Rollrasen verlegen – Anleitung und weitere nützliche Hinweise

Während man den Rasen im eigenen Garten früher beinahe ausschließlich vor Ort ausgesät hat, lässt sich seit einigen Jahren ein starker Trend in Richtung Rollrasen (auch: Fertigrasen) verbuchen. Die optimalen Jahreszeiten für das Auslegen sind der Frühling und der Herbst. Die spezielle Form des Grüns eignet sich insbesondere – aber keinesfalls ausschließlich – für Besitzer von kleineren Gärten, die möglichst schnell in den Genuss eines sattgrünen Rasens kommen wollen.

Hier soll Rollrasen verlegt werden
Hier soll Rollrasen verlegt werden

In diesem Ratgeber erfahren Sie alles Wissenswerte zum Thema Rollrasen verlegen. Wir zeigen Ihnen die Vor- und Nachteile der Rasenrollen auf, sagen Ihnen, was Sie bei der Auswahl beachten müssen und erläutern Schritt für Schritt, wie Sie beim Rollrasen verlegen vorgehen.

Diese Vor- und Nachteile hat Fertigrasen

Der vermutlich größte Vorteil des rollbaren Grüns ist der schnelle Erfolg: Wenn Sie die Pflanzen morgens dort auslegen, wo zuvor noch eine Brachfläche bestand, können Sie den saftig grünen Rasen schon abends betreten. Dabei gibt es keine Probleme mit Unkraut, da die Grasnarbe sehr dicht ist und somit keinen Wildwuchs zulässt. Und sofern Sie Ihren Rasen weiterhin gut pflegen, bleibt das auch so!

Diesen Vorteilen steht ein hoher Anschaffungspreis als Nachteil gegenüber. Während Rasensamen für etwa 100 Quadratmeter um die 50 Euro kosten, beläuft sich der Preis für dieselbe Menge an Rollrasen inklusive Transportkosten gut und gerne auf bis zu 700 Euro (je nach Transportweg). Hinzu kommt die Tatsache, dass das Verlegen wesentlich anspruchsvoller ist als das Aussäen von Samen. Eine Rasenbahn mag zwar kompakt sein, kann aufgrund des hohen Wassergehalts aber bis zu 20 Kilogramm auf die Waage bringen, sodass ordentlich Muskelkraft für das Auslegen benötigt wird. Und Sie dürfen sich nicht allzu viel Zeit damit lassen! Der Rollrasen muss noch am Anlieferungstag verlegt werden, damit er nicht aufgrund von Licht- und Sauerstoffmangel gelb wird und fault.

In der folgenden Tabelle haben wir die Vor- und Nachteile des Rollrasens übersichtlich für Sie zusammengefasst.

Vor- und Nachteile von Fertigrasen

Vorteile

  • Lückenloses Grün innerhalb von nur einem Tag
  • Der Rasen muss nicht mit Unkräutern um Nährstoffe und Wasser ringen
  • Der Rasen ist schon nach etwa zweieinhalb Wochen angewachsen
  • Nach etwa fünf Wochen ist die Fläche vollkommen belastbar

Nachteile

  • Teuer in der Anschaffung
  • Deutlich schwierigere Arbeit als das Aussäen von Samen (u.a. aufgrund des hohen Gewichts der Rasenbahnen)
  • Gefahr des Licht- und Sauerstoffmangels (à am Auslieferungstag auslegen)

Die benötigte Menge in Quadratmetern

Ehe der Rollrasen den Weg zu Ihnen findet, wird er in spezialisierten Gärtnereien, sogenannten Rasenschulen, auf dafür vorgesehenen Flächen herangezogen. Sobald die Grasnarbe ausreichend dicht ist, erfolgen das Abschälen und das Aufrollen des fertigen Rasens samt einer dünnen Bodenschicht. Hierzu kommen spezielle Maschinen zum Einsatz.

Eine Rasenrolle enthält für gewöhnlich einen Quadratmeter Rasen und ist 200 oder 250 cm lang sowie 40 oder 50 cm breit. Der Preis pro Rolle liegt meist bei fünf bis zehn Euro, wobei die tatsächlichen Kosten, wie bereits erwähnt, u.a. von dem Transportweg abhängig sind. Gut zu wissen ist außerdem, dass die meisten Hersteller bei größeren Mengen einen Rabatt bieten.

Apropos größere Mengen und Rabatt: Wenn Sie Rollrasen kaufen möchten, müssen Sie sich zu aller erst Gedanken darüber machen, wie viel Rasen in Quadratmetern Sie eigentlich brauchen. Hierzu messen Sie die zu begrünende Fläche aus und kalkulieren einen Verschnitt von fünf Prozent mit ein. Beim Rasen verlegen fallen nämlich immer einige Reste an, die nicht weiterverwendet werden können. Haben Sie eine Gartenfläche von 50 Quadratmetern, benötigen Sie also 52,5 qm Rasen. Bei einer Fläche von 100 Quadratmetern benötigen Sie 105 qm Rasen usw.

