Den Schritt in die Selbstständigkeit als Handwerker wagen: Tipps und wichtige Überlegungen

Handwerker werden immer gebraucht. Wenngleich es viele (Hobby-)Handwerker gibt, die einige Dinge, die im Haus anfallen, selbst erledigen, werden für bestimmte Dinge schlicht und ergreifend Fachkräfte benötigt, die wissen was sie machen und über das entsprechende fachliche Wissen sowie über die notwendigen handwerklichen Fähigkeiten verfügen.

In der Tat zählt die Handwerkerbranche zu einem der größten Berufsfelder in ganz Deutschland. Sie zeichnet sie zudem dadurch aus, sich in einem ständigen Wachstum zu befinden und sich somit immer weiter auszubreiten.

Dieser Umstand liefert die besten Voraussetzungen, um sich als Handwerker dazu zu entschließen, sich selbstständig zu machen und die Leistungen unabhängig von einem Arbeitgeber an die Kunden anzubieten.

Dass sich immer mehr Handwerker dazu entscheiden, sich selbstständig zu machen, liegt daran, dass die Selbstständigkeit äußerst attraktiv ist. Das liegt unter anderem an der Unabhängigkeit, der Selbstbestimmung, sowie auch der Abwechslung, die die Selbstständigkeit als Handwerker mit sich bringt.

Um in den Genuss dieser vorteilhaften Aspekte zu kommen, die Hand in Hand mit der Selbstständigkeit gehen, ist es jedoch wichtig, sich genauer mit dem Thema auseinanderzusetzen und zu verstehen, welche Schritte und Aspekte beachtet werden müssen.

Dieser Artikel geht aus diesem Grund genauer auf die Grundlagen, rechtliche Aspekte und viele weitere für die Selbstständigkeit fundamentale Aspekte ein, die Handwerker, die diesen Wunsch haben, unbedingt beachten sollten. 

Den Schritt in die Selbstständigkeit als Handwerker wagen: Tipps und wichtige Überlegungen
Den Schritt in die Selbstständigkeit als Handwerker wagen: Tipps und wichtige Überlegungen | Foto: pressmaster / Depositphotos.com

Die Grundlagen

Wer sich bereits etwas genauer mit der Selbstständigkeit auseinandergesetzt hat, ist bestimmt schon auf die beiden Begriffe „Freiberufler“ und „Gewerbetreibender“ gestoßen. Während sowohl Freiberufler als auch Gewerbetreibende beide selbständig sind, ist es wichtig zu wissen, durch welche Aspekte sich die beiden Begriffe voneinander unterscheiden.

So unterliegen Gewerbetreibende der Gewerbesteuerpflicht, da sie ihre Einkünfte aus dem Gewerbebetrieb erzielen. Im Gegensatz dazu üben Freiberufler einen freien Beruf aus, was sie somit davon befreit, eine Gewerbesteuer zahlen zu müssen.

Als Handwerker üben Sie keinen freien Beruf aus, sondern Sie fallen unter die Kategorie der Gewerbetreibenden. Denn ein freier Beruf zeichnet sich dadurch aus, eine eigene Leistung zu schöpfen, die eine hohe Gestaltungshöhe hat. Laut eines Urteils des Bundesfinanzhofes trifft dieser Umstand auf Handwerker nicht zu, weshalb sie nicht unter die Kategorie der Freiberufler fallen.

Sie wissen nun also, dass Sie als Selbstständiger im Handwerkerberuf unter die Kategorie der Gewerbetreibenden fallen. Allerdings reicht diese Information alleine nicht aus, um als Handwerker den Schritt in die Selbstständigkeit wagen zu können. In der Tat brauchen Sie für diese Zwecke gewisse Qualifikationen und Zertifikate. Zu diesen gehört vor allem die Ausübungsberechtigung der Handwerkskammer. Diese erhalten Sie erst nachdem folgende Nachweise bei der Handwerkskammer vorgelegt wurden:

  • Arbeitszeugnisse
  • Stellenprofile
  • Fortbildungsbescheinigungen

Erst unter dieser Voraussetzung ist es möglich, sich als Handwerker selbstständig zu machen und seine Leistungen anzubieten.

