Nachhaltigkeit in den eigenen Vier Wänden

Der Klimawandel ist real und zeigt seine Auswirkungen bereits heute in Form von gehäuft auftretenden Naturkatastrophen. Dieser Trend wird sich – sofern nicht endlich wirksame Maßnahmen zur Reduzierung der CO₂-Emissionen getroffen werden – in den nächsten Jahren und Jahrzehnten deutlich verstärken. Das Thema Nachhaltigkeit ist daher von besonderer Bedeutung. In fast allen Lebensbereichen ist das Denken und Handeln unter Nachhaltigkeitsaspekten bereits angekommen.

Doch auch jeder Einzelne kann dazu beitragen, dass Ressourcen geschont werden und der Planet damit ein Stück besser wird. Gerade bei der Gestaltung des eigenen Hauses und des dazugehörigen Gartens gibt es zahllose Möglichkeiten, nachhaltig zu arbeiten. Dabei handelt es sich keineswegs um einen rein selbstlosen Akt. Die Schönheit und Einzigartigkeit vieler nachhaltig geplanter Projekte verleihen den eigenen Vier Wänden einen ganz besonderen Charme.

Gebrauchtes Holz einsetzen!

Nachhaltig ist, was Ressourcen schont. Baumaterialien ein zweites Leben zu schenken, passt daher exakt in dieses Konzept. Gebrauchtes Holz spielt hierbei eine große Rolle. Verschiedene Möbelhersteller setzen bereits auf diesen Trend und vermarkten Möbel aus gebrauchtem Holz, wobei sie besonders mit dem urigen Charme dieses Baustoffs werben. Doch für handwerklich geschickte Menschen eröffnet sich noch eine andere Option. Warum kaufen, wenn sich Möbelstücke mit relativ wenig Aufwand deutlich günstiger selbst herstellen lassen?

Ein selbstgebautes Balkenbett beispielsweise eignet sich als nachhaltiges Projekt zum Einstieg sehr gut. Gebrauchte Balken zu bekommen, ist nicht schwer. Irgendwo wird immer ein altes Haus abgerissen. Für altes Holz gibt es oft keine Verwendung mehr. Natürlich bedürfen die Balken, die teilweise an die hundert Jahre alt sind, einer gründlichen Aufbereitung. Meist müssen zunächst jede Menge alter Schrauben und Nägel aus dem Holz entfernt werden. Danach muss das Holz mit einem Hobel bearbeitet und abgeschliffen werden.

alte Balken
Alte Balken kann man als Material für neue Projekte verwenden! | Foto: AnatolX / Depositphotos.com

Nach dem Präparieren mit schützendem Öl sind die Balken auch schon bereit für den Aufbau. Wer sich nicht für so geschickt hält, die Konstruktion selbst vorzunehmen, findet heutzutage eine breite Auswahl von Möbelstücken, die aus gebrauchtem oder recyceltem Holz gefertigt wurden. Die Nutzung von gebrauchtem Holz verringert die Nachfrage nach Frischholz und reduziert somit den Holzeinschlag – ein Paradebeispiel für eine nachhaltige Lebensweise. Zu diesem Thema kann man sich auch online erkunden wie hier.

Eine Oase für Bienen und andere Insekten schaffen!

Durch die voranschreitende Flächenversiegelung und den großflächigen Einsatz von Pestiziden schrumpft die Anzahl der Insekten signifikant. Doch diese haben eine herausragende Bedeutung für das Ökosystem. Bienen sind darüber hinaus unersetzlich für die Bestäubung von Feldfrüchten. Ohne die Existenz der Bienen würde die Menge der landwirtschaftlichen Erzeugnisse beträchtlich sinken. Es wurde errechnet, dass der wirtschaftliche Wert der Bienen weltweit etwa 200 Milliarden Euro beträgt. Daher ist es unerlässlich, die Biene zu erhalten und ihr entsprechend Raum und Nahrung zu geben. Dies kann selbstverständlich auch im eigenen Garten geschehen. Wer den einfachen Weg gehen möchte, kann sich in jedem Gartencenter eine fertige Wildblumenmischung kaufen und auf diese Weise das Nahrungsangebot für Bienen erweitern.

Durch das Anpflanzen von insektenfreundlichen Gewächsen in einem halbschattigen Bereich des Gartens wird ebenfalls eine zusätzliche Nahrungsquelle für Bienen und andere Insekten geschaffen. Ob Lavendel, Schmetterlingsflieder oder Sonnenhut, diese Pflanzen sehen nicht nur adrett aus, sondern erfreuen die Insektenwelt im eigenen Garten.

