Jeder Heimwerker braucht auch eine kleine Werkstatt – die Werkzeuge müssen eingelagert und dennoch griffbereit sein, und einen Platz zum Arbeiten hat man idealerweise auch. Im Keller oder der Garage, im Gartenhaus oder im Schuppen – es gibt viele Möglichkeiten, wo man sich einen solchen Hobbyraum einrichten kann. Doch mit dem Raum an sich ist es nicht getan; man muss ihn auch ausstatten.
Wir wollen hier ein paar prinzipielle Dinge ansprechen und Tipps für die Einrichtung geben. Diese kann für viel oder wenig Geld erfolgen, je nach Budget und was Sie damit machen wollen. Für eine gelegentliche Bastelei muss kein Profi-Werkzeug angeschafft werden, und auch keine komplette, neue Werkstatteinrichtung.
- Was gehört in die Werkstatt?
- Welche prinzipiellen Dinge sind bei der Einrichtung zu beachten?
- So sollte die Werkstatt sein, damit Sie gut darin arbeiten können und sich wohlfühlen
Die Auswahl und die Ausstattung des Raumes
Natürlich gibt es verschiedene Räume, die als Werkstatt in Frage kommen. Vielleicht steht ein Raum der Wohnung leer, ein ehemaliges Kinderzimmer? Das wäre ideal, denn auf diese Art und Weise hat man ein richtiges Fenster und gleich eine Heizung sowie Strom. Aber auch, wenn Sie mit der Werkstatt im Keller oder in der Garage unterkommen, oder nur eine Gartenhütte dafür zur Verfügung steht – Sie können es sich auch hier gemütlich machen.
Natürlich sollten die prinzipiellen Sachen vorhanden sein oder Einzug halten, wie eine Heizung oder auch ein Ofen, den Sie mit Holz heizen können. Strom ist ebenfalls unabdingbar, und zwar mehrere Steckdosen oder wenigstens eine Steckdosenleiste. Müssen Steckdosen verlegt werden oder brauchen Sie den Strom ganz neu, beauftragen Sie unbedingt einen Elektriker.
Gutes Licht ist ganz wichtig zum arbeiten. Entweder kann die Werkbank sogar unter ein Fenster gestellt werden und/oder Sie brauchen eine gute Lichtquelle, die vernünftig hell macht. Empfohlen werden bei LEDs rund 270 Lumen pro Quadratmeter und eine Farbtemperatur von etwa 5.300 Kelvin. Blaues und helles Licht ist in einer Werkstatt ideal.
Auch eine Belüftung kann hilfreich sein. Wenn viel geschliffen, lackiert oder gesägt wird, dann sollte es eine Belüftungsmöglichkeit geben. Bei einer Garage ist es einfach – da wird das Tor geöffnet. Gibt es aber nicht genügend Belüftung wie Fenster oder Türen, muss eine Belüftungsanlage her.
Tipp: Wenn Sie sich den Raum zurechtmachen, planen Sie so, dass auch längere Bretter und Co darin bearbeitet werden können. Gehen Sie hier von mindestens 2 Metern Länge aus.
Das wird an Einrichtung benötigt
Natürlich kommt es darauf an, welche Arbeiten verrichtet werden sollen und wie häufig. Wer nur gelegentlich das Spielzeug der Kinder repariert, braucht nicht die gleiche Einrichtung wie ein Bastler, der in Haus und Hof alles selbst erledigt.
Eine Werkbank sollte auf alle Fälle Platz finden, die stabil und groß genug ist, um einen Schraubstock zu befestigen und noch einige Arbeiten daran zu erledigen. Wer keine Werkbank bauen kann oder will, und auch nicht viel Geld dafür ausgeben möchte, kann sich mit einem wirklich stabilen Esstisch behelfen, der ausrangiert wurde. Dieser kann durch Streben verstärkt werden, bzw. noch mit einem Unterzug stabilisiert werden. Eine zweite Arbeitsplatte sorgt für weiteren Halt. Man kann aber auch einfach eine mobile Werkbank kaufen!
Bei den Schränken können Sie ebenfalls auf Vorhandenes zurückgreifen, wie beispielsweise die alte Küche, die sowohl Unter- als auch Hängeschränke bietet. Aber natürlich können Sie auch perfekte Werkstattschränke kaufen, ganz nach Vorliebe und Platzangebot. Auch ein Werkstattwagen (auch Werkzeugwagen), also ein Schrank auf Rollen, kann sich ganz hervorragend machen. Er ist vor allem geeignet, wenn Sie viel an Fahrzeugen herumschrauben und dabei das Werkzeug griffbereit neben sich haben möchten.
Eine Werkbank kann nicht groß genug sein, oder man stellt zwei auf. Eventuell findet hier auch ein alter Schreibtisch sein Gnadenbrot. Diese waren früher sehr stabil und bieten zudem noch diverse Schübe und Fächer.
Ebenfalls hilfreich ist ein Schwerlastregal, in dem die ganz schweren Werkzeuge unterkommen, ohne dass sie zu einer Gefahr werden. Lochplatten an den Wänden helfen, Ordnung in diverses Werkzeug zu bekommen.
