Heizungsarten gibt es viele, doch gehören zu den grundlegenden und effektivsten die Öl- und die Gasheizung. Doch es ist nicht ganz einfach, sich für die passende Variante zu entscheiden. Neben der Brennstoff Wahl, gilt es noch weitere Aspekte zu berücksichtigen.
Damit man sich ein klares Bild über die beiden Haupt Heizungsarten und somit über deren Vor- und Nachteile machen kann, haben wir diesen ausführlichen Vergleich verfasst. Hier findet man alles wichtig rund zum Thema Öl- und Gasheizung, das bei der Entscheidung helfen soll.
Darum geht es im Artikel
- Hier gibt es grundlegende Informationen zu beiden Heizsystemen
- Was man daneben noch beachten muss
- Vor- und Nachteile beider Varianten
- Eventuelle Förderungen für die Installation
- Sowie mit welchen Kosten gerechnet werden muss
Voraussetzungen für die beiden Heizsysteme
Der Streit darum welche Heizungsart nun die beste oder eben günstigste ist, brennt schon lange. Klar ist auf jeden Fall, dass beide Varianten ihre Vorteile, aber auch ihre Nachteile haben. Auch haben beide Varianten gemeinsam, dass diese mit ihrem speziellen Brennstoff gefüttert werden müssen, damit sie überhaupt ihren Dienst verrichten können. Hierbei gibt es ebenfalls Unterschiede, was entweder die Aufbewahrung, oder die Versorgung der Anlage angeht. In diesem Abschnitt geben wir einen Einblick über die Voraussetzungen die erfüllt werden müssen, damit die entsprechende Anlage mit ihrem Brennstoff versorgt werden kann.
Voraussetzung bei der Ölheizung
Aufwendiger als bei der Gasheizung, ist die Versorgung bei der Ölheizung. Damit der Brennstoff, in diesem Fall also das Heizöl, überhaupt gelagert werden kann, muss ein dafür geeigneter Kessel her. Dieser Öl Kessel wird mit dem Brennstoff befüllt. Über eine Hauptleitung wird dann das Öl in die dafür vorgesehenen Bereiche geleitet und verbrannt. Die Wärme entsteht. Was sich zunächst einfach anhört, erfordert bei der Planung wie beim Bau einigen Aufwand. Zunächst einmal muss ausreichend Platz für einen Kessel im Haus sein. In erster Linie wird dieser in den Kellerräumen untergebracht. Zwar gibt es verschiedene Größen mit unterschiedlichen Fassungsvermögen, dennoch muss dieser Platz erst einmal vorhanden sein.
Des weiteren muss noch etwas Platz für die Leitungen die gelegt werden müssen, eingeplant werden. Der Kessel selbst darf dabei auch nicht außer acht gelassen werden. Denn hierbei kann nicht ein beliebiger Kessel verwendet werden. Strenge Auflagen regeln dabei, wie der jeweilige Ölkessel beschaffen sein muss, damit er nicht nur Dicht sondern auch sicher ist. Nur mit dem Einbau eines Kessels ist eine Ölheizung überhaupt denkbar. Die Befüllung des Kessels erfolgt über einen frei gewählten Dienstleister für Heiz-und Brennstoffe, der nach Bedarf für die nötige Tankfüllung sorgt. Doch dazu später mehr.
Hinweis: In manchen Regionen gibt es besondere Auflagen an den jeweiligen Kessel. Am besten informiert man sich im voraus bei der örtlichen Umweltbehörde über eventuell besondere Vorschriften. Das spart Geld und Nerven.
Voraussetzung bei der Gasheizung
Grundsätzlich ist der Aufwand für den Einbau einer Gasheizung geringer als bei der Ölheizung. Ein großer Kessel fällt hier zum Beispiel weg. Jedoch gibt es als Alternative noch den Flüssiggastank, welcher aber kleiner und in der Regeln nicht zwingend im Haus direkt verbaut wird. Die Versorgung an sich ist bei diesem System auch um einiges einfacher. Da der Brennstoff kontinuierlich fließt und von den örtlichen Gaswerken geliefert wird, ist kein Dienstleister notwendig. Der Brennstoff kann genau genommen auch nicht ausgehen.
