Heizkörperarten – Was eignet sich wann?

Heizkörper sind ein Teil der Heizungsanlage, der neben dem Heizkessel und der entsprechenden Verbindungsleitungen der Wichtigste ist. Sie fungieren als Wärmetauscher und führen ein Medium in ihrem hohlen Inneren; meist Wasser, mitunter auch Öl.

Dieses wird erhitzt und der Heizkörper gibt diese Wärme über seine Oberfläche an die Umgebung ab. Die Möglichkeit der Heizkörpernutzung gibt es schon seit Mitte des 19. Jahrhunderts. Die meisten Heizkörper werden auch heute noch aus Stahl gefertigt.

Die verschiedenen Heizkörperarten
Die verschiedenen Heizkörperarten: unser Thema heute! | Foto: mimagephotos / Depositphotos.com

Diese Arten von Heizkörpern gibt es

Auch wenn sie alle mehr oder minder auf dem gleichen Prinzip beruhen, so gibt es dennoch verschiedene Arten von Heizkörpern. Das sind:

  • Gliederheizkörper
  • Plattenheizkörper
  • Röhrenheizkörper
  • Niedertemperatur-Heizkörper
  • Konvektoren

Eigentlich nicht zu dieser Art gehörend gibt es noch die Flächenheizungen, wie Fußbodenheizungen und Wand- sowie Deckenheizungen.

Unterschiede zwischen den Heizkörperarten

Gliederheizkörper

Gliederheizkörper bestehen aus einzelnen Gliedern die zusammengesetzt sind, und in Höhe, Anzahl und Bautiefe- sowie Länge variieren können. In der Regel werden sie aus Guss oder Stahl gefertigt und sind die Klassiker, die es auch schon vor Jahrzehnten gab. In ganz alten Heizungsanlagen wurden diese fast ausschließlich verbaut.

Die Funktionsweise ist Konvektions-und Strahlungswärme. Der Preis richtet sich nach Größe und Design, sowie Material und Farbe, und variiert zwischen etwa 100 Euro und mehreren tausend Euro.

Plattenheizkörper

Die häufig an neueren Heizungsanlagen anzutreffenden Plattenheizkörper, auch Flachheizkörper oder Kompaktheizkörper genannt, haben seit den 80er Jahren die Gliederheizkörper meist abgelöst.

Sie bestehen aus einer glatten oder nur leicht strukturierten Platte, durch die das Wasser geschickt wird. Die Heizplatten stehen dabei senkrecht, und werden durch die sogenannten Konvektionsbleche verbunden. Diese sind gefaltet und lassen Luft hindurch.

Diese Arten der Heizkörper werden aus Stahlblech gefertigt, was sie rosten ließe. Daher sind sie bei Auslieferung bereits mit einer Lackschicht überzogen, die in der Regel weiß ist. Sonderanfertigungen können in anderen Farben bestellt werden. Seit jeher sind Heizkörper in der Regel weiß, was die Wärmeabstrahlung begünstigen soll.

Auch hier wird mit Strahlungs-und Konvektionswärme gearbeitet. Der Anteil der Konvektionswärme nimmt allerdings zu, wenn sich die Anzahl der Platten und Konvektionsbleche erhöht, ebenso wie die Heizleistung.

Daher gibt es eine Einteilung in folgende Arten:

  • Typ 10: Eine Heizkörperplatte und kein Konvektionsblech
  • Typ 11: Eine Heizkörperplatte und ein Konvektionsblech
  • Typ 21: Zwei Heizkörperplatten und ein Konvektionsblech
  • Typ 22: Zwei Heizkörperplatten und zwei Konvektionsbleche
  • Typ 33: Drei Heizkörperplatten und drei Konvektionsbleche

Die Standardgrößen dieser Heizkörper liegen preislich etwa ab 100 Euro, wobei je nach Größe und Heizleistung sowie Design und Farbe nach oben kaum Grenzen gesetzt sind. Sonderanfertigen können einige tausend Euro kosten.

Plattenheizkörper mit digitalem Raumthermostat
Plattenheizkörper mit digitalem Raumthermostat | Foto: AndreyPopov / Depositphotos.com

Röhrenheizkörper

Die Röhrenheizkörper sind sozusagen die Nachfolger der Gliederheizkörper. Dabei werden vertikal oder horizontal Röhren angeordnet. Sie sind aus Stahlblech gefertigt und in vielen verschiedenen Bauformen erhältlich. Vor allem als Badheizkörper sind sie beliebt, wo sie als Handtuchhalter fungieren.

Auch hier wird mit Konvektions-und Strahlungswärme gearbeitet. Was überwiegt, kommt auf die Bauform an.

