Wenn es darum geht im Außenbereich Palisaden zu befestigen, oder dem Kindergerüst die nötige Stabilität zu verleihen, gibt es nicht viele Möglichkeiten, die man vor allem im Außenbereich hat. Vor allem der Bau eines Pools, stellt besondere Anforderungen. Für all diese Bereiche gibt es eine gute Lösung, die für die notwendige Stabilität sorgt. das Zauberwort lautet Magerbeton.

Was sich damit alles anfangen lässt und was magerbeton überhaupt ist, damit befassen wir uns in diesem Artikel. Denn Magerbeton kann einiges, wenn es um Befestigungen geht.

Darum geht es in diesem Artikel

  • Hier erfährt man, was Magerbeton ist und wozu er sich eignet
  • Welche Anwendungsbereiche es dafür gibt und was die Vorteile sind
  • Wo man Magerbeton kaufen kann und was die Kriterien sind
  • So wie was es sonst noch darüber zu wissen gibt

Was ist Magerbeton?

Jeder Heimwerker der hin und wieder etwas am Haus oder in der Wohnung zu arbeiten hat, wird früher oder später einmal die Bezeichnung Magerbeton gehört haben. Bei magerbeton handelt es sich um eine Variation des Betons, bringt aber an sich ganz andere Eigenschaften mit. So ist der Magerbeton im Vergleich zum klassischen Beton “magerer”.

Das bedeutet nichts anders, als dass der Magerbeton nur einen geringen Anteil Zement aufweist, dafür eine sehr hohe Menge an Kies oder Sand beinhaltet. Das genaue Mischungsverhältnis für Magerbeton liegt bei 1 Teil Zement und 8 Teilen Kies. Angemengt wird diese Mischung dann mit Wasser, bis eine lehmartige Konsistenz entsteht.

Dieser besondere Beton ist im Grunde sehr Druckfest und kann zwar einiges in diesem Bereich aushalten, jedoch hält er zum Beispiel baulichen Anforderungen mit sehr hoher Belastung nicht lange stand, da er hierfür zu instabil ist. Durch seinen hohen Anteil an Kies, bildet der Magerbeton eine gute Drainage, mit dem sich Wasser ableiten lässt. Somit ist Magerbeton wasserdurchlässig, wofür er sich für den Einsatz im Außenbereich sehr gut eignet.

Magerbeton
Magerbeton ist beliebt bei Pflaster-Arbeiten. | Foto: artalis / Depositphotos.com

Anwendungsbereiche

  • Da der Magerbeton sich nicht für den Bau im eigentlichen Sinne eignet, gibt es aber dennoch einen Bereich, in dem diese spezielle Beton Art sich beweisen kann. Denn Magerbeton eignet sich hervorragend dazu, Bauteilen und dergleichen, eine zusätzliche Stabilität zu geben.
  • Auch zum Hinterfüllen eignet sich diese günstige Beta Version bestens. Deshalb wird der Magerbeton vorzugsweise zum Hinterfüllen bei Pools genutzt, um der Außenwand einen stabilen Stand zu verleihen, so wie gegen Druck zu stabilisieren.
  • Aber auch im Garten findet der Magerbeton Verwendung. Hier kann er bei Palisaden verwendet werden, um diese im Erdreich “ein zumauern”, damit sie einen festen Halt haben.
  • Zudem kann Magerbeton sowohl im Außen- wie Innenbereich eingesetzt werden, da er aufgrund seiner Struktur eine wasserableitende Funktion mitbringt.

Die unterschiedlichen Arten

Magerbeton gehört mit zu den Beton Varianten und stellt dabei die leichteste Version dar. Magerbeton ist genau genommen kein richtiger Beton, da er hohen Belastungen nicht sehr lange standhält. Dennoch ist dies ein gutes Mittel, um als Stabilisator bei Bauteilen und ähnlichem zu dienen.

Neben Magerbeton gibt es noch den klassischen Beton, der besonders robust und stabil ist. Komplette Bauten bestehen in vielen Fällen zum Großteil daraus.

Daneben gibt es auch noch den Spritzbeton, welcher durch Rohre oder Schläuche direkt auf Flächen, zum Beispiel als Verkleidung, aufgespritzt werden kann.

Der Unterwasserbeton ist eine ganz spezielle Variante, da dieser unter Wasser verbaut wird und somit besondere Eigenschaften, wie Dichtheit und Druckstabilität aufweist.

Die sind nur ein paar der zahlreichen Variationen, die es im Beton Bereich gibt. Dabei hat jede seine ganz speziellen Eigenschaften und Anwendungsgebiete.

