Sobald es um bauliche Maßnahmen am Haus geht, ist eine der wichtigsten Komponenten der Strom. Denn ohne diesen lassen sich zahlreiche Arbeiten rund um das Eigenheim kaum durchführen. Vielerlei technische Geräte und Maschinen, sowie das Licht werden mit dem Strom versorgt. Aber nicht nur hier ist es unerlässlich, Strom zur Verfügung zu haben. Selbst bei Heimwerker Projekten benötigt man oft Geräte, welche nicht mit dem einfachen Haushaltsstrom versorgt werden können, sondern beispielsweise einen Starkstromanschluss benötigen.
Damit die passende Stromversorgung bei solchen Projekten immer gewährleistet werden kann, stehen sogenannte Baustromkasten, oder auch Baustromverteiler genannt, zur Verfügung. Diese können entweder selbst gekauft werden, oder für einmalige Aufgaben zur Miete bestellt werden. Wie man diese Stromkästen verwendet und wozu diese eigentlich genau gebraucht werden, erklären wir hier ausführlich.
Darum geht es:
- Was versteht man unter einem Baustromkasten und wozu wird dieser verwendet
- Welche Möglichkeiten gibt es und was kosten diese Kästen
- Wo kann man einen Baustromkasten selbst kaufen
- Eine Zusammenfassung der drei besten Modelle finden sich im Artikel ebenfalls
- Im FAQ Bereich gehen wir zudem auf die häufig gestellten Fragen ein
Was ist ein Baustromkasten?
So gut wie jeder hat schon einmal einen Baustromkasten gesehen. Dieser ist vor allem dann eine gängige Praxis, wenn an einem Haus bauliche Maßnahmen durchgeführt werden, oder gar ein komplett neues Gebäude entsteht. Dieser Kasten versorgt durch mehrere Anschlüsse, die gesamte Baustelle mit dem benötigten Strom.
Dabei sind nicht nur Steckverbindungen für den Haushaltsüblichen Strom, sondern immer auch Starkstromanschlüsse vorhanden. Unter anderem nennt man einen solchen Kasten auch Baustromverteiler, da es unterschiedliche Möglichkeiten der Stromversorgung gibt. Der Baustromkasten welcher an den Baustellen zum Einsatz kommt, wird in der Regel von der Baufirma oder der Gemeinde gestellt. Dafür fallen oftmals Mietkosten sowie Aufstellgebühren an. Hinzu kommen dann noch die Verbrauchskosten vom örtlichen Stromanbieter.
Anwendungsbereiche
Der Stromverteilerkasten muss in erster Linie auf Baustellen verwendet werden. Denn ohne diesen ist ein Arbeiten mit elektrischen Geräten und Maschinen nicht möglich.Dabei versorgt der Baustromkasten alle wichtigen Bereiche mit dem entsprechenden Strom. Dabei ist unter anderem wichtig zu wissen, dass nicht nur eine Stromspannung bedient werden kann.
Der Verteilerkasten bietet die verschiedensten Anschlussmöglichkeiten für kleine und große Geräte, sowie für den Lichtanschluss, damit es auf der Baustelle nicht dunkel wird.
Doch auch im Heimwerkerbereich kann ein Baustromkasten zur Anwendung kommen. Das ist immer dann sinnvoll, wenn neben den üblichen Werkzeugen auch spezielle Geräte, wie beispielsweise ein Holzspalter zum Einsatz kommen. Dieser würde zum Beispiel einen Starkstromanschluss benötigen.
Die unterschiedlichen Arten
Unterschiede bei Baustromkästen gibt es im Grunde nur geringe. Was nämlich die Funktion angeht, so íst diese bei allen Arten immer dieselbe. Jedoch kann das Design sehr unterschiedlich ausfallen. Für den professionellen Bereich werden in der Regel sehr große aber einfache Kästen verwendet, welche aus Stahl oder dickem Blech bestehen.
Geschützt wird das Innere durch eine abschließbare Türe, damit es nicht zu Unfällen oder Schäden kommen kann. Für den privaten Gebrauch stehen kleinere, kompaktere Kästen zur Verfügung und sind eigentlich nicht wirklich als Kästen zu bezeichnen.
