Der Holzboden ist oftmals das Highlight in einer sanierten oder auch restaurierten Immobilie, die liebevoll und im alten Glanz, wieder her gerichtet werden soll. Hierbei spielt es dann letztendlich meist auch gar keine Rolle mehr, ob es sich dabei um die ganz klassische Dielung oder auch um ein elegantes Parkett, in seinen ganz unterschiedlichen Varianten und Spielarten, handeln wird.
In jedem Fall jedoch, macht solch ein Holzboden viel Arbeit. Oft ist er nämlich durch uralte Farbschichten überdeckt oder er verbirgt sich unter einer hässlichen und wachsartigen Schicht von historischem Bohnerwachs, mit dem er früher regelmäßig behandelt worden ist.
Auch können Wurmfraß und andere Insekten, dem Holzboden im Verlaufe der Zeit recht arg zugesetzt haben. An aller erster Stelle, ehe man im Zuge der Sanierung und der Renovierung dann schließlich irgendwann einmal zum Arbeitsgang vom hier vorzustellenden Holzboden ölen gelangen wird, steht natürlich eine gründliche Begutachtung des Objektes.
- Ist es überhaupt machbar und realistisch, den jeweils konkret vorliegenden Holzboden in seiner Gänze erhalten und sanieren zu können?
- Müssen gegebenenfalls ganze Dielen ersetzt werden oder ist es gleich von vornherein zweckmäßig, alles heraus zu reißen und einen neuen Fußboden zu verlegen (z.B. Klick-Laminat)?
- Wie steht es mit dem Wurmfraß und mit dem Insektenbefall?
- Gibt es viel Holzmehl und ist der zu sanierende Fußboden dann am Ende überhaupt noch tragfähig für die Last der darauf zu platzierenden Arten von unterschiedlichen Möbeln?
So viele Fragen, die es zunächst erst einmal möglichst gewissenhaft zu beantworten gilt, ehe man dann schließlich das Holzboden ölen überhaupt ins Auge fassen kann. Ist man jedoch ein völliger handwerklicher Laie, dem sich auch die Spezifik der Beurteilung und der Einschätzung von Holzfußböden entzieht, so ist es am besten, einen Tischler oder sogar einen professionellen Fußbodenleger, hinzu zu ziehen und ihn darum zu bitten, den vorliegenden Boden einzuschätzen und zu beurteilen, ehe es ans Sanieren und ans Restaurieren gehen kann und ehe das Holzfußboden ölen dann schließlich als final Handlung im Zuge der Sanierungsmaßnahmen, endlich durchgeführt und realisiert werden darf.
Warum sollte man den Holzboden ölen?
Das Holz ist ein sogenannter natürlicher und nachwachsender Rohstoff. Holz ist vergleichsweise einfach und leicht durch die menschliche Hand mit den entsprechenden Arten von Werkzeugen zu bearbeiten und es zählt zu den ältesten und auch heute noch zu den beliebtesten Rohstoffen, aus denen der Mensch sich Gebrauchsgegenstände und Details seiner Wohnräume, anzufertigen weiß.
Damit der Holzfußboden seine charakteristische und urige Aura behalten und seinen seidigen Glanz auch weiterhin zeigen kann, den er meist nach dem Holzboden ölen angenommen hat, sollte er nicht nur einmal, zu Beginn der Sanierung, sondern dann auch in der darauf folgenden Zeitspanne, regelmäßig nachgeölt werden.
Der Holzfußboden ist diversen Arten von Belastungen und von Beanspruchungen im tagtäglichen Leben ausgesetzt und auch das UV-Licht der Sonne, kann ihm entsprechend zusetzen. Durch herunter gefallene Gegenstände, wie zum Beispiel auch Besteckteile, können Scharten und Schrunden im Holz entstehen.
Flüssigkeiten, wie zum Beispiel
- Kaffee oder
- Tee,
- Wein oder
- Bier oder auch
- ganz banales Wasser,
erzeugen schnell hässliche Flecken und der einstmals strahlende Holzfußboden, verliert ganz allmählich seinen Glanz.
Durch das Holzboden ölen, werden stets die im Holz vorhandenen Poren mit einem quasi natürlichen Mittel, entsprechend versiegelt und geschlossen.