Die Vorteile

Die Vorteile von Magerbeton sind sehr überzeugend.

  • Im Vergleich zu dem festeren Beton, kann man Magerbeton recht schnell und einfach selbst herstellen. Dazu muss man nicht einmal besonders erfahren im Baubereich sein. Denn die Mischung besteht lediglich aus Wasser, einem kleinen Teil Zement, sowie einer Menge an Kies, oder wahlweise Sand.
  • Obwohl Magerbeton zudem vergleichsweise leicht im Gewicht ist, so ist er dennoch sehr Druckstabil. Jedoch kann er für statische Belastungen nicht verwendet werden.
  • Durch seine grobe Struktur, ist er zudem bestens dafür geeignet, Wasser abzuleiten, so dass sich dieses nicht in Zwischenräumen ansammeln kann.
  • Ebenfalls eignet sich der Magerbeton hervorragend als Hinterfüllung, oder zur Befestigung von Bauteilen, wie etwa Palisaden im Garten, oder für Stangen und feste Gerüste.

Magerbeton kaufen

Fertigen Magerbeton kann man eigentlich nur von einem Großhändler für Baustoffe beziehen. Die Kosten dafür fallen aber in der Regel weitaus höher aus, als wenn man den Magerbeton selbst herstellt. Dich auch hierbei muss man ein paar wenige Punkte beachten, um eine gute Qualität zu bekommen. Deshalb zeigen wir im nachfolgenden, welche Kaufkriterien für magerbeton entscheidend sind.

Kaufkriterien

Um eine gute Magerbeton Mischung herstellen zu können, muss man auf die Qualität der einzelnen Bestandteile achten. Natürlich spielt auch der Preis eine entscheidende Rolle, obwohl sich dieser bei der eigenen Herstellung kaum unterscheidet. Beim Zement sollte man darauf achten, am besten Markenprodukte zu wählen, da diese in ihrer Zusammensetzung meist hochwertiger sind. Kies oder Sand, darf nicht porös oder weich sein, damit eine hohe Druckfestigkeit beim Magerbeton erzielt werden kann. Entscheidet man sich für eine Fertigmischung, sollte man sich die Bewertungen zum jeweiligen Unternehmen durchlesen. So kann man herausfinden, wie die Qualität ausfällt. Berücksichtigt man diese Punkte, kann eigentlich kaum etwas schief gehen.

Wo kann man Magerbeton kaufen?

Magerbeton an sich, kann man nicht direkt kaufen. Zumindest dann nicht, wenn man die Mischung selbst herstellt. Denn Magerbeton ist eine Mischung aus Zement und Kies, beziehungsweise Sand, welches dem Zement beigemischt wird. Hierfür benötigt man also Zement und Kies. Beides kann man entweder im Baumarkt, oder beim Baustoffhändler kaufen.

Selbst über das Internet lassen sich die benötigten Materialien bestellen. Wenn es aber um größere Mengen geht, empfiehlt sich die Bestellung über den besagten Großhandel für Baustoffe. Fertige Mischungen kann man ebenfalls über diverse Großhändler bestellen. Hier wird der Magerbeton gebrauchsfertig im Betonmischwagen angeliefert und kann direkt auf die Fläche gefüllt werden. Dementsprechend unterschieden sich natürlich auch die Kosten.

Die Preise

Es ist nicht unbedingt einfach, einen Preis für den Magerbeton benennen zu können. Denn es kommt dabei auch darauf an, ob man diesen selbst anmischt, oder von einem Großhändler als Fertigmischung anliefern lässt. Selbst wenn man sich selbst um die Magerbeton Mischung kümmert, schwanken auch hier die Preise. Denn die Baustoffe müssen meist von unterschiedlichen Stellen bezogen werden.

Ein 25 Kilo Sack Zement kostet im Baumarkt etwa 3 Euro. Dann kommt es darauf an, wie viel Säcke benötigt werden. hinzu kommen noch der Sand oder Kies, welcher als Kiloware verstanden werden kann. je nach Händler, beträgt der Preis für 1.000 Kilo Kies der in Magerbeton eingerührt wird, etwa 10 Euro. Wird der Magerbeton fertig gemischt angeliefert, liegt der Preis zwischen 89 und 100 Euro pro Kubikmeter Magerbeton.