Meist haben diese Varianten eher die Form von Kästchen und lassen sich beinahe überall anbringen. Auch die Anzahl an Anschlüssen ist bei dieser Art des Baustromverteiler eher gering gehalten, da meist nicht allzu viele Geräte angeschlossen werden müssen.
Die Vorteile
Mit einem Baustromkasten ergeben sich einige Vorteile, die ein einfacheres Arbeiten ermöglichen. Das gilt sowohl für den privaten, wie auch gewerblichen Bereich. Bei arbeiten rund ums Haus oder der Werkstatt, können so mehrere Geräte und Werkzeuge angeschlossen werden, die zudem über verschiedene Volt und Wattzahlen verfügen.
Durch die Verteilung am Baustromkasten, lassen sich Haushaltsstrom und Starkstrom problemlos zeitgleich mit dem benötigten Strom versorgen. Jedoch ist dabei zu beachten, dass der Mehrverbrauch auch zusätzliche Kosten verursacht. Deshalb immer nur so lange verwenden, wie unbedingt nötig. Das schont nämlich den Geldbeutel und im Nebeneffekt auch die Umwelt. Mehr dazu auf Wie Sie als Heimwerker Strom sparen
Einen Baustromkasten verwenden – Schritt für Schritt erklärt
Wie man einen Baustromkasten richtig verwendet, hängt in erster Linie davon ab, für welche Zwecke dieser genau benötigt wird. Denn geht es zum Beispiel um den Einsatz auf einer Baustelle, wird ein anderen Baustromverteiler benötigt, als im Hobby Bereich. Kleinere Geräte wiederum eignen sich auch aus Kostengründen perfekt für den Einsatz im Heimwerkerbereich.
Benötigt man also einen Baustromkasten für den Bau, so muss dieser bei der Gemeinde beantragt werden. Alternativ kann dies auch die Baufirma übernehmen. In beiden Fällen müssen die gesamten Kosten jedoch vom Bauherrn getragen werden. Dazu gehören die Mietkosten, sowie eventuell Gebühren für die Bearbeitung.
Hinzu kommen dann noch die Verbrauchskosten, welche nach Kilowattstunden berechnet werden. Der Strom muss zudem vom örtlichen Anbieter bezogen werden. Eine freie Wahl des Anbieters ist hierbei nicht möglich. Den Anschluss übernimmt dann eine Fachkundige Stelle, welche meist ein Elektriker des örtlichen Stromversorgers ist.
Anders sieht es bei der Verwendung im privaten Bereich aus. Den Baustromverteiler kann man über eine frei wählbare Verkaufsstelle erwerben. Der Kasten kann dann, je nachdem um welche Art und Größe es sich handelt, dann an eine handelsübliche Steckdose angeschlossen werden.
Die Umwandlung in den entsprechenden Strom erfolgt dann über eben diesen Baustromverteiler. Die zusätzlichen Kosten die für den Starkstrom anfallen, werden dann zusätzlich zu den monatlichen Stromrechnung hinzugerechnet.
Einen Baustromkasten kaufen
Baustromkästen sind längst nicht mehr nur den gewerblichen Verwendern vorbehalten. Auch im privaten Bereich nutzen immer mehr Heimwerker und Hobby-Bastler solche speziellen Verteiler. Durch diese wird nämlich das Arbeiten mit unterschiedlichen Geräten erheblich erleichtert, ohne dass unterschiedliche Steckdosen benötigt werden. Was die Kriterien beim Kauf eines Baustromverteiler sind, wollen wir an dieser Stelle erklären.
Kaufkriterien
Geht man von der Verwendung im privaten Bereich aus, so muss der Baustromkasten keine besonderen Sicherheitsstandards wie im gewerblichen Bereich erfüllen, wo die Auflagen um einiges strenger sind. Dennoch gibt es ein paar Punkte, welche beim Kauf zu prüfen sind.
- So sollte der Baustromkasten zuerst über ausreichend Anschlüsse verfügen, worunter auch mindestens ein Starkstromanschluss nötig ist.
- Eine sehr gute Verarbeitung ist ebenfalls wichtig. Gerade wenn der Kasten im Internet gekauft wird, ist hier genau auf den Hersteller und die Qualität des Baustromkastens zu achten. Am besten nur von seriösen und etablierten Quellen den Stromkasten beziehen.
