Bäume beschneiden – Diese Geräte erleichtern die Arbeit

Der Baumschnitt oder die Beschneidung ist eine sehr wichtige pflegerische Tätigkeit im Zusammenhang mit dem Gartenbau. Besonders weit verbreitet ist dabei in der Mitteleuropa der traditionelle Obstbaumschnitt. Dieser erstreckt sich jedoch längst nicht nur auf die unterschiedlichsten Arten von Obstbäumen, sondern erfasst beispielsweise auch Sträucher wie das Beerenobst, die Kletterpflanzen und andere verholzende Pflanzen. Auch im Weinbau ist der Schnitt der Rebe eine entscheidende Grundlage des Erfolgs.

Die Instrumente beim Baumschnitt

Beim Baumschnitt wird im Allgemeinen zwischen chirurgischen und pflegerischen Intentionen unterschieden. Da das Kambium bei der Schnittführung grundsätzlich verletzt werden muss, hat sich im Verlaufe der Zeit ein spezifisches Instrumentarium für die Durchführung des Baumschnitts heraus gebildet. Dieses umfasst:

Die Scheren zum Baumschnitt

Um den Baumschnitt erfolgreich ausführen zu können, ob nun in chirurgischer oder auch in allgemein pflegerischer Absicht, muss die hierzu verwendete Baum- oder Astschere generell eine besonders saubere Schnittführung garantieren. Besonders gebräuchlich ist zur Baumpflege daher die sogenannte Ambossschere. Bei dieser trifft die Klinge mittig auf eine flache Fläche auf. Dadurch sind sowohl Schnittleistung, wie auch zur Schnittführung benötigte Kraft, günstiger und optimaler dimensioniert. Diese speziellen Scheren für den Baumschnitt trennen das Schnittgut eher wie ein Messer und nicht wie eine normale Schere. Auf diese Art und Weise entstehen zwar beträchtliche Quetschkräfte, jedoch kaum Scherkräfte. Im engeren Sinn sind Ambosschreren daher keine Scheren. Beim Obstbaumschnitt werden ihre Vorteile deutlich und sie gehören bei dieser jahreszeitlichen Prozedur längst zu den Standard-Accessoires. Allerdings stumpfen Ambossscheren sehr schnell ab und schlanke Formen unter ihnen gelten als besonders empfindlich.

Die Sägen zum Baumschnitt

Baeume beschneidenDas zweite Accessoire zum Baumschnitt sind Sägen unterschiedlichster Natur und Beschaffenheit. Von den sogenannten geschränkten Sägen zum Baumschnitt hat sich insbesondere die Japansäge behauptet und durchgesetzt. Sie ist eine Feinsäge zum Baumschnitt, welche allerdings im Unterschied zum europäischen Fuchsschwanz ausschließlich auf Zug arbeitet. Die Japansäge weist unterschiedliche Arten der Verzahnung auf, wie beispielsweise die Trapezverzahnung, die Dreiecksverzahnung oder die Universalverzahnung. Zur Baumpflege und zur Vornahme des Baumschnitts ist die moderne Japansäge meist auf Teleskopstangen montiert, die eine Länge von 5 bis 8 m aufweisen können. Daneben ist die Japansäge zum Baumschnitt jedoch durchaus auch als einfache Handsäge im Gebrauch. Bei den modernen Sägen zur Durchführung des Baumschnitts haben sich in letzter Zeit insbesondere die japanischen Werkzeuge der Marken Silky und ARS durchsetzen und im internationalen Maßstab erfolgreich behaupten können.

Die Desinfektionswerkzeuge beim Baumschnitt

Da bei jedem Baumschnitt praktisch eine offene Wunde erzeugt wird, sind Werkzeuge erforderlich, um diese Wunden wieder zu verschließen oder gar zu desinfizieren. Auch wird es bei der Durchführung des Baumschnittes allgemein empfohlen, sämtliche Werkzeuge und Instrumente vor ihrer Benutzung gut zu desinfizieren, um eine Verschleppung von Infektionskrankheiten zu verhindern.