Heimwerker rührt Magerbeton an
Heimwerker rührt Magerbeton an. | Foto: Deerphoto / Depositphotos.com

Magerbeton im Test

Beim Magerbeton kommt es darauf an, dass das entsprechende Mischungsverhältnis stimmt, um ein optimales Ergebnis erzielen zu können. Um dies gewährleisten zu können, muss der magerbeton deshalb idealerweise selbst angemischt werden. Bei fertigem Magerbeton handelt es sich um ein transportiertes Gemisch, das von Großhändlern mit dem Betonmischer angeliefert und direkt auf die entsprechende Fläche gegossen wird.

Auch hier sollte auf die entsprechende Qualität geachtet werden. Die Mischung sollte eine Lehmige Konsistenz haben, sowie die gewünschte Körnung des Kieses aufweisen. Eine lange Verarbeitungszeit ist bei Großflächen wünschenswert. Spätestens nach 28 Tagen, sollte sich der Magerbeton weiterverarbeiten lassen.

FAQ

✅ Was bedeutet Magerbeton?

Als Magerbeton wird immer dann eine Mischung bezeichnet, wenn diese nur einen sehr geringen Anteil an Zement aufweist, welchem ein hoher Anteil an Kies oder Sand beigemischt wurde. Zudem muss die Mischung ein erdfeuchtes, mit lehmiger Eigenschaft sein, um als Magerbeton bezeichnet zu werden. magerbeton ist zwar Druckfest, hält aber größeren Belastungen nicht lange stand, weshalb Magerbeton eher als eine Art Füllmittel bei Bauten und Teilen verwendet wird, um diesen mehr Stabilität zu geben.

✅ Was wiegt Magerbeton?

Obwohl der Name etwas anderes vermuten lässt, so ist Magerbeton jedoch kein Leichtgewicht. Denn selbst wenn nur ein verhältnismäßig kleiner Teil dabei aus Zement besteht, so schlagen doch die große Menge an Kies, oder eben Sand, im Gewicht stark zu Buche. Einen exakten Wert kann man hier nicht wirklich angeben, da es auch immer darauf ankommt, wie das genaue Mischungsverhältnis ist. Dennoch kann ein grober Richtwert gegeben werden. So wiegt 1 Kubikmeter Magerbeton rund 1.000 - 2.000 Kilogramm.

✅ Wann ist Magerbeton fest?

Damit der Magerbeton weiterverarbeitet werden kann, muss er wie alle anderen Arten von Zement und Beton, erst einmal die erforderliche Festigkeit erlangen. Das ist aber gerade bei Magerbeton nicht so ganz einfach. Durch die sehr langsame Trocknung, hat Magerbeton den Vorteil dass er sehr lange verarbeitet werden kann. Eine weitere Bearbeitung, zieht sich dafür aber besonders lange hin. Erst nach rund 4 Wochen, erlangt Magerbeton die notwendige Festigkeit, damit dieser weiter bearbeitet werden kann. Vor dieser Zeit, darf am Magerbeton keine weitere Bearbeitung erfolgen. Aber auch nach den besagten 4 Wochen, ist der Magerbeton noch immer nicht vollständig ausgehärtet, was aber für weitere Arbeiten kein Hindernis darstellt.

✅ Warum braucht man Magerbeton beim Bau eines Pools?

Egal aus welchem Material der entsprechende Pool ist, so ist die Außenhülle meist relativ instabil. Deshalb gibt es zahlreiche Gefahren, die dem Pool schaden könnten. Wird das Becken nicht mit einer Magerbeton Mischung stabilisiert, so würde die Außenwand unter anderem dem Druck des eingefüllten Wassers nicht standhalten. Zudem kann auch das Erdreich, in das der Pool eingebettet ist, diesen beschädigen, sobald teile des Erdreichs nachrutschen. Der Magerbeton dient hierbei nicht nur als Barrikade, sondern verleiht dem Pool noch zusätzliche Stabilität. Durch die wasserdurchlässige Eigenschaft, kann Feuchtigkeit zudem optimal abgeleitet werden.

✅ Was ist die Magerbetonhinterfüllung?

Die Magerbetonhinterfüllung wird in erster Linie beim Bau von Pools verwendet. Dabei erfüllt der Magerbeton der auf der Außenseite rund um den Pool eingefüllt wird, eine sehr wichtige Funktion. Denn durch die sogenannte Hinterfüllung, wird der Außenwand des Pools, die nötige Stabilität verleihen. Doch es gibt noch einen weiteren wichtigen Grund, für die Hinterfüllung mit Magerbeton. Durch diesen wird zum Beispiel bei einem Stahlbecken gewährleistet, dass eventuell entstehende Dellen und Unebenheiten in der Außenwand, zuverlässig vermieden werden. Die Hinterfüllung dient also der sicheren Stabilität und dem Stand von Bauteilen, wie beispielsweise bei einem Pool.