Der Businessplan und die Finanzierung

Die Selbstständigkeit als Handwerker ist nichts, das von heute auf morgen passiert. Stattdessen sollte sie gut und genau geplant werden. Zu einer guten Planung und Vorbereitung zählt in diesem Zusammenhang unter anderem ein Businessplan.

Es bietet sich für jeden Beruf an, einen Businessplan in Zusammenhang mit der Selbstständigkeit zu schreiben. Das liegt daran, dass der Businessplan für die Selbstständigen ein paar fundamentale und nicht von der Hand zu weisende Vorteile mit sich bringt. Denn er dient vor allem dazu, sich einen guten Überblick über all die Ausgaben zu verschaffen, die im Rahmen der Selbstständigkeit auf die Selbstständigen warten.

Allerdings ist das nicht der einzige Grund, warum Handwerker auf jeden Fall einen Businessplan schreiben sollten. Ein Businessplan ist auch wichtig, um bei einer Bank einen Kredit beantragen zu können, den viele Handwerker brauchen, um sich die ersten Schritte ihrer Selbstständigkeit finanzieren zu können.

Für Handwerker spielt es dabei eine wichtige Rolle, sich bezüglich des Businessplans immer vor Augen zu führen, dass:

  • die finanzielle Belastung in der Anfangsphase in der Regel deutlich höher ist, als zu einem späteren Zeitpunkt der Selbstständigkeit.
  • Handwerker in der Regel in Vorkasse gehen, wenn sie Aufträge durchführen und ihre Entlohnung erst zu einem späteren Zeitpunkt erhalten.

Deshalb spielt es eine wichtige Rolle, bezüglich der Kalkulierung im Businessplan nicht zu sparsam zu sein und die finanzielle Belastung realistisch einzuschätzen.

Man kann also festhalten, dass ein Finanzierungsplan einen wichtigen Bestandteil eines Businessplans darstellt. Allerdings sollte er auch weitere fundamentale Informationen enthalten:

  • Welche Qualifikationen sind für die Selbstständigkeit als Handwerker wichtig und inwiefern bringen Sie diese Qualifikationen mit?
  • Müssen gewisse Genehmigungen vorliegen und wie kommen Sie an diese?
  • Haben Sie das fundamentale kaufmännische Know How für die Führung eines Unternehmens?

Sollten Sie während des Schreibens des Businessplans für sich feststellen, dass Ihnen gewisses Wissen fehlt, können Sie sich an die Handwerkskammer wenden, die für diese Zwecke Weiterbildungskurse für Existenzgründer anbietet.

Im Rahmen des Finanzierungsplans stellt sich natürlich die Frage danach, wie Sie an das Geld kommen, das für die Gründung Ihrer Selbstständigkeit eine wichtige Rolle spielt. Neben dem bereits erwähnten Kredit, für den Sie den Businessplan zwingend brauchen, können Sie die Selbstständigkeit aber auch wie folgt finanzieren:

  • Mit Eigenkapital können Sie die Selbstständigkeit finanzieren, sofern es die anfallenden Kosten deckt.
  • Mit Fördermitteln können Sie sich Ihre Selbstständigkeit als Handwerker erleichtern, wobei es immer wichtig ist, sich in dem Bundesland, in dem die Selbstständigkeit gegründet werden soll, über mögliche Fördermittel zu informieren. Um sich unter den verschiedenen Mitteln und Förderprogrammen zurechtfinden zu können, ist es auch möglich, sich an einen Gründerberater zu wenden, der Handwerker bezüglich der Selbstständigkeit beraten kann.

Die Gewerbeanmeldung und die rechtlichen Rahmenbedingungen

Wie Sie nun bereits erfahren haben, zählen Sie als selbstständiger Handwerker als Gewerbetreibender. Dieser Umstand führt dazu, dass Sie ein Gewerbe anmelden müssen, bevor Sie Ihre Leistungen anbieten können.