Aber nicht nur die matt glänzende Optik vom frisch geölten Holzfußboden, ist am Ende durchaus imposant und beeindruckend, sondern er weist auch eine seidige und angenehme Haptik auf, sofern beispielsweise ein Gast mit der Handfläche darüber hinweg streichen sollte.
Grundsätzlich sollte das hier zu besprechende und vorzustellende Holzboden ölen also initial und dann letztendlich auch in möglichst regelmäßigen Abständen vorgenommen werden, um die Poren in den Dielen oder im Parkett, mit natürlichem Öl zu verschließen und zu versiegeln und um dadurch eine matt glänzende Optik und eine an die Berührung von Seide erinnernde Haptik erzielen und initiieren zu können.
Durch die hier vorzustellende Maßnahme vom Holzboden ölen, ist es dann am Ende auch möglich, die Belastungsfähigkeit von Parkett oder Dielung, sukzessive zu steigern und zu erhöhen und die Lebensdauer und die Nutzbarkeit des hölzernen Bodens, ganz entscheidend zu strecken und zu verlängern.
Ein natürliches Öl, weist in der Regel stets nicht nur pflegende, sondern vor allem auch konservierende Arten von Eigenschaften auf. Diese Eigenschaften, lassen sich nicht nur in Bezug auf die menschliche Haut gewinnbringend nutzen und ganz gezielt anwenden, sondern sie liegen auch dem Holzboden ölen unmittelbar zugrunde.
Nötige Werkzeuge, Geräte und Materialien: Was braucht man?
Auch zum Holzboden ölen, sofern es professionell und fachmännisch korrekt durchgeführt werden soll, ist eine Vielzahl an Werkzeugen und entsprechenden Hilfsmitteln vonnöten und erforderlich.
Diese gibt es entweder schon im aller nächsten Baumarkt, gleich um die Ecke, direkt zu kaufen oder man kann sie sich dann auch auf den einschlägigen Seiten in den digitalen Weiten des modernen Internets, zur Lieferung bis nach Hause bestellen und ordern.
Das wichtigste und entscheidende Utensil, beim hier zu besprechenden Holzboden ölen, ist und bleibt dabei stets das Öl. Hierbei stehen dem interessierten und ambitionierten Restaurator, dann in der Regel gleich zwei unterschiedliche Arten von Gruppen von Ölen zur Verfügung.
Einerseits nämlich das klassische Holzöl und dann alternativ auch das sogenannte Hartwachsöl. Auf die Unterschiede zwischen beiden Gruppen von Ölen, wird dann im folgenden Textabschnitt näher eingegangen werden.
Aber auch ein Staubsauger und eine Bodenbürste, sind als Werkzeuge und als Materialien unbedingt vonnöten, denn im aller ersten Schritt vor dem eigentlichen Holzboden ölen, gilt es zunächst, die Dielung oder auch das Parkett (s.a. Parkettschleifen – So funktioniert es), möglichst zu säubern und von Haaren und von Staub und Schmutz zu befreien, ehe schließlich das Öl aufgetragen und appliziert werden kann.
Bei einer sehr großen, zu ölenden Fläche, ist es sinnvoll, eine Malerrolle zu nutzen und zu verwenden, damit das Öl dadurch möglichst gleichmäßig auf das Parkett oder auch auf die Dielung, aufgetragen und appliziert werden kann.
Diese Malerrolle sollte jedoch möglichst wenig fusseln, den die Fusseln können durch das Öl konserviert werden und finden sich dann als störende Einträge auf der ansonsten optisch perfekten und frisch geölten Holzoberfläche wieder.
Soll das hier vorzustellende und entsprechend zu präsentierend Holzboden ölen, aufgrund der schieren Größe der zu behandelnden Fläche, mit der Malerrolle erfolgen, so muss das Öl zunächst erst einmal mit einem unbedingt sauberen Stäbchen, komplett durch gerührt werden.
Nun ist es zweckmäßig, das Öl in eine flache und saubere Farbwanne aus zu gießen, in welcher es gut erreicht und die gesamte Oberfläche der Malerrolle gut benetzen und durchtränken kann.