Für den eigentlichen Wundverschluss nach dem Baumschnitt haben sich unterschiedliche Mittel und Werkzeuge durchsetzen können. Hier kommt es ganz entscheidend darauf an, das sogenannte Überwallen der künstlich durch den Gärtner gesetzten Schnittwunde zu initiieren. Ferner muss penibel darauf geachtet werden, dass ein künstlich durch den Gärtner gesetzter Aststumpf später keine Eintrittsmöglichkeit für Schädlinge oder für Pilze bilden kann.

Bis in die 1970er Jahre hinein, hatten sich daher als Hilfsmittel des Gärtners zum praktisch vollständig luftdichten Wundverschluss Baumteer oder auch einfacher Beton erfolgreich behaupten können. Heute hingegen geht man eher dazu über, die künstlich beim Baumschnitt gesetzte Wunde mit Rinde des betreffenden Baumes zu überdecken, welche vorsichtig mit kleinen Nägeln fixiert werden kann.

Auf diese Art und Weise kann der Baum eine frisch gesetzte künstliche Wunde dann meist aus eigener Kraft problemlos überwallen und gegen die Umgebung hin abschotten. So kann der Baum sogenanntes Schutzholz ausbilden, was zur effektiven Vorbeugung der so sehr gefürchteten Wundnekrose bei Obstbäumen dienlich ist.

 

8 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort

  • Jim Winkler
    4. Februar 2019 13:48

    Es ist wirklich wichtig, dass ihr die Desinfektion hier so gut aufführt. Man merkt einfach, dass Bäume auch so etwas ähnliches wie Lebewesen sind. So ein Großer Baum ist nun schon einmal ein lebendiger Organismus den es zu schützen gilt.

    Antworten
  • Für die Anregung zu den Desinfektionswerkzeugen danke! Habe nie bemerkt, was Vati da am Baum macht. Auch einige der Geräte sollen ja neu ersetzt werden, damit der Baumschnitt nicht viele Bemühungen kostet.

    Antworten
  • Franziska Bergmann
    28. Mai 2019 9:34

    Meine Cousine möchte bei sich im Garten die Bäume beschneiden. Danke für den Tipp eine Ambossschere zu verwenden. Für sie ist es wichtig, dass sie nicht zu viel Kraft beim Baumschnitt aufwenden muss.

    Antworten
  • Mailin Dautel
    24. Juni 2019 14:10

    Ich wusste gar nicht, dass die „Wunde“ die man bei einem Baum hinterlässt, auch desinfizieren muss. Das letzte Mal als ich versucht habe einen Baum zu beschneiden ist dieser gestorben. Seit dem überlasse ich die Baumpflege Profis und grenze somit den Schaden etwas ein, den ich im Garten hinterlasse.

    Antworten
  • Ich wusste nicht, dass es spezielle Scheren für den Baumabschnitt gibt. Ich denke, ich werde mir die genannte Ambossschere mal ansehen. Denn ich bin gerade in ein Haus gezogen, wo es einen Garten mit vielen Bäumen gibt und würde sie gerne schön gestalten.

    Antworten
  • Diese Geräte werden mir auf jeden Fall die Baumpflege erleichtern. Ich habe einen Baum im Garten, der ein paar tote Äste hat. Ich muss sie so schnell wie möglich abschneiden, bevor es zu Unfällen kommt. Die erwähnte Japansäge könnte mir dabei helfen.

    Antworten
  • Vielen Dank, dass Sie sich die Mühe gemacht haben, diesen Artikel zum Thema Baumschnitt mit uns zu teilen. Ich denke, ich kann mit bestimmten Dingen einverstanden sein. Ich werde sie noch einmal überdenken.

    Antworten
  • Mario Schwarz
    13. Dezember 2021 15:07

    Gut zu wissen, dass es sich nicht vermeiden lässt, dass das Kambium beim Schnitt beschädigt wird. Meine Bäume im Garten benötigen ebenfalls nach einigen Jahren wieder einen neuen und ordentlichen Baumschnitt. Hoffentlich finde ich morgen dafür den passenden Experten.

    Antworten

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Bitte füllen Sie dieses Feld aus.
Bitte füllen Sie dieses Feld aus.
Bitte gib eine gültige E-Mail-Adresse ein.
Sie müssen den Bedingungen zustimmen, um fortzufahren.

Das könnte Sie auch interessieren