Für die Anmeldung eines Gewerbes wenden Sie sich einfach an das für Sie zuständige Finanzamt und teilen diesem mit, dass Sie ein Gewerbe als Handwerker anmelden wollen. Im Anschluss daran meldet sich das Finanzamt, um eine steuerliche Erfassung des Betriebs durchzuführen.

Für diese Zwecke erhalten Sie einen Fragebogen, den Sie ausfüllen müssen, sodass das Finanzamt dem Handwerksbetrieb eine eigene Steuernummer zuweisen kann. Diese Steuernummer spielt für die Rechnungen, die Sie ausstellen, eine wichtige Rolle.

Allerdings ist es mit der reinen Anmeldung des Gewerbes nicht getan. Für die Selbstständigkeit als Handwerker sind weitere Aspekte wichtig:

  • Sie müssen sich in der für Sie zuständigen Berufsgenossenschaft als Mitglied anmelden. Wenngleich sich die Berufsgenossenschaft um die Unfallversicherung der Angestellten eines Betriebs kümmert, müssen Sie diese Mitgliedschaft auch dann abschließen, wenn Sie sich für die Selbstständigkeit ohne Mitarbeiter entscheiden sollten.
  • Als Handwerker in der Selbstständigkeit werden Sie in die sogenannte Handwerksrolle eingetragen, wobei die Eintragung selbst mit einer Gebühr verbunden ist. Wie hoch diese ausfällt ist dabei von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich.

Neben diesen verpflichtenden Aspekten steht es Ihnen frei, sich für eine Mitgliedschaft bei der IHK zu entscheiden. Allerdings bietet sich diese nur dann an, wenn Sie einen Mischbetrieb planen.

Als Mischbetrieb versteht man einen Betrieb, der neben den handwerklichen Leistungen auch andere Tätigkeiten anbietet, die nicht unter den Deckmantel der handwerklichen Leistungen fallen. Dazu gehören beispielsweise:

  • Werksverkauf
  • Wartungsdienstleistungen
  • Vertrieb von Ersatzteilen
  • uvm.

Zu guter Letzt sollten Sie immer im Hinterkopf behalten, dass es als Selbstständiger in Ihrer Verantwortung liegt, sich um eine Krankenversicherung und auch um eine private Altersvorsorge zu kümmern. Dazu ist es auch wichtig zu wissen, dass der Gesetzgeber eine Versicherungspflicht für die Kranken- und die Rentenversicherung vorsieht.

Ob Sie sich darüber hinaus für weitere Versicherungen entscheiden, ist ganz Ihnen selbst überlassen. Versicherungen, die zwar nicht verpflichtend, dafür aber trotzdem äußerst sinnvoll sind, sind unter anderem die Folgenden:

  • Krankentagegeldversicherung
  • Pflegeversicherung
  • Unfallversicherung
  • Erwerbsminderungs- oder Berufsunfähigkeitsversicherung

Diese Versicherungen dienen dazu, persönliche und auch betriebliche Risiken so gering wie möglich zu halten.

Marketing und Kundenakquise

Alleine die Tatsache, dass Sie sich als Handwerker selbständig machen, garantiert Ihnen keine Aufträge. Ihre Leistungen können so gut sein, wie Sie wollen – wenn niemand von Ihnen weiß, kann auch niemand Ihre Leistungen in Anspruch nehmen.

Aus diesem Grund spielt es für Ihre Selbstständigkeit eine ebenfalls wichtige Rolle, dass Sie sich mit dem Marketing und mit der Kundenakquise auseinandersetzen.

Um auf sich aufmerksam machen und Kunden ansprechen zu können, ist es wichtig, dass Sie Wert auf ein professionelles und ansprechendes Auftreten legen. Vor allem in der heutigen digitalen Zeit können Sie es sich deshalb kaum leisten, auf einen Internetauftritt mit einer Webseite zu verzichten. Kümmern Sie sich aus diesem Grund darum, sich eine professionelle Webseite zu erstellen (oder erstellen zu lassen) und sich für ein Logo zu entscheiden, mit dem Kunden Ihre Leistungen in Verbindung setzen.

