Den Heizkörper in wenigen Schritten streichen!

In jedem Haushalt befindet sich heute ein Heizkörper. Das einzige was diese voneinander unterscheidet, ist meist die Form und Bauweise (bzw. das Design). Doch obwohl es bereits viele neue und moderne Modelle schon seit Jahren auf dem Markt gibt, haben noch viele Haushalte die alten Heizkörper mit Rippen in der Wohnung stehen. Dagegen spricht im Grunde auch nichts, denn diese sind in aller Regel sehr robust und langlebig.

Dennoch können auch diese Modelle in die Jahre kommen, wobei oftmals der Lack abzublättern beginnt. Das ist dann meist das erste Zeichen dafür, dass es Handlungsbedarf gibt. Denn wird die Lackierung zügig erneuert, kann das die Lebensdauer des Heizkörper nochmal erheblich erhöhen.

den Heizkörper streichen
Was es beim Heizkörper-Streichen alles zu beachten gibt, soll in diesem Artikel erklärt werden. | Foto: simazoran / Depositphotos.com

Gründe, um den Heizkörper zu streichen

Es gibt ausreichend Gründe die dafür sprechen einen Heizkörper streichen zu müssen. Doch in erster Linie möchten wir auf die wichtigsten darunter eingehen. Meist bietet sich eine neue Lackierung schon allein deshalb an, um dem Heizkörper einen neuen Anstrich verpassen und somit seine Optik verbessern zu können. Daneben kann dadurch das Geld für den Kauf neuer Heizkörper gespart werden, was ebenfalls ein wichtiger Aspekt sein kann.

Wenn es darum geht wann eine neue Lackierung notwendig ist, dann steht natürlich der Erhalt des Heizkörpers an vorderster Stelle. Die Lackierung die den Heizkörper umgibt ist nämlich nicht allein ein rein optischer Aspekt, sondern dient zugleich als Schutz für das Material.

Denn durch Feuchtigkeit und Wärme könnte der Heizkörper Schaden nehmen. Das kann zum Beispiel in Form von Rost entstehen. Der Lack schützt hier also, aber eben nur dann wenn es keine freien Stellen gibt. Deshalb ist dann also eine neue Lackierung mehr als sinnvoll.

Welche Farben kommen für die Lackierung in Frage?

Bei der Frage der Farbe gibt es lange nicht so viel Auswahl wie beim gewünschten Farbton. Denn was die Eignung des Anstrichs anbelangt, so sollte man hier keine Kompromisse eingehen, wenn eine gute Qualität gewünscht wird. Wie bereits erwähnt kann was den Farbton angeht der Fantasie freien Lauf gelassen werden, wobei dann doch die Mehrheit auf Weiß zurückgreift. Modern ist weiß in jedem Fall immer noch.

Anders aber bei der gewünschten Art von Farbe. Denn hier müssen unterschiedliche Faktoren mit beachtet werden. Da der Heizkörper sehr heiß werden kann, muss dies natürlich auch die Farbe aushalten können, ohne Schaden zu nehmen. Hinzu kommen dann noch die allgemeinen Temperaturunterschiede die es ebenfalls zu kompensieren gilt. Zudem muss die Wärme auch durch die Farbe nach außen gelangen können, was wiederum eine atmungsaktive Eigenschaft voraussetzt.

All diese Eigenschaften vereinen nur wenige Lackfarben zugleich in sich. Im Grunde kommen hier nur zwei Varianten tatsächlich in Betracht. Zum einen ist es eine Lackfarbe auf Kunstharz-Basis, oder die etwas umweltfreundlichere Version welche aus Wasserbasis funktioniert. Dabei haben beide Arten natürlich ihre ganz speziellen Vor- und Nachteile.

Der Kunstharzlack lässt sich gut verarbeiten und deckt in den meisten Fällen auch sehr gut, so dass in der Regel zwei Deckanstriche genügen. Dafür muss der Lack mit Verdünnung auf die gewünschte Konsistenz gebracht werden. Hier gibt es zwar auch Farben die unverdünnt genutzt werden können, doch diese kosten auch meist mehr oder müssen am Ende dennoch verdünnt werden.

