Ein Werkzeugwagen ist in gewisser Weise der große Bruder des Werkzeugkastens. Bestens geeignet zur Ordnung, Aufbewahrung und zum Transport von Werkzeugen und Geräten. Insbesondere an Orten, wo die Arbeitssicherheit an erster Stelle steht, sind Werkzeugwagen oder auch Werkstattwagen sehr gefragt. Durch ungesichertes Werkzeug steigt die Verletzungsgefahr, weshalb besonders Werkstätte und Industriebetriebe darauf achten, dass die Geräte gesichert und aufgeräumt sind.
Werkzeugwagen und Werkzeugkoffer: Unterschiede
Wie bereits erwähnt gibt es neben dem bekannten Werkzeugkoffer auch die etwas größere Variante, den Werkzeugwagen. Allerdings gibt es neben einigen Gemeinsamkeiten auch Unterschiede.
Im Gegensatz zum Koffer, welcher sich tragen lässt und im Umfang vergleichsweise klein ist, verrät schon der Name des Werkzeugwagens, dass dieser deutlich umfangreicher ist. Auch transporttechnisch gibt es einen auffallenden Unterschied zu den beiden Aufbewahrungselementen. Der Wagen verfügt über Räder oder Rollen und lässt sich demnach mühelos schieben oder ziehen, während man die Kiste an den angebrachten Griffen tragen muss.
Im direkten Vergleich zum Koffer besteht bei den meisten Werkstattwagen, zusätzlich die Möglichkeit auf eine weitere Ablage- oder Arbeitsfläche zurückzugreifen. So ist es möglich, kleinere Reparaturarbeiten direkt auf dem Werkstattwagen vorzunehmen oder das soeben benutze Werkzeug schnell und sicher auf der Ablagefläche zu deponieren.
Auch der Transport von Maschinen oder Geräten ist dank des Werkstattwagens möglich, ohne schwer heben zu müssen.
Für wen sind Werkstattwagen geeignet?
Viele arbeiten mit Werkzeug, ob Mechaniker, Installateure oder auch Hobby-Heimwerker, aber für wen sind komplette Wagen geeignet und wem reicht auch ein gut ausgestatteter Koffer?
Wer zu Hause in der eigenen Garage seine Hobby-Werkstatt einrichtet benötigt im Normalfall keinen voll ausgestatteten Werkstattwagen, sondern kommt ebenfalls mit einem gut bestückten Werkzeugkoffer oder einer -kiste aus, in der die Heimwerker Utensilien ordentlich verstaut werden. In den Unterschieden der beiden Varianten wurde bereits aufgegriffen, dass mit dem Werkstattwagen ebenfalls Maschinen und größere Gegenstände befördert werden können. Da es in der Regel in der heimischen Garagenwerkstatt nicht nötig ist schwere Maschinen zu transportieren und der Hobby-Heimwerker oftmals nicht den gleichen Werkzeugumfang besitzt, wie eine Industriewerkstatt, reicht für diesen Bedarf der Werkzeugkasten völlig aus.
In der Industrie oder KFZ Werkstatt ist es hingegen praktikabler, Werkzeugwagen anzuschaffen. Damit lassen sich große Mengen Werkzeug oder Geräte schnell und einfach von A nach B transportieren. Durch die Räder ist der Wagen nicht nur flexibel an diversen Orten einsetzbar, auch die Arbeitssicherheit wird dahingehend erhöht, dass schwere Gerätschaften auf den dafür vorgesehenen Arbeitsflächen einfach transportiert werden können. Aufgrund der vielen möglichen Fehler, die beim Heben von schweren Dingen begangen werden können, fördert ein mobiler Werkstattwagen somit die Rückengesundheit.
Zusätzlich zum gesundheitlichen Aspekt ist auch die Ordnung, die durch den gut strukturierten Werkzeugwagen geschaffen wird ein großer Pluspunkt für jede Werkstatt.
Was gehört in einen Werkzeugwagen?
Werkzeugwagen gibt es grundsätzlich in zwei Varianten: leer und bestückt. Der Unterschied dieser beiden Ausführungen liegt klar auf der Hand. Der leere Wagen muss noch befüllt werden, während der bereits bestückte schon eine beachtliche Anzahl an Werkzeug enthält. Für den Fall, dass bereits eine große Auswahl an Werkzeug vorhanden ist, macht es Sinn einen leeren Wagen zu kaufen und diesen mit den eigenen Utensilien selbst und nach Wunsch zu bestücken.
Wenn allerdings lediglich ein neuer Werkzeugsatz komplett benötigt wird zum Beispiel für einen neuen Kollegen, ist es sinnvoll einen bereits gefüllten Werkzeugwagen zu kaufen. Hierbei ist schon jedes Teil an seinem festen Platz und es existieren oftmals passende Inlays für Schubladen, damit auch kleine Teile gut geordnet sind.
Welche Grundausstattung generell in eigentlich jeden gut organisierten Werkzeugwagen gehört entscheidet sich je nach Einsatzzweck des Werkzeugs. Demnach benötigt ein Tischler in der Tischlerei andere Utensilien für seine Arbeit, als ein Mechaniker in der Autowerkstatt.
Die üblichen Verdächtigen:
- Hammer
- Schraubendreher
- Flachzange
- Zangen
- Cuttermesser
- Feilen
- Steckschlüsselsatz
- Wasserwaage
- Inbusschlüssel
- Zollstock
- Akkuschrauber
Bestückte Werkstattwagen enthalten jedoch nicht alle das identische Sortiment. Die Anzahl der mitgelieferten Werkzeuge variiert ebenfalls. Der eine Wagen ist mit 200 Teilen ausgestattet, der nächste schon mit über 1.000 Teilen. Normalerweise ist die Grundausstattung jedoch bei allen identisch.