Sobald Ihr Internetauftritt steht und Sie über ein Logo verfügen, ist es wichtig, auf sich aufmerksam zu machen. Für diese Zwecke haben Sie unterschiedliche Möglichkeiten:

  • Schalten Sie Werbung im Internet
  • Zeigen Sie Präsenz auf den sozialen Netzwerken
  • Besuchen Sie lokale Veranstaltungen und Messen
  • Machen Sie Flyer
  • Zahlen Sie für Werbung in der Stadt
  • Bitten Sie Kunden darum, eine Kundenbewertung zu verfassen und Sie weiterzuempfehlen – unterschätzen Sie niemals die Macht der mündlichen Weiterempfehlung

Mitarbeiter und Ausbildung

Sie müssen sich nicht sofort entscheiden, ob Sie Mitarbeiter in Ihrem Unternehmen beschäftigen wollen und ob Sie auch die Möglichkeit anbieten wollen, in Ihrem Betrieb eine Ausbildung zu machen. Nicht selten gibt es den Fall, dass Handwerker als Einzelgänger in die Selbstständigkeit starten und nach und nach Mitarbeiter einstellen, um den Betrieb zu vergrößern.

Die Einstellung von Mitarbeitern lohnt sich in der Regel immer dann, wenn Sie merken, dass eine große Nachfrage nach Ihren Leistungen besteht. Zudem sollten Sie mit Ihrem Betrieb bereits Fuß gefasst haben und sich darüber sicher sein, welche Gewinne Sie jeden Monat garantiert verzeichnen. Denn schließlich stellen Mitarbeiter – wenngleich Sie mit ihnen durchaus mehr Aufträge annehmen und somit auch mehr Einnahmen generieren können – immer einen Kostenpunkt dar, den Sie zuvor gut kalkulieren sollten.

Wenn Sie durch die Einstellung von Mitarbeitern zum Arbeitgeber werden, sind Sie dazu verpflichtet, sicherzustellen, dass der Arbeitsschutz in Ihrem Betrieb stattfindet, dass Ihre Mitarbeiter ausreichend Pausen haben und für Ihre Leistung angemessen vergütet werden. Ihre Rechte sind hingegen unter anderem das Direktions- und Weisungsrecht, mit welchem Sie bestimmen können, wie, wann und wo Ihre Mitarbeiter die erwarteten Leistungen erbringen. Außerdem haben Sie das Recht, Entgelt einzubehalten oder zu kürzen, sofern die Leistung nicht wie vereinbart durch den Mitarbeiter erbracht werden sollte oder, wenn er seiner Pflicht der Krankmeldung nicht nachkommt.

Nebenpflichten, die Sie haben, sind unter anderem die Folgenden:

  • Die Entgeltfortzahlung im Krankheitsfall eines Mitarbeiters
  • Das Abführen der Lohnsteuer und der Sozialabgaben
  • Die Gewährleistung des Datenschutzes 
  • Die Ermöglichung der Gehaltsumwandlung
  • Die Erfüllung der Beschäftigungspflicht
  • Die Berücksichtigung des Urlaubsanspruchs
  • Das Nachkommen der allgemeinen Schutz- und Fürsorgepflichten
  • Das Umsetzen der Gleichbehandlung
  • Das Ausstellen eines Arbeitszeugnisses

Sicherlich ist es wichtig, dass Sie sich als Arbeitgeber – zu dem Sie werden, sobald Sie Mitarbeiter einstellen – genau mit den einzelnen dafür notwendigen Schritten auseinandersetzen. Im Überblick sollten Sie jedoch bedenken, dass für die Einstellung der Mitarbeiter die folgenden Aspekte eine fundamentale Rolle spielen:

  • Die Beantragung einer Betriebsnummer
  • Das Überprüfen der Arbeitserlaubnis der Bewerber
  • Das Klären des Beschäftigungsverhältnisses
  • Das Abschließen eines schriftlichen Arbeitsvertrags
  • Das Prüfen der Versicherungspflicht
  • Das Anmelden der Mitarbeiter bei der Krankenkasse
  • Das Abführen der Versicherungsbeiträge
  • Das Mitteilen der Steuer-ID an das Finanzamt

Ob Sie als Betrieb ausbilden dürfen, entscheidet eine zuständige Stelle wie die Industrie- und Handelskammer oder auch die Handwerkskammer, die Landwirtschaftskammer oder die Kammern der freien Berufe.