- Ein CE-Zeichen für geprüfte Sicherheit ist ein weiteres Merkmal dafür, dass es sich um ein sicheres Zubehörteil handelt. Im Idealfall existiert auch ein TÜV Zeichen, was zusätzlich für gute Qualität und eine sichere Verwendung des Baustromkastens steht.
Wo kann man einen Baustromkasten kaufen?
Es gibt viele Möglichkeiten um an einen Baustromkasten zu kommen. Dabei muss es nicht immer unbedingt ein Brandneuer Kasten sein. Teilweise verkaufen auch diverse Baufirmen ihre gebrauchten Baustromkästen zu recht niedrigen Preisen.
Hinzu kommt noch die Option, einen solchen Baustromverteiler über einen Baustoffhandel oder Baumarkt zu erwerben. Hier erhält man natürlich auch eine kompetente Beratung zum Produkt selbst, wie auch zur geeigneten Variante für den geplanten Verwendungszweck. Zudem ist es hier auch problemlos möglich, den Kasten wieder umzutauschen, wenn es Probleme mit diesem gibt, oder die Funktion eingeschränkt ist.
Als weitere Bezugsquelle kann natürlich noch das Internet genannt werden. Schließlich gibt es ausreichend Shops im Netz, über welche die Käufer sich den Verkäufer des Vertrauens herauspicken können. Auch der Preisvergleich ist hier um einiges einfacher. Aber nicht nur offizielle Shops dienen als Bezugsquelle. Auch Seiten wie Ebay und Co. haben immer wieder Produkte wie den Baustromkasten im Angebot, wenn meist auch nur als Gebrauchtware.
Die Preise
Es kommt immer darauf an, um welchen Kasten es sich handelt, um einen ungefähren Kaufpreis nennen zu kennen. Da es so viele unterschiedliche Varianten und Arten in diesem Bereich gibt, ist es nicht möglich genaue Angaben zu machen.
Jedoch dürfte es klar sein, dass die Baustromkästen welche für den privaten Gebrauch gedacht sind günstiger in der Anschaffung ausfallen, als es zum Beispiel die professionellen Modelle sind. Im Schnitt kosten solche Baustromkästen welche für private Bereiche gedacht sind, zwischen etwa 50 und 500 Euro. Eben je nachdem, wie große diese ausfallen und wie deren Qualität ausfällt.
Der Baustromkasten im Test
Jeder der gerne am Haus oder in der heimischen Werkstatt arbeitet, hatte schon mal das Problem, dass es nie ausreichend Platz und Anschlüsse für die zahlreichen Geräte und Werkzeuge gibt. Ganz zu schweigen davon, dass sich elektrische Werkzeuge welche einen Starkstromanschluss benötigen, nicht wirklich anschließen lassen, da es an der nötigen Bezugsquelle fehlt. Mit einem Baustromkasten oder Verteiler, lässt sich dieses Problem beheben.
Durch die zentral angebrachten Anschlussmöglichkeiten, können die verschiedenen Geräte auch mit unterschiedlichem Strom zeitgleich versorgt werden. Eine sehr gute Option also für alle, die gern und oft mit diversen elektrischen Werkzeugen arbeiten.
Die beliebtesten Modelle
In diesem Abschnitt gehen wir wieder auf drei der besten Modelle, beziehungsweise Kästen, rund um die Baustromverteiler ein. Alle Kästen sind sicher in der Anwendung und haben eine gute Qualität. Preislich unterscheiden sich diese aber sehr, so dass sich hier ein Querschnitt aufzeigen lässt, welche Varianten es in diesem Bereich zu kaúfen gibt.
Garo Baustromkasten
Der teuerste Baustromkasten mit knapp 600 Euro, kommt von der Marke Garo. Der relativ hohe Preis wird durch die hochwertige Verarbeitung und Qualität des Baustromkasten gerechtfertigt. Insgesamt 6 normale Anschlüsse und 5 Starkstromanschlüsse sind bei diesem Baustromkasten verfügbar. Die Sicherheit wird dabei nicht nur durch das Stahlgerüst, sondern auch durch eine schließbare Tür gewährleistet. Zudem sorgen 3 Fi-Schalter für zusätzliche Sicherheit während des Betriebs.