Welches Zubehör ist möglich und macht Sinn?
Doch nicht nur das Werkzeug an sich ist wichtig an einem guten Werkzeugwagen, sondern auch das richtige Zubehör, wie Anti-Rutschmatten, Einlagen, Körbe, Werkzeughalter oder ein ausklappbarer Tisch macht den perfekten Werkstattwagen aus. So wird der Werkzeugwagen optimal ausgenutzt und ermöglicht eine einwandfreie Handhabung. Im Allgemeinen kann alles an Zubehör auch im Nachhinein erworben werden, beispielsweise Spezialwerkzeuge wie Handentgrater, oder Ersatzklingen für Handentgrater.
Checkliste: Was beim Kauf zu beachten ist
Bei einer so großen Anschaffung, wie einem Werkzeugwagen sollte man sich bereits vor dem Kauf Gedanken darüber machen, was man braucht und welcher Werkstattwagen der Richtige ist. Auf diese Weise werden Fehlkäufe, Retouren oder anderer Ärger vermieden.
- Profi oder Hobby
Was jeder vor dem Kauf eines Werkzeugwagens wissen sollte ist, ob man den Wagen für das private Hobby oder für den Job oder die Werkstatt braucht. Bei Hobby-Heimwerkern reicht zum Teil auch ein einfacher gut gefüllter Werkzeugkasten. In der Industrie sollte in der Regel ein hochwertiger Wagen genutzt werden. - Leer oder bestückt
Die anschließend wichtigste Entscheidung vor dem Kauf ist wohl, ob man einen fertig bestückten Wagen kauft oder einen leeren und diesen dann eigenständig befüllt. Hat man bereits ein gewisses Kontingent an Werkzeug macht eher ein leerer Werkstattwagen Sinn. Benötigt man ein komplettes Set empfiehlt sich hingegen die bestückte Variante. Entscheidet man sich für einen bestückten Werkzeugwagen kommt noch die Frage nach dem Inhalt hinzu. Welche Inhalte werden für die gewünschte Arbeit eigentlich benötigt. Wer weiß, was er will kann hier schon die Vorauswahl deutlich eingrenzen. - Größe
Die Größe ist ebenfalls ein wichtiges Kriterium für die Wahl des Werkzeugwagens. Wie groß der Wagen sein sollte hängt wiederum davon ab, wie viel und welches Werkzeug darin aufbewahrt werden soll, aber auch wie viel Platz für den Wagen generell vorhanden ist. - Qualität oder Schnäppchen
Insbesondere Werkstattwagen für den Profibedarf oder die Industrie müssen qualitativ hochwertig sein und einiges aushalten. Allerdings hat Qualität auch ihren Preis, und somit lassen sich hochwertige Werkstattwagen etwas kosten. Schnäppchen an sich sind immer gut, jedoch darf die Qualität darunter nicht leiden. - Wahl der Schubfächer
Je nachdem für welche Werkzeuge der Wagen gedacht ist muss natürlich auch die Anzahl und die Aufteilung der Schubfächer passen. Diese Frage stellt sich bei fertig bestückten Werkstattwagen nicht, da diese bereits auf das enthaltene Werkzeug ausgelegt sind. - Maximale Belastbarkeit
Werkzeuge wiegen unterschiedlich viel und einige können mitunter sehr schwer sein. Dieses Gewicht sollte der Wagen natürlich auch tragen können. Besonders im Profi Bereich sollte die maximale Belastbarkeit sehr hoch angelegt sein, damit der Wagen eine hohe Lebensdauer hat und nicht direkt unter dem Gewicht eines schweren Werkstücks zerbricht. - Sicherheit
Da Werkzeug meistens auch seinen Preis hat, kann der Inhalt eines solchen Werkzeugwagens durchaus wertvoll sein. Daher sollte man sich überlegen, ob die Schränke und Schubladen des Wagens verschließbar sein sollen oder ob dies nicht von Nöten ist.
Was kostet ein guter Werkzeugwagen?
Qualität hat ihren Preis, aber muss ein qualitativ hochwertiger Werkstattwagen automatisch teuer sein? Entscheidend ist das Preis-Leistungsverhältnis, denn grundsätzlich gilt: Teuer ist nicht zwingend gut! Zuerst einmal sollten die Ansprüche an den Werkzeugwagen geklärt sein. Bei der bestückten Variante sind preislich nach oben hin keine Grenzen gesetzt und es sind Modelle bis zu 4.000 € am Markt erhältlich. Erstklassige Werkstattwagen mit ansehnlichem Inhalt gibt es auch zu einem guten Preis-Leistungsverhältnis von 1.200-1.400 €, beispielsweise bestückte Werkzeugwagen von Heinrich Meier.
Leere Werkzeugwagen sind an sich natürlich günstiger, aber hierbei sollte man bedenken, dass der Inhalt einzeln erworben auch nochmal Geld kostet und das nicht grade wenig. Im Allgemeinen sind also leere Wagen, die noch komplett befüllt werden müssen teurer, als bereits bestückte. Somit machen leere Wagen preistechnisch nur Sinn, wenn der Großteil des Inhalts bereits vorhanden ist und nur einsortiert werden müsste.
1 Kommentar. Hinterlasse eine Antwort
Wir haben uns für unsere Werkstatt auch einen Funktionswagen gekauft. Wie Sie bereits sagen, kann man diesen im Gegensatz zu einem Koffer auch mit hohem Gewicht in der Werkstatt zum Einsatzort bewegen. Ich denke, dass dies wesentlich besser und organisierter ist, als die Aufbewahrung in zig Koffern.