Denn Sie dürfen nur dann ausbilden, wenn Sie – sowohl aus persönlicher als auch aus fachlicher Sicht gesehen – dafür geeignet sind. Ihr Betrieb muss dafür so ausgestattet sein, dass der Azubi bei Ihnen alle berufstypischen Kenntnisse und Fähigkeiten bei Ihnen erwerben kann.

Sie sollten zudem sicherstellen, Ihre Mitarbeiter weiterzubilden und Ihnen die Möglichkeit zur Verfügung stellen, Zertifizierungen zu erhalten.

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Die Kalkulation und Preissetzung

Wenn Sie alle rechtlichen Rahmenbedingungen geklärt haben und Ihre Leistungen den Kunden anbieten wollen, ist es natürlich wichtig, sich einen Überblick über all die Leistungen zu verschaffen, die Sie anbieten wollen. So können Sie diese auch auf Ihrer Webseite genauer aufzeigen.

Die Frage, die sich in diesem Zusammenhang stellt, ist die Frage danach, wie Sie den besten Preis für Ihre Leistungen ermitteln. In diesem Zusammenhang ist es wichtig, dass Sie sich einen Überblick darüber verschaffen, welche Aspekte mit der Leistung einhergehen.

Denn wie hoch der Preis für Ihre Leistung ausfällt, kommt immer auch darauf an:

  • ob und, wenn ja, wie viel Material sie brauchen.
  • wie viele Arbeitsstunden Sie investieren müssen.
  • wie hoch mögliche Nebenkosten ausfallen.

Es fällt somit schwer, einen Pauschalpreis zu nennen, weshalb es sich für Sie anbietet, Ihren Kunden einen Kostenvoranschlag zu machen, nachdem Sie wissen, welche Rahmenbedingungen herrschen und welche Leistung sie in Anspruch nehmen wollen.

Was auch immer hilft, sich bezüglich der Preise besser festlegen zu können, ist es, einen Blick auf die Konkurrenz zu werfen und zu prüfen, welche Preise andere Betriebe anbieten.

Um Angebote und auch Rechnungen einfacher schreiben zu können, ist es dabei hilfreich, sich eines Tools zu bedienen, ein gutes Beispiel finden Sie hier.

Bezüglich der Preise spielt es dabei eine wichtige Rolle, dass sie sowohl für Sie als auch für Ihre Kunden fair sind. Um diesen Umstand sicherzustellen, bietet es sich an, eine Preiskalkulation durchzuführen, die bei der Preisermittlung hilft.

Generell heißt es immer, dass sich der Preis aus dem Zusammenspiel zwischen Angebot und Nachfrage ergibt. Allerdings spielt es für die Ermittlung eines fairen Preises auch eine wichtige Rolle, sich folgende Aspekte vor Augen zu führen und mit in die Preiskalkulierung einzubeziehen:

  • Wie fällt die Preisbereitschaft meiner Zielgruppe aus? Wie viel sind Sie bereit zu zahlen? Für diese Zwecke ist es wichtig, im Hinterkopf zu behalten, dass Sie sich nicht auf einen Preis versteifen müssen. Probieren Sie sich aus und prüfen, wie Ihre Kunden auf die Preise reagieren. Auch Zielgruppen-Umfragen bieten sich für die Preisbestimmung durchaus an.
  • Welche Kosten entstehen mir bezüglich der Leistung? Die Kosten, die Ihnen entstehen, sind die sogenannten Selbstkosten. Um einen Gewinn erzielen zu können, ist es wichtig, dass der Preis für die Leistung höher ist als die Selbstkosten, die in diesem Fall die Untergrenze darstellen.
  • Welche Margen sind in der Handwerkerbranche üblich? Orientieren Sie sich an diesen Margen.
  • Welchen Stundensatz habe ich? Bedenken Sie dabei, dass Sie nicht 24 Stunden am Tag und auch nicht 365 Tage die Woche arbeiten.