Wichtig für die Versorgung ist aber, dass eine bestehende Gasleitung vorhanden sein muss, da ein umrüsten der eben eine Neu Verlegung von Gasleitungen kostspielig werden kann. Alternative kann dann aber auf den besagten Gastank zurückgegriffen werden. Diese Variante ist nicht nur günstiger, sondern auch einfacher zu realisieren als die Verlegung neuer Leitungen, bei der es einiges an Genehmigungen bedarf.
Achtung: Bereits im Vorfeld klären, ob die Gemeinde einen späteren Gasanschluss plant, sollte keiner verfügbar sein. Dadurch lassen sich Zusatzkosten für einen extra Gastank sparen.
Die Preise bei beiden Systemen
Die Preise bei beiden Systemen unterschieden sich nicht nur bei den Brennstoffen. Die Anlagen selbst haben ebenfalls große Unterschiede in der Anschaffung. Natürlich kommt es dabei auch auf Faktoren wie den Hersteller und ähnliches an. Der Preis für eine Gasheizung kann gut und gerne zwischen 6.000 – 15.000 € liegen. Dabei sind aber alle relevanten Leistungen wie etwa der Gasanschluss, oder nötige Bauteile mit eingerechnet. Die Preise für den Brennstoff selbst, schwanken immer wieder und haben ebenfalls keinen festen Preis. Der Schnitt für eine Kilowattstunde Energie aus dem Brennstoff Gas, liegt meist zwischen 5 und 6 Cent. Somit ergeben sich im Durchschnitt jährliche Kosten von etwa 600 Euro.allein für den Energieverbrauch.
Bei der Ölheizung hingegen können die Kosten allein für die Anlage, jedoch ohne Montagekosten, schon etwas niedriger ausfallen. Dennoch können die angegebenen Kosten ebenfalls nur als ungefährer Wert gesehen werden, da es immer auf den jeweiligen Aufstellungsort etc. ankommt. Im Schnitt kostet die Ölheizung zwischen 7.000 und 9.000 Euro. Kosten für extra Bauten und dergleichen nicht mit eingerechnet. Die Preise für Heizöl schwanken sehr stark. Faktoren sind dabei auch die Monate, in denen neues Heizöl bestellt wird. In den Wintermonaten sind die Preise am höchsten. Beim Heizöl rechnet man in der Regel in 100 Liter. So kosten diese je nach Region, zwischen 60 und 70 €.
Tipp: Vergleichen sie frühzeitig die Ölpreise. Wer in den warmen Monaten bestellt, kann einiges sparen. Schließen sie sich mit Nachbarn zusammen die ebenfalls mit Öl heizen. Je größer die bestellte Menge, desto mehr Rabatt gibt es am Ende.
Welches System ist besser für die Umwelt?
Da aktuell die Klimabilanz ein großes Thema ist, sollte man auch bei der Wahl des Heizsystem diese nicht unberücksichtigt lassen. Es ist unter anderem damit zu rechnen, dass auch bei den Brennstoffen zur Heizung die Preise für diejenigen Systeme stark ansteigen werden, welche die Umwelt am meisten belasten. Schon jetzt ist aber klar, dass allein schon des Aufwands zur Förderung wegen, das Öl um einiges schlechter abschneidet als Gas. Denn bereits die Förderung belastet unsere Umwelt sehr. Das setzt sich auch bei der Verbrennung zur Energiegewinnung fort. Der CO2 Ausstoß ist bei Heizöl um ein vielfaches höher, als bei Gas. Der Grund dafür ist einfach. Bei der Verbrennung von Öl, welches Kohlenstoff beinhaltet, entsteht CO2. Bei Gas wird in erster Linie Wasserstoff verbrannt, welches also zu Wasser zersetzt wird. Der CO2 Gehalt ist somit äußerst gering. Aktuell zählt die Gasheizung zu der Umweltfreundlichen Variante.