Ein weiteres wesentliches und leider oftmals unterschätztes Utensil, welches der Gesundheit des Heimwerkers dienlich sein soll, sind entsprechend geeignete Knieschoner, wie sie zum Beispiel in der Praxis auch von Fliesenlegern genutzt und verwendet werden.
Da das hier vorzustellende Holzboden ölen dann letztendlich meist im Knien und per Hand vorgenommen und realisiert werden wird, sind solche Knieschoner eine praktische und regelrecht unersetzliche Art von Hilfe, gegen schmerzende Knie.
Aber auch ein Klebeband oder eine Rolle sogenannten Malerkrepps, ist sinnvoll. Über diese sollte nämlich zu Beginn mit der Malerrolle hinweg gefahren werden, um sämtliche losen Teile und Fusseln, von der Oberfläche der Malerrolle damit entfernen zu können.
Ein sinnvolles und empfehlenswertes Utensil zum Holzboden ölen, ist dann jedoch auch noch die sogenannte Einscheibenmaschine. Etwa 10 bis 15 Minuten nach dem ersten Auftragen vom Öl, sollte mit der Einscheibenmaschine nach poliert werden, um das Öl regelrecht in den hölzernen Untergrund und in die Struktur der geöffneten Poren, einmassieren zu können.
Der hierdurch erzielbare samtige Glanz beim Holzboden ölen, ist gut geeignet, um am Ende auch Skeptiker vollends überzeugen und begeistern zu können, die diesem natürliche Werk- und Rohstoff eigentlich nichts abgewinnen konnten und sich daher vielleicht ursprünglich für Fliesen oder auch für das vielfach als extrem pflegeleicht empfundene moderne Laminat, entscheiden wollten.
Die verschiedenen Bodenöl-Arten
Es wurde ja eingangs auch schon ganz kurz auf den Umstand eingegangen, wonach es für den interessierten Heimwerker, der heute die Restaurierung und Sanierung von Parkett oder Dielung aus Echtholz ins Auge gefasst hat, im Baumarkt oder im Internet, zwei verschiedene Arten von Ölen, zu kaufen oder zu bestellen gibt.
Wie bereits beschrieben worden ist, so handelt es sich hierbei um das klassische Holzöl und um das sogenannte Hartwachsöl. Worin besteht nun jedoch der Unterschied zwischen dem Holzöl und dem Hartwachsöl?
Diese Unterschiede zwischen dem klassischen Holzöl und dem Hartwachsöl, gibt es in der Praxis jedoch tatsächlich und sie sind letztendlich gravierender und tiefgreifender, als dies auf den aller ersten Blick vielleicht erscheinen mag.
Holzöl
Das klassische Holzöl, stellt die preisgünstigere und die einfachere Variante und Version vom Holzboden ölen dar. Es erfolgt hierbei jedoch grundsätzlich keine Versiegelung des dergestalt behandelten und eingeölten Holzbodens, da diesem Öl die versiegelnden und schützenden Wachskomponenten und Wachsanteile fehlen.
Es handelt sich dabei also lediglich um ein ganz normales Holzöl, mit welchem die im Holzfußboden stets vorhandenen Poren entsprechend aufgefüllt werden können. Die Komponente der Versiegelung fehlt vollkommen bei dieser Variante vom Holzboden ölen. Dies hat dann natürlich auch ganz erhebliche Arten von Konsequenzen für die Belastbarkeit und für die Dauerhaftigkeit der Maßnahme.
Hartwachsöl
Die zweite Art vom Öl zum Holzboden ölen, ist dann das sogenannt Hartwachsöl. Es enthält nicht nur normales Holzöl, sondern auch die bereits schon eingangs erwähnten Anteile und Komponenten von Wachs. Beim Holzboden ölen mit Hartwachs, dringt das im Mittel enthaltene Öl, wiederum tief in die Poren vom Holz ein und verschließt diese dann entsprechend.
Im Anschluss daran legt sich das Wachs jedoch als ein schützender und schnell ausgehärteter Film darüber hin, der die mit Öl verschlossenen Poren noch einmal zusätzlich versiegelt und schützt.
Durch diesen Wachsfilm bleibt das Öl wesentlich länger in den Poren vom Holz. Der dergestalt eingeölte Holzfußboden wird versiegelt und konserviert und er erweist sich dadurch dann letztendlich in der Praxis als wesentlich belastbarer und strapazierfähiger.