Lacke auf Wasserbasis haben den Nachteil dass diese nicht besonders gut decken und deshalb mehrere Anstriche notwendig sind. In den meisten Fällen sind diese Farben auch sehr flüssig, weshalb sie auch zur Nasenbildung neigen. Hier ist dann Vorsicht geboten, dass die Farbe nicht zu dick aufgetragen wird.

Dafür ist die Farbe aufgrund ihrer Basis und den verwendeten Pigmenten für die Umwelt verträglicher. Welche Farbe am Ende dann zur Anwendung kommt, hängt dann vor allem von den eigenen Wünschen und Ansprüchen ab. Auch kann man es zum Beispiel auch im Wohnzimmer anders machen als im Bad. Vielleicht auch farblich passend zur Fensterbank. Es ist daher von Vorteil sich an einen Händler mit einem breiten Sortiment zu wenden! Hier findet man beispielsweise Farbe für Heizkörper erhältlich bei toom.

Materialien und Werkzeuge für die Lackierung

Damit es mit dem lackieren von Heizkörpern klappt, benötigt man natürlich weitaus mehr als nur den Lack. Das erforderliche Werkzeug sollte dann ebenfalls zur Hand sein.

  • Dazu gehören in erster Linie ein Pinsel und eine Walze. Bei der Walze sollte eine kleine Heizkörperwalze mit einem leicht gebogenen und langen Stiel verwendet werden, was den Anstrich hinter dem Heizkörper erleichtert. Zudem sollte die Walze aus Schaumstoff sein, damit diese nicht fusselt. Ansonsten könnte der Lack und die Oberfläche verunreinigt werden. Der Pinsel sollte ebenfalls aus Kunsthaar oder Chinaborsten sein. Dadurch lässt sich ebenfalls ein besseres Oberflächenbild erzielen.
  • Neben Pinsel und Walze ist es zudem sinnvoll noch Schleifpapier in unterschiedlicher Körnung, am besten 80er und 120er Körnung zu verwenden. Zuerst wird das gröbere, also das 80er verwendet, um lose und grobe Stellen vorzubereiten. MIt dem 120er Schleifpapier wird dann die Oberfläche etwas geglättet, damit tiefere Rillen geebnet sind.
  • Decken Sie zudem den Bereich um den Heizkörper großzügig ab. Denn es kann durchaus passieren, dass feine Farbtropfen so weit spritzen, dass diese auf dem Teppich oder Parkett landen. Dann wird es schwierig diese wieder zu entfernen. Dazu verwendet man am besten Pappe oder ähnliches, da sich dieses weniger verrutschen lässt als es beispielsweise eine Folie tun würde.
  • Je nachdem welche Farbe verwendet wird muss noch eine Nitro- oder Universalverdünnung vorhanden sein, um die Farbe zu verdünnen. Dies fällt bei einem Lack auf Wasserbasis natürlich weg.
Heizkörper abschleifen
Vor dem Streichen sollte man die alte Farbe vom Heizkörper abschleifen. | Foto: wabeno / Depositphotos.com

Den Heizkörper streichen: Schritt-für-Schritt Anleitung

Um einen Heizkörper lackieren zu können, benötigt man zwar kein direktes Fachwissen, aber etwas Geduld und Geschick sind in jedem Fall gefragt. Denn es ist schon eine Kleinarbeit die gesamte Fläche auch mit den feinen Vertiefungen des Heizkörper, komplett zu streichen. Schnell kann es dabei vorkommen, dass Stellen vergessen werden. Deshalb hie also genau arbeiten und mehrmals kontrollieren.

Zuerst muss der Heizkörper vorbereitet werden. Sollte dieser in einer Weise fettig oder ähnliches sein, muss der Heizkörper zuerst abgewaschen werden. Das kann entweder mit Wasser oder der Verdünnung geschehen. Wobei mit der Verdünnung eher sparsam umgegangen werden sollte.