Der passende Rollrasen für Ihre Ansprüche

Nicht nur die Menge, sondern auch die Art des Rasens spielt eine maßgebliche Rolle. Sie können allgemein zwischen Zier-, Gebrauchs-, Strapazier-, Tiefschnitt- und Landschaftsrasen wählen, wobei in privaten Gärten insbesondere Zier- und Gebrauchsrasen Verwendung findet. Zierrasen zeichnet sich durch ein besonders sattes Grün aus und eignet sich aufgrund seiner hohen Pflegebedürftigkeit vor allem für Gärten, in denen keine Kinder herumturnen und keine Tiere gehalten werden. Demgegenüber zeichnet sich Gebrauchsrasen durch wesentlich weniger aufwändige Pflegearbeiten und durch eine bessere Regenerationsfähigkeit aus, sodass man auf ihm laufen, spielen und feiern kann.

Rollrasen verlegen – Schritt 1

Haben Sie den passenden Rasen und das passende Angebot gefunden, geht es ans Eingemachte. Um den Rollrasen zu verlegen, müssen Sie den Boden zunächst mit einer (Motor-) Harke lockern. Solche Geräte können Sie sich u.a. im Baumarkt ausleihen. Möchten Sie eine bestehende Rasenfläche erneuern, gilt es zuvor, die alte Grasnarbe mit einem Spaten abzutragen und zu kompostieren.

Nach der Bodenlockerung sammeln Sie Wurzeln, Steine und große Erdklumpen ab und sollte der Boden besonders “schwer“ sein, empfiehlt sich die Einarbeitung von Bausand, um die Durchlässigkeit zu fördern.

Schritt 2: Optimale Voraussetzungen für das Grün schaffen

Als nächstes greifen Sie zu einem breiten Rechen und ebnen die Oberfläche ein. Entfernen Sie übriggebliebene Wurzeln, Erdklumpen usw. und walzen Sie den Boden an, damit er nach dem Auflockern eine gewisse Dichte zurückerlangt. Gleichen Sie nun mit dem Rechen die letzten Dellen in der Oberfläche aus.

  • Tipp: Der Boden sollte nach diesen Schritten idealerweise eine Woche lang ruhen, um sich zu setzen. Beziehen Sie das mit in Ihre Planung ein, sprich: Führen Sie diese Schritte eine Woche vor Lieferung des Rollrasens aus.

Schritt 3 für einen “grünen Teppich“

Ehe Sie den Rollrasen verlegen, sollten Sie Blaukorn oder einen anderen mineralischen Volldünger ausbringen. So gewährleisten Sie eine optimale Versorgung der Gräser mit Nährstoffen während der Anwachsphase.

Anschließend beginnen Sie an einer Ecke mit dem Verlegen. Die Rasenstücke müssen lückenlos aneinandergelegt werden, damit keine Kreuzfugen und auch keine Überlappungen entstehen. Schneiden Sie die Rasenstücke hierzu an den Kanten mit einem scharfen Messer passend zu. Der anfallende Verschnitt wird zunächst beiseitegelegt und kann ggf. später an anderer Stelle zum “Auffüllen“ genutzt werden.

Das Walzen und die ausreichende Bewässerung

Drücken Sie den neuen Rasen mit einer Rasenwalze an, sodass die Wurzeln Bodenkontakt erhalten. Betreten Sie dabei möglichst nur die Flächen, die bereits verdichtet wurden und fahren Sie den Rasen in Längs- und Querbahnen ab.

Direkt im Anschluss muss der Rollrasen bewässert werden und zwar mit etwa 20 Litern pro Quadratmeter (hier eignet sich ein Rasensprinkler bzw. Viereckregner). Halten Sie das Grün in den nächsten zwei Wochen wurzeltief feucht und seien Sie beim Begehen vorsichtig, da die Pflanzen erst nach etwa fünf Wochen voll belastbar sind.

Nach dem Verlegen muss der Rasen bewässert werden
Nach dem Verlegen muss der Rasen bewässert werden

Mit dem Verlegen ist es nicht getan!

Wie Sie sehen, gibt es beim Verlegen von Rollrasen einiges zu beachten. Mit unserer Anleitung gelingt Ihnen das Vorhaben jedoch im Handumdrehen, sodass Sie sich innerhalb von nur einem Tag an einem saftigen Grün erfreuen. Pflegen Sie Ihren neuen Rasen ausreichend, um Unkraut und ähnlichen Gewächsen keine Chance zu geben; vergessen Sie nicht die Rasenkanten mit dem Rasenkantenschneider bzw. dem Rasenkantenstecher zu pflegen. Dann werden Sie sehr lange Ihre Freude mit dem Rasen von der Rolle haben!

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