Tipp: Solche speziellen Teile lassen sich auch gut gebraucht kaufen.
Das Werkzeug
Natürlich kommt es auf die geplanten Arbeiten an, welche Werkzeuge Sie benötigen. Aber eine gewisse Auswahl an Standard sollte in jeder Werkstatt vorhanden sein, wie verschieden große Hämmer, Zangen, Schraubendreher-und Schlüssel, ein Akku-Schrauber samt Ladegerät und Ersatzakku, eine leistungsstarke Bohrmaschine, eventuell ein Bohrmaschinenständer, natürlich Bohrer, Bits, Stifte und Wasserwaagen in verschiedenen Längen. Inbusschlüssel und Cuttermesser, Zollstock, Rollmaß, Pinsel und Co gehören ebenfalls zur Ausstattung, und ansonsten lässt sich alles vervollständigen, wenn man es für eine bestimmte Arbeit benötigt.
Zur Ausstattung gehören weiterhin Kleinteile wie Nägel und Senkschrauben, Klebeband und verschiedene Kleber, um nur ein paar übliche Dinge zu nennen. Sicher werden Sie beim Arbeiten schnell merken, was noch fehlt, und können dies jederzeit ergänzen.
Werkstattmöbel selbst bauen
Neben den gekauften Werkstattmöbeln ist es natürlich auch möglich, ein paar benötigte Tische oder Schränke selbst zu bauen bzw. ehemalige Möbel mit Eigenkreationen zu ergänzen. Ideal dafür sind OSB-Platten, die stabil und glatt sind und dazu noch relativ preiswert. Sie können auf Kanthölzer aufgelegt werden oder auch Küchenschränke mit Arbeitsplatten ergänzen.
Mit etwas Geschick können Sie sogar Schränke, Regale und Rollcontainer nach Belieben selbst bauen, und auch als Wandverkleidung eignen sich OSB-Platten. Denn daran lassen sich Werkzeuge und Regalböden sehr gut befestigen.
Hinweis: Die OSB-Platten gibt es in verschiedenen Stärken. Daher können Sie so auswählen, wie es für den jeweiligen Bau bevorzugt ist.
Besonderheiten nutzen
Wenn Sie wenig Platz haben für die eigene Werkstatt, kann man sich ein paar Tricks zu Nutze machen. Zum Beispiel einen Klapptisch, der die Werkbank verlängert und für weniger schwere Tätigkeiten genutzt werden kann, wenn die zusätzliche Tischplatte an den Scharnieren hochgeklappt wird.
Eine weitere Variante ist es, die Werkstatt an den Wänden der Garage einzurichten. Wird das Auto herausgefahren, entsteht viel Platz um zu Bauen und zu werkeln. Wird die Werkstatt nicht benötigt, kann das Fahrzeug die Garage wieder für sich beanspruchen.
Ein ausgebauter Dachboden ist als Hobbyraum durchaus ein Gewinn. Aber als Werkstatt in diesem Sinn eignet er sich nicht. Denn erstens müssten alle Baumaterialien immer nach oben getragen werden; ebenso die schweren Werkzeuge, und zweitens sind Dachschrägen eher hinderlich, wenn man lange Bretter und Co zurechtschneiden will. Aber wer beispielsweise Modellbau betreibt oder ab und zu eine Kleinigkeit reparieren möchte, kann sich dort gut einen Raum mit Werkzeug und Kleinteilen einrichten.
Fazit
Eine Werkstatt in den eigenen vier Wänden bzw. auf dem eigenen Grundstück ist ideal für Alle, die gern heimwerken, ab und zu selbst etwas reparieren oder bauen wollen. Was dazu benötigt wird, wo man die Werkstatt am besten einrichtet und dergleichen mehr sollte sich nach den Gegebenheiten richten.
FAQ
✅ Kann man sich überall eine Werkstatt einrichten?
Natürlich kommt es darauf an, was man in der Werkstatt machen möchte, aber prinzipiell kann jeder freie Raum als Werkstatt umfunktioniert werden, vom Keller über die Garage bis zur Gartenhütte.
✅ Möbel bauen oder kaufen?
Wenn Sie viel Geld in die Hand zu nehmen bereit sind, können Sie durchaus eine komplette Werkstatteinrichtung kaufen. Doch man kann bei der Einrichtung auch auf aussortierte Möbel wie Küchen, Esstische oder Schreibtische und Co zurückgreifen und diese verändern. Auch können einige Werkstattmöbel durchaus komplett selbst gebaut werden.
✅ Welche Dinge müssen in einer Werkstatt vorhanden sein?
Natürlich kommt es darauf an, was dort hauptsächlich gemacht werden soll. Eine Grundausstattung an Werkzeugen muss jedoch vorhanden sein, wozu auch ein Schraubstock und ein Akku-Schrauber samt Bits und Bohrern gehören sollte. Größere Werkzeuge wie Schlagbohrmaschine, Bohrständer, Kompressoren, Kreissäge und dergleichen mehr sollten nur angeschafft werden, wenn dies wirklich benötigt wird.