Pro
- Top Preis-Leistungs-Verhältnis
- 6 normale und 5 Starkstromanschlüsse
- 3 Fi-Sicherheitsschalter
- Türe abschließbar für mehr Sicherheit
Contra
- Hoher Anschaffungspreis
Solartronics Baustromverteiler
Die günstigste Variante unter den Baustromverteilern bietet die Marke Solartronics. Mit nur knapp 30 Euro bekommt man mit diesem Verteiler eine gute Qualität. Der Verteiler verfügt über ein robustes Kunststoffgehäuse, an welchem 2 Starkstromanschlüsse und 3 normale Anschlüsse vorhanden sind. Leider verfügt der Solartronics über kein Stahlgerüst, sondern lediglich über ein Sicherheitskabel.
Pro
- Sehr günstiger Preis
- Robustes Kunststoffgehäuse
- 16A Leistung mit insgesamt 5 Anschlüssen
- Für Starkstrom und Normalstrom Betrieb geeignet
Contra
- Kein stabiles Stahlgerüst
Brennstuhl Kleinstromverteiler
Ein günstiger Verteiler für den Baustrom ist der aus dem Hause Brennstuhl. Der Verteiler verfügt über 4 normale Steckdosen und 2 Starkstromanschlüsse. Durch das Stahlrohr ist ein sicherer und stabiler Stand des Baustromkasten gewährleistet. Unter dem stoßfesten und robusten Kunststoffgehäuse liegt die Verteilung für 16A, was sich vor allem im privaten Bereich anbietet.
Pro
- Gute Qualität
- Aus Stahl gefertigt
- Sicherer Stand
- Günstiger Preis
Contra
- Nur für privaten Gebrauch geeignet
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FAQ
✅ Muss ich Baustrom genehmigen lassen?
Wenn es um die Verwendung eines Baustromkasten auf einer Baustelle geht, so muss die zuständige Versorgungsstelle diesen Kasten genehmigen. Ein einfaches Aufstellen ohne vorherige Absprache ist zum einen nicht erlaubt und kann auch Strafen nach sich ziehen. Die zuständige Versorgungsstelle ist in diesem Fall der örtliche Stromversorger. Welcher Versorger vor Ort zur Verfügung steht, kann unter anderem bei der Gemeinde oder im Internet erfragt werden.
✅ Kann der Baustrom an den normalen Strom angeschlossen werden?
In der Theorie wäre es durchaus möglich, den Baustrom auch an den normalen Strom anzuschließen. Dafür würden aber mehrere Steckdosen benötigt werden. Hinzu kommt dann noch der Aspekt der Sicherheit, welcher es verbietet, den Baustrom über den normalen Strom laufen zu lassen. Denn Schmutz, Staub, Feuchtigkeit und mechanische Beanspruchung ergeben eine Sicherheitsrisiko für Mensch und Maschine. Deshalb darf der Baustrom nur über einen speziellen Baustromkasten laufen.
✅ Wer muss den Baustrom beantragen?
Wenn es um die Beantragung des Baustroms geht, muss dies im Normalfall immer über den entsprechenden Bauherrn erfolgen. Manchmal ist es per Absprache auch möglich, dass die jeweilige Baufirma im Auftrag die Beantragung übernimmt. Dies ist aber selten der Fall. Lediglich den Baustromkasten kann man oftmals über die entsprechende Firma mieten.
✅ Wann muss der Baustrom beantragt werden?
In der Regel gilt, dass der Baustrom so bald als möglich beantragt wird. Denn bis die Genehmigung erfolgt, können schon ein paar Wochen vergehen. Je nachdem wie hoch das Antragsaufkommen ausfällt, kann es auch mal kürzer oder länger dauern bis die Genehmigung erfolgt. Im Idealfall wird der Baustrom dann beantragt, sobald die Baugenehmigung vorliegt.
✅ Wer schließt den Baustrom an?
Hier kommt es wieder auf die jeweilige Gemeinde, beziehungsweise den Landkreis an. Nicht überall ist das Vorgehen dasselbe. In den meisten Fällen übernimmt aber die beauftragte Firma den Anschluss des Baustroms nachdem die Genehmigung vorliegt. Ein Elektronik Fachbetrieb kann ebenfalls mit dieser Aufgabe betreut werden. In manchen Fällen schließt auch der zuständige Energieversorger den Baustrom an.