Kann man auch Hausmittel verwenden?
Für nahezu alle Tätigkeiten im Haushalt und im Garten, gibt es traditionell entsprechende Hausmittel. Diese existieren dann natürlich auch für das hier vorzustellende Holzboden ölen. Essig ist zum Beispiel ein bewährtes Hausmittel, welches auf Dielen oder auch auf Parkett, vor dem eigentlichen Holzboden ölen, aufgetragen werden kann.
Der Essig wirkt im Holz nämlich reinigend und zugleich dann auch desinfizierend und konservierend und er ist dadurch dann letztendlich auch ganz hervorragend dazu geeignet, um die entsprechenden Wirkungen vom einfachen Holzöl oder auch vom Hartwachsöl, zusätzlich noch steigern und verstärken zu können.
Eine selbst hergestellte Mischung aus Alkohol, aus Pflanzenöl und aus Zitrone, wird auch von vielen Menschen traditionell genutzt und entsprechend eingesetzt und angewendet, um ihre Holzfußböden damit nicht nur zu ölen, sondern auch, um sie zu desinfizieren und mit einem frischen und als angenehm empfundenen Geruch zu versehen.
Vielleicht gibt es in den verschiedenen Haushalten, in denen der Holzfußboden noch vorzufinden und anzutreffen ist, weiter Rezepturen zum Herstellen von Hausmittelchen zur Holzbodenpflege und Konservierung sowie zur Desinfizierung von Parkett oder Dielung.
Im Grunde genommen, gleichen sich dabei viele dieser Hausmittelchen, hinsichtlich ihrer Zusammensetzung sehr stark.
Die einzelnen Komponenten und Bestandteile, garantieren und gewährleisten dabei stets eine desinfizierende, eine pflegende und eine konservierende Prozedur, die sich gegenseitig ergänzen und noch zusätzlich verstärken kann.
Haben die Dämpfe Auswirkungen auf die Gesundheit?
Sofern die entsprechenden Öle oder auch Hartwachsöle, die zum Holzboden ölen eingesetzt, genutzt und verwendet werden, keine Komponenten oder Anteile vom konservierenden Formaldehyd enthalten, kann im Allgemeinen davon ausgegangen werden, dass die Dämpfe keine negativen gesundheitlichen Auswirkungen und Konsequenzen haben.
Trotz meist vorhandener, mehr oder minder intensiver, Geruchsbelästigung beim Holzboden ölen, kann bei natürlichen Ölen und Hartwachsölen, eine gesundheitliche Unbedenklichkeit angenommen und allgemein unterstellt werden.
Die enthaltenen Inhaltsstoffe und damit möglicherweise einher gehende Arten von Gefährdungen, lassen sich meist anhand des Beipackzettels oder des Etiketts, zweifelsfrei identifizieren.
Schritt für Schritt Anleitung
- Im aller ersten Schritt, sollte vorm Holzboden ölen, der Fußboden gründlich gereinigt und am besten dann auch desinfiziert werden.
- Nach dem Abtrocknen der entsprechenden Mittel, ist das zu nutzende Öl oder auch Hartwachsöl, dann gut durch zu rühren und in eine saubere Farbwanne auszugießen.
- Mit einer gründlich enthaarten und entfusselten Malerrolle, kann das Öl oder auch das Hartwachsöl, nun gründlich und bis in alle Ecken, gleichmäßig auf den hölzernen Untergrund aufgebracht und aufgetragen werden.
- Entsprechende Randbereiche, sollten im Interesse eines möglichst gleichmäßigen Auftrags und Erscheinungsbildes, dann mit einem kleinen Pinsel oder mit einer kleinen Malerrolle nachgearbeitet werden.
- Nach einer Einwirkzeit von etwa 15 Minuten, müssen matte Stellen auf der Fläche nochmals nachgeölt werden.
- Nun wird das möglicherweise noch auf der Fläche stehende Öl, gleichmäßig abgezogen.
- Mit der Einscheibenmaschine wird der Holzfußboden nun gründlich poliert und nach einer Trocknungszeit von etwa 24 Stunden, kann dann nochmals Hartwachs aufgetragen werden, um die Oberfläche zu versiegeln und zu schützen.