Im nächsten Schritt muss der Heizkörper angeschliffen werden. Dies dient dazu, dass die Lackierung besser haftet und der Lack auch besser decken kann. Dazu wird zuerst das 80er Schleifpapier verwendet. Damit wird der Heizkörper grob überschliffen. Das geschieht dann von Hand da mit einer Schleifmaschinen kaum gearbeitet werden kann. Mit dem groben Anschliff sollen lose Farbreste gelöst werden. Im Anschluss wird der Heizkörper etwas gründlicher mit dem 120er Schleifpapier komplett angeschliffen. Es genügt an dieser Stelle die Fläche nur anrauen. Der alte Lack muss nicht entfernt werden.

Nach dem Anschliff sollte die Fläche inklusive Boden um den Heizkörper abgedeckt werden. Dazu verwendet man im Idealfall einen Karton oder ähnliches, da eine Folie in jedem Fall zu dünn und flüchtig ist. Wenn die Möglichkeit besteht, kann der Karton auch am Boden mit einem Kreppband befestigt werden, damit dieser nicht so leicht verrutschen kann.

Im letzten Schritt geht es nun um die Lackierung:

  1. Da es spezielle Heizkörperfarben gibt, ist in diesem Fall keine Grundierung notwendig, da der Heizkörper Lack als Grundierung und Decklack fungiert. Das spart unter anderem nicht nur Geld sondern auch mindestens einen Arbeitsgang.
  2. Sollte der Lack zu dick sein sollte dieser so weit verdünnt werden, dass er sich gut streichen und rollen lässt. Dann wird eine kleine Menge des Lack in eine Lackierwanne gefüllt. Das erleichtert das Rollen mit der Walze erheblich.
  3. Zuerst werden dann Ecken, Vertiefungen und schwer zugängliche Stellen mit dem Pinsel gestrichen. Dabei darauf achten, dass nicht zu viel Farbe aufgetragen wird, da es auch hier zu Nasenbildung kommen kann. Die restliche Fläche wird dann mit der Lackierwalze gerollt.
  4. Ist der Anstrich erfolgt, sollte die Trockenzeit Angabe des Lack beachtet werden. Ein zweiter Anstrich ist nach der Trocknung dann nochmals erforderlich.

Kann auch eine Spraydose verwendet werden?

Ein Heizkörper kann natürlich nicht nur gestrichen, sondern auch getaucht oder gesprüht werden. Doch dafür benötigt es einiges an Erfahrung und professionellem Werkzeug, das kaum jemand zuhause haben dürfte.

In der Theorie wäre es natürlich möglich den Heizkörper auch mit einer Spraydose zu beschichten, doch ist das nicht ganz so leicht wie es sich anhören mag. Zumal für einen Heizkörper eine bestimmte Farbe benötigt wird, die sehr hohen Belastungen ausgesetzt ist, wird es schon schwer werden, eine solche Farbe in der Spraydose zu erhalten.

Zudem kann der Farbnebel in der Wohnung Rückstände hinterlassen, die nur noch schwer entfernt werden können.

Alternativ kann eine Heizkörper aber auch mit einem Airless Sprühgerät lackiert werden, was in der Wohnung aber ebenfalls problematisch werden kann. Deshalb lieber im privaten Bereich mit Pinsel und Walze arbeiten.

heizkörper streichen oder austauschen
Streichen oder austauschen…? Es folgen unsere Überlegungen dazu! | Foto: ginasanders / Depositphotos.com

Streichen oder doch lieber austauschen?

Wie bereits erwähnt gibt es unterschiedliche Möglichkeiten einen Heizkörper zu lackieren. Für den Heimwerker selbst ist die einfachste Variante die mit Pinsel und Walze. Doch man kann den Heizkörper natürlich auch von professioneller Seite lackieren lassen. Dazu gibt es dann noch weitere Möglichkeiten neben der Hand- und Spritzlackierung.