✅ Was ist wasserdurchlässiger Magerbeton?

Genau genommen ist jeder Magerbeton Mischung auch nach der Härtung wasserdurchlässig. Je nachdem wie die Mischung hergestellt wurde, ist diese entweder mehr, oder weniger wasserdurchlässig. Wie hoch die sogenannte Drainage, also die Ableitung von beispielsweise Regenwasser ist, hängt dabei nicht unerheblich von der verwendeten Körnung des Kieses ab. Grundsätzlich gilt, je gröber die Körnung, desto besser kann das Wasser abgeleitet werden. Deshalb werden gerade im Außenbereich, vor allem grobe Kieskörnungen verwendet. Auch beim Bau eines Pools, beträgt die Körnung meist um die 7-8 Millimeter. So lässt sich Wasser und Wasserdampf um einiges leichter ableiten.

✅ Welche Körnung benötigt man für den Magerbeton?

Magerbeton ist zwar ein relativ festes Gemisch, welches aber eher nicht dafür geeignet ist, dass es hohen Belastungen ausgesetzt wird. Deshalb sollte gerade der Magerbeton nicht bei Bauten verwendet werden, welche statische Anforderungen erfüllen müssen. Da der Magerbeton zum Großteil aus Kies besteht, ist die Wahl des passenden Kieses, eine wichtige Angelegenheit. Um eine gute Magerbeton Mischung erhalten zu können, sollte die Körnung des Kieses, also die entsprechende Größe der Steine, zwischen 0 und 8 Millimeter liegen. Welche Körnung aber letztendlich die beste Wahl ist, entscheidet das jeweilige Anwendungsgebiet. Grundsätzlich gilt dabei, wird der Magerbeton im Außenbereich eingesetzt, so sollte man eine gröbere Körnung wählen, da diese mehr Stabilität und Drainage, garantiert. Zudem ist es wichtig zu wissen, dass jede Körnung bis 3 Millimeter, unter der Bezeichnung, gesiebter Sand läuft. Für mehr Stabilität, sollte als mindestens die Körnung ab 4 Millimeter verwendet werden.

✅ Welcher Sand für Magerbeton?

Wer sich für Sand als Hauptbestandteil seines Magerbeton entscheidet, der verwendet die angerührte Mischung eher im Innenbereich, beziehungsweise Wetter geschützten Bereich. Denn ein Magerbeton der mit Sand angemischt wird, weist noch lange nicht die Stabilität und Druckfestigkeit auf, wie bei einer Mischung die mit Kies angerührt wurde. Welche Art von Sand dabei verwendet wird, spielt im Grunde eigentlich keine besonders große Rolle. Um das passende Produkt zu finden, sollte man sich an den jeweiligen Lieferanten, oder Hersteller wenden. Dieser kann hier eine exakte Auskunft zu dem entsprechenden Projekt geben.

✅ Welcher Kies für Magerbeton?

Kies wird bei Magerbeton meist dann verwendet, wenn es darum geht, im Außenbereich bei Bauteilen oder ähnlichem für mehr Stabilität zu sorgen, ohne das eine besonders hohe Belastung darauf ausgeübt wird. Darum wird hier meist Kies aber der Körnung 4 Millimeter verwendet, was eine bessere Drainage, also den Abfluss von Regenwasser, gewährleistet. Kies Varianten gibt es hierbei viele. Einen großen Unterschied gibt es dabei kaum. Es sollte lediglich kein poröser oder nicht besonders stabiler Kies verwendet werden, da ansonsten die Stabilität des Magerbeton darunter leidet und nicht mehr gewährleistet ist.

✅ Wie lange lässt sich Magerbeton verarbeiten?

Die Verarbeitungszeit von Magerbeton hängt im Grunde von vielen Faktoren ab. Dazu gehört zum Beispiel, wie das aktuelle Wetter ist. Wird der angerührte Magerbeton nicht auf einmal verarbeitet, hat man in der Regel fast den ganzen Tag Zeit, um diesen verarbeiten zu können. In jedem Fall sollte die Mischung nicht der direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt werden, da diese die Verarbeitungszeit erheblich minimiert. Bei recht feuchtem Wetter hingegen, kann es relativ lange dauern, bis die Magerbeton Mischung aushärtet. Nach Aufbringung hat man also mindestens gute 12 Stunden Zeit, um den angerührten Magerbeton zu verarbeiten. Dabei sollte aber immer bedacht werden, dass die entsprechende Fläche auch noch geglättet werden muss, was je nach Fläche, wiederum einige Zeit in Anspruch nehmen kann.

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