Prüfen Sie zudem die Preise immer wieder und behalten Veränderungen des Marktes stets im Auge.

Selbständiger Handwerker
Die Selbstständigkeit als Handwerker bringt zweifellos viele Herausforderungen mit sich, jedoch bietet sie ebenso zahlreiche Vorteile und Chancen. | Foto: pressmaster / Depositphotos.com

Die Technologie im Handwerk

Um unter all den Betrieben, die sich auf dem Markt wiederfinden, konkurrenzfähig bleiben zu können, spielt es eine wichtige Rolle, dass Sie ein Stück weit mit der Zeit gehen und sich auch mit modernen Werkzeugen und Maschinen beschäftigen. Diese können Ihnen die Arbeit erleichtern und auch Zeit sparen, sodass sie in weniger Zeit mehr Aufträge annehmen können.

Zudem können Sie Zeit und Aufwand sparen, wenn Sie sich für Dinge wie:

  • die Buchhaltung
  • die Terminplanung
  • die Kundenverwaltung
  • die Rechnungsstellung
  • die Angebotserstellung
  • uvm.

an Software-Lösungen wenden, die zwar unter Umständen ein bisschen Geld kosten, dafür aber sehr viel Zeit sparen und somit Platz für weitere Aufträge oder auch mehr Freizeit und Erholung machen.

Herausforderungen und wie man ihnen begegnet

Die Selbstständigkeit ist für viele Handwerker aufgrund der Freiheit, die sie mit sich bringt, ein großer Traum. In der Tat lohnt es sich durchaus, sich als Handwerker selbstständig zu machen, wobei es aber immer eine fundamentale Rolle spielt, sich der Herausforderungen bewusst zu werden, die mit der Selbstständigkeit verbunden sind.

So ist es wichtig, sich immer wieder vor Augen zu führen, dass nicht nur die alte Konkurrenz auf dem Markt besteht, sondern dass immer wieder neue Konkurrenz dazu kommt, gegen die Sie sich behaupten müssen. Zudem finden vor allem in der heutigen, schnelllebigen, digitalen Zeit immer wieder Veränderungen auf dem Markt statt, die Sie im Auge behalten müssen.

Dazu gesellen sich aber auch weitere Aspekte, wie Ihr persönlicher Stress und Ihre Work-Life-Balance. Um als Betrieb erfolgreich sein zu können, ist es wichtig, dass Sie sich nicht übernehmen und nicht überarbeiten. Nur wenn Sie sich ausreichend Ruhe und Erholung gönnen, können Sie produktiv arbeiten und somit den Erfolg erzielen, den Sie sich als Selbstständiger wünschen.

Fazit und Ausblick

Wenn Sie sich als Handwerker selbstständig machen wollen, genießen Sie sehr viele Vorteile, wie zum Beispiel die Selbstbestimmung, die Unabhängigkeit von Arbeitgebern und die freie Einteilung Ihrer Zeit, sowie die Entscheidung darüber, wie viele Aufträge Sie annehmen möchten.

Führen Sie sich darüber hinaus aber auch immer vor Augen, dass die Selbstständigkeit mit Arbeit, Aufwand und Organisation verbunden ist und dass Sie sich selbständig um Dinge wie die Buchhaltung, die Versicherungen, die Preiskalkulation, die Steuern etc. kümmern müssen.

Sind Sie jedoch bereit, diese oft als nachteilhaft bezeichneten Aspekte in Kauf zu nehmen, bringt Ihnen die Selbstständigkeit als Handwerker viel Freude und Ihre Arbeit wird schon bald die ersten Früchte zeigen.

Wenden Sie sich immer an die entsprechenden Stellen, holen Sie sich Hilfe, wenn Sie etwas nicht wissen oder nicht verstehen, und kümmern Sie sich nicht nur um Ihre Selbstständigkeit, sondern auch um sich selbst. Gönnen Sie sich Pausen, behalten Sie Ihr Stresslevel im Auge und nehmen Sie sich nicht zu viel vor. Es ist besser, klein zu starten und sich nach und nach zu vergrößern, als sich zu übernehmen und am Ende die Arbeit nicht zufriedenstellend durchführen zu können.

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