Die Kosten liegen ebenfalls sehr verschieden, je nach Größe und Art. Ab etwa 100 Euro sind kleine Exemplare erhältlich, die üblichen Badheizkörper liegen bei etwa 400 Euro. Bei Sonderanfertigungen können ebenfalls mehrere hundert bis tausend Euro fällig werden.

Übrigens, wie man einen Heizkörper streicht zeigen wir hier!

Niedertemperaturheizkörper

Die Niedertemperaturheizkörper funktionieren, wie der Name es aussagt, mit geringerer Temperatur, die sie durch größere Heizflächen ausgleichen. Daher kann das Heizsystem mit geringen Temperaturen bis beispielsweise 45°C arbeiten. Sie sind häufig aus Alu oder Stahlblech hergestellt und bestehen aus flachen Platten, die relativ groß sind. Um die Wärme schneller in den Raum zu transportieren, sind sie häufig mit einem Lüfter ausgestattet.

Auch hier gilt: die Größe und die Ausstattung entscheiden über den Preis. Dieser liegt etwa zwischen 100 und 1.000 Euro.

Konvektoren

Konvektoren werden hergestellt, indem aus Stahlblech oder auch Kupfer oder Alu Lamellen dicht aufgereiht werden. Sie haben in ihrem Inneren ein Rohr, in welchem das Wasser fließt. Sie werden mit einem Blechgehäuse verkleidet. Wie der Name schon sagt, funktionieren sie fast ausschließlich über die Lufterwärmung, also die Konvektion.

Ebenso wie bei anderen Heizkörpern gibt es auch hier verschiedenste Preislagen. Die einfachsten beginnen bei etwa 150 Euro, wobei auch hier Preise von mehreren tausend Euro erreicht werden können.

Flächenheizungen

Die Flächenheizungen gehören eigentlich nicht zum engeren Kreis der Heizkörper. Es werden dafür flexible, wasserführende Rohre in Decke, Fußboden oder Wand integriert. Die übliche Fußbodenheizung ist dafür bekannt, dass sie großflächig die Wärme abgibt und den Raum gut heizt, da die Wärme ja ohnehin nach oben steigt.

Die Flächenheizungen funktionieren hauptsächlich über Strahlungswärme.

Vor-und Nachteile

Alle genannten Heizkörper haben Vor-und Nachteile. Diese müssen sorgfältig gegeneinander abgewogen werden. Ob Ästhetik oder günstige Nutzung (z.B. bei Badheizkörpern) spielen ebenso eine Rolle, wie die Kosten bzw. das Budget.

Die Gliederheizkörper haben als großen Vorteil, dass sie durch die Anzahl der Glieder gut angepasst werden können und insgesamt als robust gelten. Es gibt günstige Standardmodelle, und sie sind mit modernen Heizsystemen zu kombinieren. Allerdings dürfen auch die Nachteile nicht verschwiegen werden: sie haben eine lange Anwärme-und Abkühlphase, und außerdem brauchen sie häufig eine höhere Vorlauftemperatur, was die Heizkosten erhöht. Durch den hohen Anteil an Konvektionswärme gilt die Raumluft als besonders trocken.

Die Nachteile bei Plattenheizkörpern sind recht überschaubar, sieht man einmal davon ab, dass sich die Konvektionsbleche nur schwierig reinigen lassen. Bei einer hohen Anzahl dieser Bleche ist zudem das Aufwirbeln der Staubpartikel sehr intensiv.

Die Vorteile liegen dagegen auf der Hand: die Plattenheizkörper sind vergleichsweise preiswert und in vielen Größen, Formaten und Farben erhältlich. Sie sind für Niedertemperatursysteme gut nutzbar und sorgen für ein angenehmes Raumklima. Für eine vergleichbare Wärmeleistung brauchen sie wenig Wasser und haben damit einen hohen Wirkungsgrad.

Die größten Nachteile der Röhrenheizkörper ist die Staubaufwirbelung und die Größe, die bereitgestellt werden muss, wegen der niedrigen Vorlauftemperatur. Allerdings gibt es viele Vorteile, wie die große Auswahl an Form und Größe sowie die einfache Reinigung. Die Röhrenheizkörper sind auch für kleine Räume geeignet, und nur sie können als Handtuchhalter benutzt werden.

Badheizkörper
Badheizkörper | Foto: myper / Depositphotos.com

Bei den Niedertemperaturheizkörpern gibt es eigentlich nur Vorteile zu nennen. Sie sind als Heizkörper an Niedertemperaturanlagen geeignet, wie Wärmepumpen, haben einen geringen Energieverbrauch und eine hocheffiziente Wärmesteuerung. Auch reagieren die Heizkörper schnell auf Ein-und Ausschalten.