Eine der weiteren Varianten wäre dann noch das Tauchen. Hierzu wird der Heizkörper abmontiert und in die Werkstatt mitgenommen. Für die Beschichtung mit dem Lack wird der Heizkörper dann vorbehandelt in dem dieser von Fett und Schmutzpartikel befreit, beziehungsweise gereinigt wird. Dann wird der Heizkörper in eine Wanne welche mit einem speziellen Lack gefüllt ist gegeben. Der Vorteil hierbei ist natürlich, dass der Heizkörper schnell und unkompliziert lackiert werden kann. Der Nachteil ist aber, dass der Heizkörper keine optimale Oberfläche hat, also keine glatte Lackierung möglich ist. Zudem entstehen zusätzliche Kosten, da das Tauchverfahren einiges mehr an Aufwand bedarf.

So ist also der Kosten-Nutzen Faktor abzuwägen. Sollte dies jedoch keine zu große Rolle spielen und die Oberfläche ebenfalls nicht allzu wichtig sein, kann das austauschen eines Heizkörper eine gute Alternative zur Hand- und Spritzlackierung darstellen.

Mehr über den Heizkörper:

FAQ

✅ Wie können Heizkörper lackiert werden?

Was die Lackierung eines Heizkörper angeht, so bestehen mehrere Möglichkeiten dies zu bewerkstelligen. Mehrere Verfahren können also in Frage kommen. Die klassische ist die Handlackierung, wobei der Heizkörper mit Pinsel und Walze beschichtet, also lackiert wird. Dann kann dieser noch per Spritzpistole einen neuen Lack erhalten, oder eben per Tauchvorgang, was die schnellste, aber auch teuerste Methode darstellt. Wichtig ist auch zu wissen, dass das beste Lackbild bei der Spritzlackierung erzielt wird und die Optik somit am schönsten ausfällt da eine glatte Oberfläche entsteht.

✅ Wie streicht man hinter dem Heizkörper?

Wenn die Lackierung von Hand erfolgt, dann ist der wohl schwerste Teil die Rückseite des Heizkörpers. Hier kommt man im montierten Zustand nur schwer heran. Doch das ist in der Regel nicht unbedingt erforderlich. Um aber dennoch hinter dem Heizkörper streichen zu können, wird die Lackierwalze genutzt. Durch den langen Stil und der kleinen Rolle, kommt man sehr gut an die Hinterseite heran. zwar sieht man nicht genau ob überall Farbe aufgetragen wird, doch ist es so mit mehreren Durchgängen möglich, auch die Rückseite des Heizkörper zu streichen.

✅ Wie oft sollten Heizkörper lackiert werden?

Eigentlich gibt es keine genaue Angabe, wie oft ein Heizkörper gestrichen werden sollte. IM Gegensatz zu einer Hausfassade, ist der Heizkörper nämlich keiner Witterung ausgesetzt. Lediglich die Temperaturschwankungen können dem Heizkörper über die Jahre hinweg zu setzen. Als groben Richtwert kann man für eine regelmäßige Lackierung etwa alle 5 bis 7 Jahre veranschlagen, wobei man dies eher nach dem Zustand des Heizkörpers richten sollte. Eine richtige Regelung besteht in diesem Fall also nicht direkt.

✅ Welche Farbe passt zu einem Heizkörper?

Wenn es allein um den Farbton des Heizkörpers geht, dann spielt diese im Grunde keine Große Rolle. Hier kann der Fantasie eigentlich freien Lauf gelassen werden. Jedoch ist es so, dass als Standard Farbton im Handel nur Weiß erhältlich ist. Das liegt daran dass ein Heizkörper immer neutral gehalten wird. Weiß fällt also weniger im Raumbild auf. Doch es ist natürlich möglich, sich beispielsweise in einem Baumarkt oder Fachgeschäft für Malerbedarf einen Wunschfarbton erstellen zu lassen. Es sollte dabei aber bedacht werden, dass die Farbwahl nicht zu dunkel ausfallen sollte, da diese ansonsten zu drückend wirken könnte und mit der zeit sogar als unangenehm empfunden wird. Hier dann eher heller und dezente Töne verwenden.

Weitere Ratgeber zum Thema Heizung:

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Bitte füllen Sie dieses Feld aus.
Bitte füllen Sie dieses Feld aus.
Bitte gib eine gültige E-Mail-Adresse ein.
Sie müssen den Bedingungen zustimmen, um fortzufahren.

Das könnte Sie auch interessieren