Hinweis: Sollte bereits eine Ölheizung bestehen, kann diese umgerüstet werden. Hierzu kann unter gewissen Voraussetzungen auch eine Förderung beantragt werden. Infos zum speziellen Fall gibt es beim Bundesamt für Umwelt und Soziales. Auch die Kfw kann dazu beraten.
Lieferung des Brennstoffs
Damit das entsprechende System auch funktionieren kann, benötigt es den jeweiligen Brennstoff. Je nach System, erfolgt die Lieferung entweder über ein externes Dienstleistungsunternehmen, oder über die örtliche Versorgungsstelle. Bei der Ölheizung muss der Brennstoff über ein Dienstleistungsunternehmen erfolgen. Der Lieferant von Heiz- und Brennstoffen kann dabei frei gewählt werden. Es kann sogar Sinn machen, das Öl nicht zwingend von einem regionalen Unternehmen zu beziehen. Unter Umständen kann ein Unternehmen mehrere hundert Kilometer entfernt günstigere Preise bieten. Den Möglichkeiten sind in diesem Bereich keinerlei Grenzen gesetzt. Der Nachteil bei der Beschaffung von Heizöl, ist die teils aufwendige Recherche. Diese wird in Zeiten des Internet zwar vereinfacht, benötigt dennoch einiges an Zeit. Denn der heutige Lieferant kann morgen schon wieder ganz andere Preise haben.
Vergleichsportale sind deshalb eine gute Anlaufstelle. Hier können die tagesaktuellen Heizöl Preise zahlreicher Unternehmen miteinander verglichen werden. Doch auch in Eigenregie lassen sich gute Konditionen finden. Zudem sollte man sich so früh wie möglich um die nächste Heizöllieferung kümmern. Je früher bestellt wird, umso günstiger ist der Preis. So kann man auch sicherstellen, dass es nicht zu Engpässen kommt.
Beim Gas gestaltet sich die Lieferung um einiges entspannter. Da man sich nicht selbst um die Bestellung kümmern muss, spart man an dieser Stelle viel Zeit. Jedoch ziehen auch die Gasversorger ihre Preise stetig an, wenn diese auch nicht so stark schwanken wie im Bereich Öl. Sollte der bestehende Versorger zu hohe Preise ansetzen, hat man die Option zu einem günstigeren Energieversorger zu wechseln. Das kann ebenfalls Sinn machen. Als Neukunde sichert man sich meist über mehrere Jahre einen festen Preis, bevor dieser nach oben angepasst wird. Auch hierbei lohnt sich ein Gasvergleich über Vergleichsportale und ähnliches.
Tipp: Die Preise der verschiedenen Versorger sollten regelmäßig verglichen werden. So kann man schnell reagieren und einen anderen Dienstleister oder Energieversorger nutzen. Je früher das geschieht, desto niedriger die Kosten.
Der Platzbedarf
Eingangs hatten wir bereits erwähnt, dass jedes Heizsystem auch einen gewissen Platzbedarf hat. Einen festen Wert kann man an dieser Stelle nicht angeben, da es so viele unterschiedliche Ausführungen und Varianten beider Systeme gibt. Dennoch kann ein ungefähres Bild vermittelt werden, mit welchem Bedarf in etwa gerechnet werden kann.
Nimmt man einmal die Gasheizung, so kann gesagt werden dass diese in zahlreichen Variationen verfügbar ist. Im Gegensatz zur Ölheizung benötigt diese einen sehr geringen Platz. Da eine Gasheizung zudem recht leicht ist, kann sie sogar an Wänden hängen. Ausschlaggebend ist aber auch hier immer die entsprechende Ausführung. Ein großer Vorteil der Gasheizung ist auch, dass es für diese keine Vorschrift gibt die besagt, dass das System ausschließlich in einem Heizraum untergebracht sein muss. Im Grunde kann das System überall aufgestellt werden. Nicht selten sind diese in Ecken in Wohnraum nähe, oder Kämmerchen untergebracht. Auch auf dem Dachboden kann die Platzsparende Gasheizung ihren Platz finden.
