcher Art immer mit einem feinen Pinsel, sowie für die Flächen mit einer speziellen Lackierrolle. Hier ist das Material der Walze aus weichem Kunststoff, welcher für die feine und glatte Struktur der Oberfläche nach der Trocknung sorgt.