Doch Insekten benötigen nicht nur Nahrung, sondern auch Rückzugsorte. Das Aufstellen eines Insektenhotels ist die einfachste Lösung, den kleinen Tierchen Unterschlupf zu gewähren. Diese sind in jedem Baumarkt erhältlich, können jedoch auch recht unproblematisch selbst hergestellt werden. Zwar ist die Konstruktion nicht aufwendig, jedoch sollten ein paar Dinge beachtet werden, um auch die idealen Nist- und Überwinterungsbedingungen zu schaffen.

  • Das ideale Baumaterial ist gut getrocknetes Holz. Besonders geeignet ist hartes Obstbaumholz. Die Maße des Bauwerks sind sekundär. Wichtig ist lediglich, dass eine Mindesttiefe von zehn bis fünfzehn Zentimetern eingehalten wird.
  • Ein Insektenhotel wird aus einer äußeren Hülle gefertigt, die in verschiedene Quadrate, Rechtecke oder auch Waben unterteilt wird. Diese einzelnen Abteile können auf verschiedene Weise gestaltet werden, sodass die jeweilige Insektenart dort die für sie passenden Bedingungen vorfindet.
  • Auch der passende Aufstellort ist wichtig. Das Häuschen sollte nicht direkt auf dem Boden stehen und unbedingt mit einem Dach gebaut werden, damit ein ausreichender Schutz vor Nässe besteht.
  • Am besten steht das Insektenhotel dort, wo auch Nahrung und Wasser vorhanden ist. Entsprechende Pflanzen und eine Vogeltränke sollten sich daher idealerweise in räumlicher Nähe zur Behausung befinden.
Insektenhotel
Ein Insektenhotel kann man kaufen oder noch schöner: selbst basteln! | Foto: halfpoint / Depositphotos.com

Wasser und Energie

Die Verschwendung von Wasser und Energie ist eines der größten Probleme unserer Zeit. Dabei gibt es verschiedene Möglichkeiten, um möglichst sparsam damit umzugehen, ohne dass ein Mangelempfinden auftritt. Wasser ist natürlich unverzichtbar. Wenn kein natürliches Wasser in Form von Regen vorhanden oder nicht ausreichend vorhanden ist, ist eine künstliche Bewässerung notwendig.

Besser und günstiger als gutes Trinkwasser einzusetzen ist es, Regenwasser in speziell dafür vorgesehenen Behältern aufzufangen und für die Bewässerung zu verwenden. Dies spart nicht nur Kosten, sondern ist auch für die Pflanzen verträglicher, da in natürlichem Regenwasser kein Kalk enthalten ist. Die Investition in eine Regentonne (s.a. Regentonne eckig und Regentonne 500 l) amortisiert sich entsprechend schnell, da für die Bewässerung eines großen Gartens schnell zehn- oder zwanzigtausend Liter Leitungswasser pro Sommer erforderlich sind.

Neben Wasser ist auch Strom unentbehrlich für das Leben in der heutigen Zeit. Doch steigende Strompreise zwingen viele Menschen zum Umdenken. Energie zu sparen, hat daher für die meisten Menschen rationale Gründe. Zudem ist das Thema Lichtverschmutzung derzeit in aller Munde. Wer einen eigenen Garten naturnah und nachhaltig gestalten möchte, sollte auch auf eine sparsame Beleuchtung achten. Denn der Mensch ist das einzige Lebewesen, das keinen geregelten Tag-Nacht-Rhythmus hat. Tiere fühlen sich durch Licht und Lärm zur Nachtzeit dagegen empfindlich gestört.

Eine flächendeckende elektrische Beleuchtung im Garten schreckt nicht nur durch seine Helligkeit, sondern auch durch die entstehenden Magnetfelder die tierischen Bewohner im Garten auf. Solarleuchten sind daher die deutlich bessere Wahl, auch wenn diese genauso sparsam eingesetzt werden sollten. Kerzen und Fackeln dagegen geben nur eine überschaubare Lichtquelle ab, sind natürlich und schaffen zusätzlich eine romantisch-gemütliche Atmosphäre.

Fazit

Damit Nachhaltigkeit nicht nur eine hohle Phrase bleibt, ist jeder Einzelne gefordert. Im eigenen Haus und Garten lässt sich diesbezüglich eine Menge erreichen. Von ökologischem Handeln profitieren schlussendlich Mensch, Tier und die Pflanzenwelt gleichermaßen. Zudem findet ein attraktiv gestaltetes Heim nach nachhaltigen Prinzipien sicherlich den ein oder anderen Nachahmer. Auf diese Weise kann es gelingen, mit kleinen Schritten dem großen Ziel eines bewussten Umgangs mit der Natur näherzukommen.

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