Die Ölheizung hingegen ist mit einigen Auflagen verbunden. So muss der meist große Kessel aus Sicherheitsgründen in einem separaten Heizraum, in der Regel im Keller, aufgestellt sein. Durch den verhältnismäßig großen Platzbedarf auch eine sinnvolle Regelung. Zudem muss das Material des Kessel Doppelwandig und speziell für das Heizöl ausgelegt sein, damit es nicht zu Gefahrensituationen kommen kann. Die Platzsparende Alternative ist ohne Frage die Gasheizung.
Tipp: Auch die Gasheizung sollte im Idealfall an einem separaten Ort aufgestellt werden. Direkt im Wohnraum macht sie nicht nur ein unschönes Bild, sondern kann auch als kleines System immer noch Platz wegnehmen. Am besten befindet sich das System in einem abgetrennten, aber gut zugänglichen Raum.
Die Perspektive der Verfügbarkeit des Brennstoffs
Es muss an dieser Stelle ganz klar erwähnt werden, das sowohl der Brennstoff Gas wie Öl zu den fossilen Brennstoffen gehören. Dennoch gibt es für beide Varianten unterschiedliche Prognosen, beziehungsweise Perspektiven. Über kurz oder lang wird es gerade beim Öl zu Lieferengpässen kommen. Das liegt natürlich daran, dass das Heizöl ebenfalls aus Erdöl gewonnen wird, welches dann weiterverarbeitet wird. Da das Erdöl aber nicht nur zum heizen genutzt wird, schrumpfen die Bestände kontinuierlich. Die besseren Aussichten bietet das Erdgas. Dennoch werden wir auch in diesem Bereich immer mehr auf Lieferungen aus dem Ausland angewiesen sein. Alternative Energien aus Solar oder ähnlichem werden dann wohl zu den weiteren Optionen zählen.
Hinweis: Obwohl es noch ausreichend Reserven gibt, so kann ein prüfen von Alternativen Energien schon jetzt lohnen. Denn die Preise für fossile Brennstoffe werden mit der Zeit stetig weiter steigen.
Staatliche Förderungen
Der Staat ermöglicht es vielen Eigentümern durch unterschiedliche Förderprogramme, günstiger zu Sanieren und Modernisieren. Das gilt natürlich auch im Bereich der Heizsysteme. Für Ölheizungen selbst gibt es keine konkreten Förderprogramme oder Mittel, um neue Anlagen einbauen zu können. Anders sieht es aber aus, wenn man sich für die Umrüstung einer alten Ölheizung entschließt. Gerade für die Gasheizung gibt es verschiedene Modelle, mit denen der Staat durch finanzielle Hilfe zur Seite steht.
Die Möglichkeiten sind hierbei groß. Möchte man beispielsweise eine ältere Gasheizung durch eine energieeffizientere Anlage ersetzen, besziehungsweise eine bestehende Anlage modernisieren, so kann zum Beispiel das Förderprogramm “energieeffizient sanieren” von der Kfw Bank in Anspruch genommen werden. Dabei werden bis zu 15 % bis zu einem maximalen Betrag von 17.500 € staatlich bezuschusst. Beim Kfw Programm 152 sind sogar bis zu 50.000 € unter gewissen Voraussetzungen möglich. Nähere Informationen gibt es entweder bei der Kfw zum Thema, oder bei Bund und Ländern.
Achtung: Die Fördermittel sind immer vor Beginn der Sanierungs- oder Modernisierungsmaßnahmen zu beantragen! Ansonsten besteht kein Anspruch darauf.
Fazit
- Bezüglich technischer Extras (Beispiel Heizkörperthermostat WLAN) sind beide Systeme gleichweritg.
- Beide Heizsysteme haben ihre Vor- und Nachteile, am besten schneidet jedoch die Gasheizung ab.
- Preise der Brennstoffe sollten regelmäßig verglichen werden.
- Bei Öl rechtzeitig die Nachlieferung bestellen
- Durch unterschiedliche Förderprogramme lässt sich eine Modernisierung günstiger durchführen.