Bei den Konvektor-Heizkörpern gibt es dagegen schon ein paar Nachteile zu nennen. So die erhöhte Staubaufwirbelung und das schwierige Reinigen. Haben die Konvektor-Heizkörper einen Ventilator, kommt noch die Geräuschentwicklung dazu. Doch es sind auch Vorteile zu nennen, wie die platzsparende Bauform, die schnelle Reaktionszeit und dass es sich um eine kompakte Bauform handelt, die eine hohe Leistung bringt.

Empfehlungen

Es kann nicht prinzipiell zur einen oder anderen Art geraten werden. Die Wahl der Heizkörper oder die Entscheidung für eine Flächenheizung hängt von vielen Faktoren ab. Der ästhetische Gesichtspunkt spielt dabei sicher eine große Rolle, aber auch die Gegebenheiten in bestehenden Gebäuden sind entscheidend. Die Funktion des Raumes und das gewünschte Raumklima sind von Bedeutung, während die Kosten und die Energieeffizienz ebenfalls eine große Rolle spielen.

Am besten ist es, wenn Sie sich mit Ihrem Installateur beraten und dabei alles in Betracht ziehen, was die sonstigen baulichen Veränderungen der Wohnung bzw. des Hauses mit sich bringen. So kann es zum Beispiel hilfreich sein, eventuelle Umnutzungen von Räumen von vornherein mit einzubeziehen.

Was eignet sich wann?

Auch wenn man nicht prinzipiell zur einen oder anderen Sorte von Heizkörpern raten kann, so gibt es doch ein paar Tipps, wie man sich für den Geeignetsten entscheidet.

  • Heute sind die Plattenheizkörper der übliche Standard. Sie können in neuen Häusern ebenso verbaut werden wie in alten. Sind sie entsprechend dimensioniert, ist auch ein Betreiben mit niedrigen Temperaturen möglich. Sie können mit allen Heizungsanlagen kombiniert werden, egal, ob diese mit Öl, Gas oder anderem laufen. Auch KWK-Anlagen und Wärmepumpen sind damit zu betreiben.
  • Der Röhrenheizkörper ist in vielen Häusern als Badheizkörper anzutreffen, und dafür auch optimal geeignet. Ideal sind sie als Ergänzung zu Fußbodenheizungen. Nicht empfehlenswert allerdings sind die Röhrenheizkörper im Zusammenhang mit Wärmepumpen.
  • Die Gliederheizkörper gelten als Klassiker. Sie passen sich fast allen Heizungsarten an; nur den Wärmepumpen eher nicht. Sogar geringe Vorlauftemperaturen sind möglich, wobei dies nur für moderne Gliederheizkörper gilt. Alte Modelle brauchen hohe Vorlauftemperaturen.
  • Niedertemperaturheizkörper sind ideal für ebensolche Heizsysteme, also solche, die mit etwa 35 bis 45°C arbeiten. Brennwertkessel oder Wärmepumpen sind Beispiele dafür.
  • Konvektoren haben hohe Energiekosten, weshalb sie nur für besondere räumliche Situationen geeignet sind. Dazu gehören große Fensterflächen, die viel Kälte ins Zimmer lassen, oder besonders kleine Räume, die sie schnell erwärmen.
  • Flächenheizungen kommen mit niedrigen Temperaturen aus und sind sehr effizient. Sie sind sehr gut kombinierbar mit Wärmepumpen, Solarthermie als Ergänzung zum Heizkessel und Brennwertkesseln.

FAQ

✅ Was gibt es für Heizkörper?

Es gibt verschiedene Heizkörper, die sich in Bauform und Leistung unterscheiden und auch darin, für welche Heizungsanlagen sie geeignet sind. Es handelt sich um Gliederheizkörper, Platten-, oder Röhrenheizkörper, Konvektoren oder Niedertemperatur-Heizkörper.

✅ Was sind die besten Heizkörper?

Den besten Heizkörper gibt es nicht. Es kommt immer darauf an, an welche Heizungsanlage dieser angeschlossen werden soll und welcher Raum dafür geeignet ist. Außerdem spielt das Budget eine Rolle und die Art und Weise der Wärmeabgabe.

✅ Welcher Heizkörper gibt am meisten Wärme ab?

Auch dies kann nicht allgemeingültig beantwortet werden. Ist die Größe eines Heizkörpers perfekt berechnet, sollte er den Raum gut heizen. Unterschiedlich ist lediglich, wie schnell eine bestimmte Temperatur erreicht wird. Dazu müssen Heizkörperleistung, Wärmebedarf und Dämmungsgrad des Gebäudes in Betracht gezogen werden.

✅ Welche Aufgabe hat der Heizkörper?

Mit einem Heizkörper kann heißes Wasser, welches durch den Heizkessel erwärmt und durch ein Rohrsystem in den jeweiligen Raum gebracht wurde, über die Oberfläche Wärme abgeben. Dies geschieht durch Strahlungs-und Konvektor-Wärme.

 

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